Altria Aktie: Absturz ohne Ende?
Altria verzeichnet dramatische Umsatzrückgänge bei Premium-Zigaretten und massive Kursverluste, während Konsumenten zu Discount-Produkten wechseln und die Dividendensicherung gefährdet erscheint.
Der Tabakriese Altria steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Während das Management noch von Dividendenerhöhungen spricht, flüchten die Anleger in Scharen. Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren einen alarmierenden Trend, der die gesamte Geschäftsgrundlage infrage stellt.
Die Zahlen des Schreckens
Auslöser für den jüngsten Kurssturz war das dritte Quartalsergebnis vom 30. Oktober, das die Aktie um satte 8% einbrechen ließ. Doch das war nur der vorläufige Höhepunkt einer monatelangen Talfahrt – allein im Oktober verlor die Aktie 15% an Wert. Während der bereinigte Gewinn pro Aktie mit 1,45 Dollar noch die Erwartungen erfüllte, offenbarte die Umsatzentwicklung das wahre Problem: Ein Minus von 3% auf 5,25 Milliarden Dollar.
Noch dramatischer sind die Absatzzahlen:
* Gesamte Zigarettenauslieferungen brachen um 8,2% ein
* Die Flaggschiff-Marke Marlboro verzeichnete einen Einbruch von 11,7%
* Gleichzeitig schnellten Discount-Zigaretten um 74,5% nach oben
Diese Zahlen zeigen ein klares Bild: Die Konsumenten weichen massenhaft auf billigere Alternativen aus – ein Alarmsignal für die Profitabilität des Premium-Segments.
Der teure Balanceakt
Trotz des Absatzrückgangs gelingt es Altria bisher, die Profitabilität zu wahren. Im Oral-Tabak-Segment stieg die bereinigte Betriebsgewinnmarge sogar auf beeindruckende 69,2%. Doch dieser Erfolg hat seinen Preis: Er wird durch aggressive Preiserhöhungen und strikte Kostenkontrolle erkauft.
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Die Strategie, schwindende Absatzmengen durch höhere Preise zu kompensieren, wirkt wie ein Balanceakt auf dem Hochseil. Die Frage ist nicht ob, sondern wann dieses Modell kollabiert, wenn immer weniger Raucher immer mehr für ihre Zigaretten bezahlen sollen.
Dividende als letzter Rettungsanker?
Während das Kerngeschäft bröckelt, setzt die Unternehmensführung weiter auf Aktionärsrendite. Die jüngste Dividendenerhöhung markiert bereits die 60. Steigerung in 56 Jahren. Gleichzeitig wurde das Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet und die Jahresprognose angepasst.
Doch können Dividendenzahlungen allein die Investoren beruhigen, wenn das Fundament des Geschäftsmodells erodiert? Der massive Wechsel zu Discount-Produkten deutet auf einen strukturellen Wandel hin, der sich nicht durch Finanzpolitik aufhalten lässt. Der Abwärtstrend bei Altria scheint tiefer zu gehen als nur eine vorübergehende Marktschwäche.
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