Android-Notfall: Google schließt kritische Sicherheitslücke
Google veröffentlicht dringende Patches für kritische Android-Schwachstellen, die Fernübernahme ermöglichen, während neue Banking-Trojaner mit perfiden Methoden Konten leeren.
Google veröffentlichte ein dringendes Sicherheitsupdate für Android. Im Fokus: Eine kritische Schwachstelle, die Millionen Geräte bedroht. Gleichzeitig warnen Experten vor einer neuen Welle hochentwickelter Banking-Trojaner.
Die Bedrohungslage ist ernst. Die als CVE-2025-48593 identifizierte Lücke betrifft die Android-Versionen 13, 14, 15 und sogar das neueste Android 16. Angreifer könnten Geräte vollständig aus der Ferne übernehmen – ohne dass Nutzer etwas bemerken. Ein gefährlicher Doppelschlag für die Android-Welt.
Remote-Übernahme ohne Nutzerinteraktion
Die Schwachstelle ermöglicht sogenannte “Remote Code Execution” (RCE). Was heißt das konkret? Cyberkriminelle können schädlichen Code auf einem Smartphone ausführen – eine manipulierte E-Mail oder präparierte Webseite genügen. Besonders beunruhigend: Der Angriff benötigt keine erweiterten Systemrechte.
Eine zweite Lücke verschärft die Lage. CVE-2025-48581 betrifft speziell Android 16 und wird als “hoch” eingestuft. Bösartige Apps verschaffen sich darüber unbemerkt erweiterte Systemrechte – ein Einfallstor für Spionagesoftware und andere Malware.
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Banking-Trojaner setzen auf perfide Tarnungen
Während Google die Systemlücken stopft, perfektionieren Kriminelle ihre Angriffsmethoden. Die neue Generation von Android-Trojanern wie PlayPraetor, BankBot-YNRK und Herodotus tarnt sich als harmlose Apps. Nachrichten-Tools oder Identitäts-Apps – auf den ersten Blick unauffällig.
Der perfide Trick dahinter: Die Malware fordert Zugriff auf die Bedienungshilfen. Diese eigentlich für Menschen mit Behinderungen entwickelte Funktion wird zum Sicherheitsrisiko. Einmal aktiviert, können die Trojaner:
- Bildschirminhalte mitlesen und Tastatureingaben aufzeichnen
- Gefälschte Login-Fenster über echte Banking-Apps legen
- Zwei-Faktor-Codes aus SMS abfangen
- Bankkonten und Krypto-Wallets unbemerkt leeren
Neue Update-Strategie verlagert Verantwortung
Google ändert seine Strategie. Das November-Update konzentriert sich ausschließlich auf die dringendsten Schwachstellen. Umfassende Patches erscheinen künftig nur noch vierteljährlich. Der Vorteil: Kritische Fixes erreichen Nutzer schneller.
Die Kehrseite? Mehr Verantwortung liegt bei den Geräteherstellern. Samsung reagierte bereits und veröffentlichte Details zum eigenen November-Patch. Insgesamt 25 Schwachstellen werden adressiert – darunter die Google-Lücken plus neun weitere, die exklusiv Galaxy-Geräte betreffen.
Doch hier zeigt sich die Fragmentierung des Android-Ökosystems. Während Google die Patches bereitstellt, hängt die Verteilungsgeschwindigkeit vom jeweiligen Hersteller ab. Nutzer älterer oder günstigerer Geräte warten oft Wochen – oder gehen leer aus.
Was Nutzer jetzt tun sollten
Schnelles Handeln ist entscheidend. Prüfen Sie sofort, ob das November-Update für Ihr Gerät verfügbar ist. Der Weg führt über die Systemeinstellungen zu “Software-Update”. Je nach Hersteller und Region kann die Verteilung jedoch unterschiedlich lange dauern.
Darüber hinaus empfehlen Sicherheitsexperten:
- Kritische Prüfung aller App-Berechtigungen – besonders bei Bedienungshilfen
- Installation nur aus vertrauenswürdigen Quellen wie dem Google Play Store
- Genaue Kontrolle von Bewertungen und geforderten Berechtigungen
- Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung für Banking und wichtige Accounts
Die Kombination aus technischen Schwachstellen und ausgefeiltem Social Engineering schafft ein gefährliches Umfeld. Technische Schutzmaßnahmen allein reichen nicht mehr – Nutzer müssen wachsam bleiben. Denn eines zeigt sich deutlich: Der Wettlauf zwischen Sicherheitsforschern und Cyberkriminellen geht in die nächste Runde.
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