Android-Sicherheit: Google patcht Zero-Day-Lücken, OnePlus ignoriert kritische SMS-Schwachstelle
Googles umfangreiches September-Update behebt über 120 Schwachstellen, während bei OnePlus eine kritische SMS-Spionage-Lücke seit Jahren ungepatcht bleibt und Nutzerdaten gefährdet.
Das Android-Ökosystem zeigt diese Woche zwei Gesichter: Während Google über 100 Schwachstellen schließt und aktiv ausgenutzte Zero-Day-Bedrohungen stoppt, klafft bei OnePlus-Handys eine kritische Sicherheitslücke, die SMS-Nachrichten preisgeben könnte. Diese Entwicklung verdeutlicht das Dilemma des weltweit populärsten Mobilbetriebssystems: Googles zentrale Sicherheitsupdates müssen gegen herstellerspezifische Schwachstellen ankämpfen.
Google schließt aktiv ausgenutzte Sicherheitslücken
Google veröffentlichte Anfang September sein umfangreichstes Sicherheitsupdate des Jahres. Das September-2025-Sicherheitsbulletin behebt über 120 Schwachstellen in zwei Phasen und stoppt dabei zwei besonders gefährliche Zero-Day-Exploits.
Die kritischen Lücken CVE-2025-38352 (im Geräte-Kernel) und CVE-2025-48543 (in der Android Runtime) wurden bereits „gezielt und begrenzt“ von Angreifern ausgenutzt. Beide ermöglichen eine Privilegien-Eskalation – Cyberkriminelle können sich tieferen Systemzugang verschaffen, ohne dass Nutzer etwas bemerken.
Samsung reagierte parallel mit einem eigenen kritischen Patch für die Zero-Day-Lücke CVE-2025-21043. Diese Schwachstelle in einer Bildverarbeitungs-Bibliothek könnte Fernzugriff auf Samsung-Geräte ermöglichen. Entdeckt wurde sie von den Sicherheitsteams bei Meta und WhatsApp – vermutlich nutzen kommmerzielle Spyware-Anbieter die Lücke bereits aus.
OnePlus ignoriert SMS-Spionage-Lücke seit Jahren
Weitaus beunruhigender ist eine neue Enthüllung der Sicherheitsfirma Rapid7: OnePlus-Smartphones mit OxygenOS leiden seit Ende 2021 unter einer kritischen Schwachstelle, die jede App zum SMS-Spion machen könnte.
Die als CVE-2025-10184 katalogisierte Lücke umgeht Androids Schutzmechanismen durch SQL-Injection-Angriffe auf interne Systeme. Jede beliebige App kann dadurch SMS- und MMS-Daten auslesen – ohne Berechtigung und ohne Nutzer-Benachrichtigung.
Was das Problem verschärft: OnePlus gilt laut Rapid7 als „nicht-reaktionsfähiger Hersteller“. Trotz öffentlicher Bekanntmachung am 23. September bleibt die Schwachstelle ungepatcht. Angreifer könnten SMS-basierte Zwei-Faktor-Authentifizierung aushebeln oder Überwachung betreiben.
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KI-Features und Design-Updates verbessern Nutzererlebnis
Abseits der Sicherheitsprobleme rollt Google bedeutende Feature-Updates aus. Gboard erhält KI-gestützte Funktionen zum Umschreiben von Nachrichten, zur Rechtschreibprüfung und Grammatik-Korrektur – alles direkt auf dem Gerät verarbeitet.
Das Quick Share-Feature bekommt eine überarbeitete Benutzeroberfläche mit klareren Fortschrittsanzeigen. Pixel-6-Besitzer profitieren vom „September Pixel Drop“ mit dem Material 3 Expressive Design: Flüssigere Animationen, neugestaltete Schnelleinstellungen und Live-Effekte für Sperrbildschirm-Hintergründe.
Google Play Games erhielt am 23. September ein komplettes Interface-Update mit detaillierteren Spielstatistiken und erweiterten sozialen Funktionen.
Fragmentierung als Sicherheitsrisiko
Die September-Ereignisse illustrieren Androids Fragmentierungs-Dilemma perfekt: Google liefert robuste, schnelle Antworten auf systemweite Bedrohungen. Doch diese zentralen Sicherheitsbemühungen können durch säumige Gerätehersteller zunichte gemacht werden.
OnePlus‘ jahrelange Ignoranz gegenüber der SMS-Lücke zeigt den kritischen Schwachpunkt auf: Nutzersicherheit hängt mehr von der Handymarke ab als vom Betriebssystem selbst. Während Google das Fundament sichert, können einzelne Hersteller Millionen von Nutzern gefährden.
Sofortiger Handlungsbedarf für Nutzer
Android-Nutzer sollten umgehend prüfen, ob ihre Geräte das Sicherheitsupdate vom 5. September 2025 oder später installiert haben. OnePlus-Besitzer müssen besonders vorsichtig sein: Apps nur aus dem Google Play Store installieren und unnötige Anwendungen entfernen.
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Die kommenden Wochen werden zeigen, wie schnell Hersteller Googles Patches verteilen – und ob OnePlus endlich auf die öffentliche Kritik reagiert.