Android-Updates: Sicherheit vs. Funktionalität
Sicherheitsupdates für Android-Geräte verursachen massive Probleme: Pixel-Nutzer leiden unter Display-Fehlern, Samsung-Handys zeigen extremen Akku-Verbrauch und Performance-Einbrüche.
Google und Samsung stecken in der Klemme: Während sie hastig kritische Sicherheitslücken stopfen, bringen ihre Updates neue Bugs mit sich. Nutzer müssen zwischen Datenschutz und funktionierenden Geräten wählen.
Die Bilanz der September-Updates ist ernüchternd. Samsung-Nutzer klagen über dramatischen Akku-Schwund, während die neuen Pixel 10-Besitzer auf „unscharfe“ Displays starren. Das Problem ist hausgemacht: Der Druck, Sicherheitslücken schnell zu schließen, führt zu mangelhaft getesteten Updates.
Besonders brisant: Die aktuellen Patches beheben Zero-Day-Schwachstellen, die bereits aktiv ausgenutzt werden. Wer die Updates nicht installiert, macht sich angreifbar. Wer sie installiert, riskiert ein lahmendes Smartphone.
Kritische Sicherheitslücken erfordern sofortige Patches
Googles September-Update ist außergewöhnlich umfangreich: 120 Softwarefehler wurden behoben – deutlich mehr als in den Vormonaten. Im Fokus stehen zwei Zero-Day-Schwachstellen im Android-Kernel (CVE-2025-38352 und CVE-2025-48543). Besonders gefährlich: Angreifer können sich erhöhte Systemrechte verschaffen, ohne dass Nutzer etwas merken.
Die schwerwiegendste Lücke ermöglicht die Fernausführung von Schadcode – ebenfalls ohne Nutzerinteraktion. Ein Angriff kann also völlig unbemerkt erfolgen.
Samsung reagierte mit einem Notfall-Update auf eine eigene Zero-Day-Lücke (CVE-2025-21043). Der Fehler in einer Bildbearbeitungsbibliothek wurde von Meta und WhatsApp gemeldet – ein Hinweis darauf, dass Messenger-Nutzer gezielt attackiert wurden. Beide Unternehmen drängen auf sofortige Installation der Patches.
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Pixel-Nutzer kämpfen mit „Schnee“ auf dem Display
Die Pixel-Community ist frustriert. Besitzer der neuen Pixel 10 und 10 Pro berichten von einem „unscharfen“ oder „verschneiten“ Bildschirm-Effekt. Google musste bereits ein zweites Update nachschieben, um den Darstellungsfehler zu beheben.
Doch damit nicht genug: Das Update verursachte auch schwarze Bildschirme bei App-Wechseln und machte den Power-Button bei Android Auto unbrauchbar. Ältere Modelle sind ebenfalls betroffen – Pixel 8-Nutzer klagen über Überhitzung bereits bei einfachen Aufgaben wie Video-Streaming.
Die Pixel 7-Serie wurde nach dem 5. September-Update praktisch unbenutzbar: extreme Verlangsamung, App-Abstürze und spontane Neustarts plagen die Geräte. Das erinnert an die Android 15-Beta, die einige Pixel 6-Smartphones komplett lahmlegte.
Samsung-Update wird zum Albtraum
Samsungs One UI 7-Update entwickelt sich zum PR-Desaster. Viele Galaxy S24-Nutzer können das Update gar nicht erst installieren – die Fehlermeldung „Update konnte nicht installiert werden“ blockiert die normale Smartphone-Nutzung. Grund sind überlastete Samsung-Server.
Wer das Update erfolgreich installierte, erlebt oft das nächste Debakel: massiver Akku-Verbrauch lässt Smartphones deutlich schneller leerwerden. Hinzu kommen:
- Verschlechterte Kamera-Qualität mit unscharfen, körnigen Fotos
- Defekter Fingerabdruck-Scanner
- Ungeplante Vibrationen ohne erkennbaren Grund
- Unerwünschte Interface-Änderungen, die gewohnte Layouts zerstören
Wenn das Update zum Problem wird
Bevor Sie zur radikalen Factory-Reset-Lösung greifen, sollten Sie schrittweise vorgehen:
Sofortmaßnahmen: Ein einfacher Neustart beseitigt oft kleinere Fehler nach Updates. Prüfen Sie auch, ob alle Apps auf dem neuesten Stand sind – manchmal liegt das Problem bei der App-Kompatibilität.
Speicherplatz schaffen: Unzureichender Speicher kann Updates korrumpieren. Löschen Sie unnötige Dateien und Apps, bevor Sie weitere Schritte unternehmen.
Cache-Partition löschen: Diese Maßnahme entfernt temporäre Systemdateien, die Konflikte verursachen können – ohne persönliche Daten zu gefährden. Der Zugang erfolgt über den Recovery-Modus.
Letzter Ausweg Factory Reset: Nur wenn alle anderen Schritte versagen, bleibt die Komplett-Löschung. Erstellen Sie vorher unbedingt ein vollständiges Backup.
Das Dilemma der Android-Vielfalt
Die aktuellen Probleme verdeutlichen ein systembedingtes Problem: Anders als Apple kontrolliert Google nur das Basis-Android. Hersteller wie Samsung modifizieren das System massiv – ein einziger Google-Patch kann auf verschiedenen Geräten völlig unterschiedlich reagieren.
Die Verzögerung zwischen Googles Patch-Veröffentlichung und der Hersteller-Anpassung schafft zusätzliche Sicherheitsrisiken. Nutzer stecken zwischen schnellen, aber fehlerhaften Updates und gründlich getesteten, aber verspäteten Patches fest.
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Die Integration komplexer KI-Features direkt ins Betriebssystem wird künftige Updates noch anfälliger für Bugs machen. Hersteller müssen in besseren Support und transparentere Kommunikation investieren – sonst verlieren sie das Vertrauen ihrer Nutzer endgültig.