Apple öffnet iPhone für Smartwatches der Konkurrenz
Apple plant die Integration von Dritthersteller-Smartwatches in iOS, nachdem Code-Hinweise auf Benachrichtigungs-Weiterleitung entdeckt wurden. Der Schritt erfolgt unter Druck der EU-Regulierung bis Juni 2026.
Apple macht Ernst mit der Öffnung seines geschlossenen Ökosystems: Code-Schnipsel in der neuesten iOS-Beta zeigen, wie iPhones künftig mit Samsung-, Google- und Garmin-Smartwatches funktionieren sollen. Was jahrelang undenkbar schien, wird zur Realität.
Entwickler entdeckten in der ersten Betaversion von iOS 26.1 Hinweise auf eine Funktion namens „Benachrichtigungs-Weiterleitung“. Damit könnten iPhone-Nutzer erstmals ihre Nachrichten und Anrufe direkt auf Smartwatches von Drittanbietern empfangen – bisher war diese nahtlose Integration der Apple Watch vorbehalten.
Der Schritt kommt nicht überraschend: Regulierungsbehörden in Europa und den USA setzen den Tech-Giganten unter Druck. Bis Juni 2026 muss Apple die Interoperabilität mit fremder Hardware ermöglichen – oder mit empfindlichen Strafen rechnen.
Neue Frameworks entdeckt
Die Beta-Version von iOS 26.1 offenbart Apples Pläne deutlicher als erwartet. Neben dem Benachrichtigungs-System fanden Entwickler Hinweise auf „AccessoryExtension“ – ein Framework, das die Kopplung von Dritt-Geräten vereinfachen soll.
Der Code zeigt allerdings auch Beschränkungen: Nutzer können jeweils nur ein Gerät für Benachrichtigungen auswählen. Aktiviert jemand eine Samsung Galaxy Watch, wird automatisch die Apple Watch deaktiviert. Apple plant offenbar eine kontrollierte Öffnung statt einer kompletten Freigabe.
Bislang können Smartwatches wie die Garmin-Modelle zwar mit iPhones gekoppelt werden, die Integration bleibt jedoch oberflächlich. Die neuen Software-Tools deuten auf eine deutlich tiefere Anbindung hin.
Anzeige: Apropos neue Apple-Funktionen und kryptische Bezeichnungen wie „AccessoryExtension“: Fällt Ihnen das Apple-Fachchinesisch manchmal schwer? Das kostenlose PDF „Das iPhone‑Lexikon“ erklärt die 53 wichtigsten Begriffe – klar, kurz und inklusive Aussprachehilfen. Ideal, um iOS-Neuerungen schneller zu verstehen und Einstellungen gezielt zu nutzen. Jetzt das Gratis‑iPhone‑Lexikon sichern
EU-Regulierung zwingt Apple zum Handeln
Hinter der strategischen Kehrtwende steckt massiver Druck aus Brüssel. Das Digital Markets Act stuft Apple als „Gatekeeper“ ein und verlangt effektive Interoperabilität mit Konkurrenz-Produkten. Die EU setzte Apple eine klare Frist: Bis Juni 2026 müssen Funktionen wie Benachrichtigungen und Automatik-Kopplung auch für Nicht-Apple-Geräte verfügbar sein.
Auch in den USA wächst der rechtliche Druck. Das Justizministerium wirft Apple vor, den Wettbewerb bei Smartwatches unfair zu behindern. Die proaktive Öffnung könnte teure Kartellverfahren abwenden.
Wende am Wearables-Markt?
Die Folgen für den Smartwatch-Markt könnten dramatisch sein. Jahre lang dominierte die Apple Watch dank ihrer exklusiven iPhone-Integration. Jetzt bekommen Millionen iPhone-Nutzer erstmals echte Wahlfreiheit zwischen Samsung, Garmin und anderen Herstellern.
Doch Experten warnen: Die volle Apple-Watch-Erfahrung wird es nur mit Apple-Hardware geben. Erweiterte Gesundheitsfunktionen, nahtlose App-Integration und Anruf-Features bleiben vermutlich exklusiv. Die spannende Frage: Startet Apple die Funktion global oder nur in der EU?
Ausblick
Der entdeckte Code befindet sich noch in der Entwicklung. Für die offizielle iOS-Veröffentlichung im Oktober dürfte es zu früh sein. Realistischer ist ein Rollout in späteren Updates – rechtzeitig vor der EU-Frist 2026.
Für Apple markiert dieser Schritt eine Zeitenwende: Der Konzern, der sein Imperium auf geschlossene Systeme baute, öffnet erstmals freiwillig seine Grenzen. Nicht aus Überzeugung, sondern aus Notwendigkeit.
Die Konkurrenz reibt sich bereits die Hände. Samsung, Garmin und Co. wittern ihre Chance auf den lukrativen iPhone-Markt. Ob das der Anfang vom Ende der Apple-Watch-Dominanz ist?