Cyberangriffe: Milliardenschäden bei Jaguar und Gucci
Autoindustrie im Visier: Produktionsstopp bis Oktober
Eine beispiellose Welle raffinierter Cyberattaques hat diesen Monat Großkonzerne aus Automobil-, Luxus- und Technologiebranche getroffen. Die Folgen: gestohlene Kundendaten, lahmgelegte Produktionen und Milliardenschäden. Verschärft wird die Lage durch 16 Milliarden geleakte Passwörter, die Cyberkriminellen als Waffen dienen.
Die jüngsten Attacken zeigen eine beunruhigende Entwicklung: Hacker nutzen verstärkt externe Software-Anbieter und Social Engineering, um selbst modernste Sicherheitssysteme zu umgehen. Betroffen sind Luxuskonzern Kering, Autobauer Jaguar Land Rover und Stellantis sowie IT-Sicherheitsfirma Tenable. Die Angriffe verdeutlichen eine schmerzhafte Realität – herkömmlicher Passwortschutz versagt auf ganzer Linie.
Jaguar Land Rover kämpft noch immer mit den Folgen eines schweren Cyberangriffs vom 2. September. Die Produktion in britischen Werken bleibt bis Oktober eingestellt, nachdem die Hacker-Gruppe Scattered Spider das Unternehmen lahmlegte. Firmendaten wurden gestohlen, die IT-Systeme kompromittiert.
Stellantis, Mutterkonzern von Chrysler, Jeep und Ram, meldete am 22. September den Diebstahl nordamerikanischer Kundendaten. Die Angreifer drangen über einen externen Dienstleister ein – ein Musterbeispiel für die Schwachstelle Lieferkette. Zwar blieben Finanzinformationen verschont, doch Kontaktdaten von Millionen Kunden sind nun in kriminellen Händen.
Luxusbranche und Tech-Riesen unter Beschuss
Besonders schmerzhaft traf es den französischen Luxusgiganten Kering. Am 15. September bestätigte der Gucci- und Balenciaga-Eigentümer einen massiven Datendiebstahl. Gehackt wurden Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und – besonders brisant – komplette Kaufhistorien der vermögenden Kundschaft.
Die Attacke war Teil einer koordinierten Kampagne gegen Salesforce-Nutzer. Selbst Cybersicherheitsfirma Tenable wurde Opfer und musste am 8. September einen Einbruch in ihre eigenen Salesforce-Systeme eingestehen. Wenn schon die Verteidiger fallen – wer kann sich noch sicher fühlen?
16 Milliarden Passwörter als Zeitbombe
Im Hintergrund tickt eine digitale Zeitbombe: Der „Mother of All Leaks“ – 16 Milliarden gestohlene Login-Daten aus Tausenden von Cyberangriffen. Diese im Juni 2025 entdeckte Sammlung enthält aktuelle Zugangsdaten für Google, Facebook, Apple und sogar Regierungsportale.
Das Problem: Viele Menschen verwenden identische Passwörter für mehrere Dienste. Ein einziges gestohlenes Passwort kann so den Zugang zum kompletten digitalen Leben öffnen. Kriminelle nutzen diese Daten für automatisierte Angriffe auf unzählige Websites – ein lukratives Geschäft mit verheerenden Folgen.
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Vertrauen verloren, Milliarden vernichtet
Die finanziellen Schäden sind dramatisch: Jeder dritte Kunde wendet sich nach einem Datenleck vom betroffenen Unternehmen ab. Die durchschnittlichen Kosten pro Cyberangriff steigen kontinuierlich – getrieben von Bußgeldern, Geschäftsverlust und aufwendiger Schadensbehebung.
Die Branche reagiert mit einem radikalen Strategiewechsel: Weg vom Passwort, hin zu Passkeys. Diese kryptografischen Schlüssel sind an spezielle Geräte gebunden und praktisch unknackbar. Apple, Google und Microsoft treiben die Technologie voran. Zusätzlich wird Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Pflicht – sie stoppt 99 Prozent aller automatisierten Angriffe.
Regierungen verschärfen den Druck: China führt ab 1. November ein Gesetz ein, das Unternehmen verpflichtet, schwere Cyberangriffe binnen 30 bis 60 Minuten zu melden – deutlich schneller als die 72-Stunden-Frist in Europa.
Dauerzustand Alarmbereitschaft
Die Cyberkriminalität soll bis 2025 weltweite Schäden von 8,8 Billionen Euro verursachen. Für Unternehmen bedeutet das: permanente Wachsamkeit statt punktueller IT-Sicherheit. Mitarbeiterschulungen gegen Phishing-Attacken und die Absicherung der Software-Lieferkette werden überlebenswichtig.
Verbraucher müssen handeln: Einzigartige, komplexe Passwörter für jeden Dienst, verwaltet durch Passwort-Manager. Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, wo immer möglich. Denn in einer vernetzten Welt ist digitale Selbstverteidigung keine Option mehr – sondern Notwendigkeit.
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