DACH-Region schließt digitale Kluft bei Senioren
Deutschland, Österreich und Schweiz intensivieren ihre Digitalisierungsprogramme für ältere Menschen mit neuen Lernzentren, Spezialkursen und Studien zur Kompetenzentwicklung.
Deutschland, Österreich und die Schweiz starten zeitgleich Großoffensive für digitale Bildung älterer Bürger. Was steckt dahinter?
Ein konzertiertes Vorgehen erfasst diese Woche den deutschsprachigen Raum: Regierungsprogramme, neue Studien und erweiterte Schulungsangebote sollen die digitale Spaltung zwischen Jung und Alt endgültig überwinden. Die Zahlen sprechen für sich – 89 Prozent der Schweizer Senioren sind bereits online. Doch reicht das aus?
Die Initiativen markieren einen Wendepunkt. Statt nur über die digitale Kluft zu diskutieren, setzen die DACH-Länder nun auf flächendeckende, staatlich geförderte Lösungen. Deutschland baut sein Netzwerk physischer Lernorte massiv aus, Österreich startet spezialisierte Workshops für Fortgeschrittene. Eine wegweisende Schweizer Studie zeigt: Online sein ist nicht genug – die Kompetenzunterschiede bleiben dramatisch.
Deutschland: 300 Lernzentren bis Jahresende
Das Bundesfamilienministerium und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen treiben den „DigitalPakt Alter“ mit Hochdruck voran. Bis Ende 2025 sollen 300 sogenannte „Erfahrungsorte“ bundesweit entstehen – bereits jetzt sind 300 Standorte erreicht.
Diese lokalen Zentren helfen Senioren praxisnah beim Online-Banking, der Arztterminvergabe oder dem Umgang mit sozialen Medien. Das Programm, das 2025 in die fünfte Förderphase geht, will digitale Technologien in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Mobilität zugänglich machen.
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Erstmals verleiht der DigitalPakt 2025 einen bundesweiten Preis für digitale Teilhabe von Senioren. Ausgezeichnet werden herausragende kommunale Projekte – ein strategischer Schachzug, um Städte und Gemeinden zu eigenständigen Lösungen zu motivieren.
Österreich setzt auf Spezialkurse
Die Alpenrepublik erweitert ihre erfolgreiche „Digitale Kompetenzoffensive“ um ein Zusatzprogramm. Seit April 2025 ergänzt „Digital Überall Plus“ die bestehenden 6.000 Grundkurse um 1.000 spezialisierte Workshops.
Den Schwerpunkt bildet die „Digitale Senior/innenbildung“ – neben brisanten Themen wie Online-Sicherheit, digitalen Behördengängen und Künstlicher Intelligenz. 60 Erwachsenenbildungsträger österreichweit bieten die Kurse für Einzelpersonen oder Gruppen an.
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Parallel dazu ergänzen etablierte Programme wie die A1 Senior Academy oder die Initiative „Digital Seniors“ des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation das Angebot. Das Ziel: qualitätsgeprüfte, kostenlose Schulungen für alle Kompetenzstufen.
Schweizer Studie deckt Kompetenzgefälle auf
Die neue Untersuchung „Digital Seniors 2025“ von Pro Senectute offenbart einen dramatischen Wandel: 89 Prozent der über 65-Jährigen sind mittlerweile online – ein Sprung von nur 38 Prozent im Jahr 2010.
Doch der Teufel steckt im Detail. Während 88 Prozent der 65- bis 74-Jährigen grundlegende digitale Fähigkeiten besitzen, sinkt dieser Wert bei über 85-Jährigen drastisch. Bildungsniveau und Technik-Interesse entscheiden mehr über digitale Kompetenz als Alter oder Geschlecht.
Pro Senectute zieht klare Schlüsse: Online sein reicht nicht mehr aus. Senioren müssen Technologie sicher, kritisch und zu ihrem Vorteil nutzen können. Die Organisation passt ihre Unterstützungsdienste entsprechend an.
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Europäischer Spitzenplatz mit Schwachstellen
Die DACH-Region nimmt europaweit eine Vorreiterrolle ein. Laut Eurostat 2024 liegt die Internetnutzung der 65- bis 74-Jährigen in Deutschland bei 84 Prozent, in Österreich bei 79 Prozent – beide Werte rangieren in der europäischen Spitzengruppe.
Die staatlich geförderten programmi gehen weit über ehrenamtliche Initiativen hinaus. Sie integrieren digitale Bildung in nationale Strategien für Seniorenpolitik. Die größte Herausforderung bleibt jedoch der Zugang zu isolierten und sehr alten Menschen, besonders bei kognitiven oder körperlichen Einschränkungen.
Ausblick: Von Zugang zu digitalem Bürgertum
Die nächste Phase zielt auf anspruchsvolle digitale Bürgerfähigkeiten statt bloßen Internetzugang. Deutschlands DigitalPakt wird sein Netzwerk bis Jahresende 2025 vollenden und dabei dauerhafte, gemeindenahe Unterstützung etablieren.
Österreichs „Digital Überall Plus“ liefert wertvolle Daten über den Bedarf an fortgeschrittenen Themen wie KI und Cybersecurity. Die Schweizer Erkenntnisse werden personalisierte Trainingsprogramme für verschiedene Kompetenzstufen prägen.
Die Zukunft gehört maßgeschneiderten Technologien und komplexen Themen: Datenschutz, Falschinformationen und KI-Ethik. Die DACH-Region will ihre Senioren nicht nur vernetzen, sondern auch in der digitalen Welt stärken und schützen.