Demenz-Risiko: Cholesterin und Sehkraft als neue Faktoren
Die Lancet-Kommission erweitert die beeinflussbaren Demenz-Risikofaktoren um erhöhtes LDL-Cholesterin und Sehverlust. Theoretisch lassen sich damit 45 Prozent aller Erkrankungen vermeiden.
Durchbruch in der Demenz-Prävention: Die renommierte Lancet-Kommission erweitert ihre Liste modifizierbarer Risikofaktoren um zwei weitere Punkte. Experten glauben nun, dass sich fast die Hälfte aller Demenzerkrankungen verhindern ließe.
Die internationale Expertengruppe hat diese Woche für Aufsehen gesorgt. Zu den bereits bekannten zwölf beeinflussbaren Risikofaktoren für Demenz kommen zwei weitere hinzu: erhöhte LDL-Cholesterinwerte im mittleren Lebensalter und Sehverlust im Alter. Damit steigt die theoretische Präventionsrate von 40 auf 45 Prozent aller Demenzfälle.
Cholesterin schadet auch dem Gehirn
Die neuen Erkenntnisse sind beeindruckend: Allein durch die Kontrolle des „schlechten“ LDL-Cholesterins könnten sieben Prozent aller Demenzerkrankungen verhindert werden. Die Behandlung von Sehproblemen würde weitere zwei Prozent der Fälle abwenden.
Wie wirkt sich hoher Cholesterinspiegel auf das Gehirn aus? Die Antwort liegt in den Blutgefäßen. Erhöhte Cholesterinwerte schädigen die Arterien – auch jene, die das Gehirn versorgen. Eine gestörte Durchblutung schwächt die Nervenzellen und macht sie anfälliger für Alzheimer-typische Veränderungen.
Wenn die Augen das Gehirn schwächen
Sehverlust betrifft weltweit jeden achten Menschen über 50. Die Folgen gehen weit über das Augenlicht hinaus. „Menschen mit Sehproblemen ziehen sich oft zurück und sind weniger aktiv“, erklärt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der Alzheimer Forschung Initiative.
Diese soziale Isolation raubt dem Gehirn wichtige Stimulation. Ohne neue Reize und Herausforderungen baut die geistige Leistungsfähigkeit ab. Zudem steigt das Depressionsrisiko – ein weiterer bekannter Demenz-Faktor.
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Prävention beginnt in der Jugend
Die vollständige Liste der 14 Risikofaktoren zeigt: Demenz-Prävention ist ein lebenslanger Prozess. In jeder Lebensphase stehen andere Faktoren im Vordergrund:
Jugend: Bildung stärkt die „kognitive Reserve“ des Gehirns
Mittleres Alter: Bluthochdruck, Cholesterin, Übergewicht und Alkohol kontrollieren
Spätes Leben: Seh- und Hörverlust behandeln, soziale Kontakte pflegen
„Es ist nie zu früh oder zu spät, um zu handeln“, betont Hauptautorin Professor Gill Livingston vom University College London. Jede Lebensphase bietet Chancen für den Gehirnschutz.
Realistische Hoffnung statt falscher Versprechungen
Können wirklich 45 Prozent aller Demenzfälle verhindert werden? Experten dämpfen übertriebene Erwartungen. Die Zahl basiert auf der theoretischen Annahme, alle 14 Risikofaktoren vollständig zu eliminieren – praktisch unmöglich.
Dennoch ist die Botschaft klar: Ein erheblicher Teil der Demenzerkrankungen ist nicht schicksalhaft. „Demenzprävention ist möglich!“, kommentiert Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller vom Universitätsklinikum Leipzig.
Was als nächstes kommt
Die Forschung steht nicht still. Wissenschaftler untersuchen bereits weitere Faktoren wie Schlafmangel. Parallel entwickeln sich neue Therapieansätze, etwa Antikörper-Medikamente gegen Alzheimer-Plaques.
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Der erfolgversprechendste Weg kombiniert jedoch Prävention, Früherkennung und Behandlung. Die erweiterte Liste der Lancet-Kommission gibt jedem Einzelnen mehr Werkzeuge an die Hand, um die eigene Gehirngesundheit zu schützen. Denn eines zeigen die neuen Erkenntnisse deutlich: Demenz ist kein unausweichliches Schicksal.