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26.09.2025 - 06:07 Uhr

Deutschland: Digitalisierung der Verwaltung erreicht 60-Prozent-Marke

Zwar sind 60 Prozent der Verwaltungsleistungen digitalisiert, doch nur 165 Services stehen bundesweit zur Verfügung. Die föderale Struktur bremst die flächendeckende Umsetzung aus.

Deutschland macht messbare Fortschritte bei der Digitalisierung seiner Verwaltung. Inzwischen sind 60 Prozent aller gesetzlich vorgeschriebenen Verwaltungsleistungen online verfügbar. Doch eine neue Analyse des Digitalverbands Bitkom zeigt: Zwischen Verfügbarkeit und flächendeckender Umsetzung klafft eine riesige Lücke. Während die Bürger immer ungeduldiger werden und einfachere, schnellere digitale Behördengänge fordern, hängt der Zugang zu digitalen Services oft noch vom Wohnort ab.

Die umfassende Auswertung, pünktlich zur Smart Country Convention in Berlin veröffentlicht, offenbart ein durchwachsenes Bild: Von den 579 Leistungen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) sind zwar 343 digitalisiert, aber nur 165 stehen allen Bürgern bundesweit zur Verfügung. Ein Flickenteppich, der zeigt, wie weit der Weg zu einer wirklich modernen Verwaltung noch ist.

Fortschritt mit Hindernissen: Wenn der Wohnort entscheidet

Hinter der 60-Prozent-Marke steckt eine komplexe Realität. Während diese Zahl einen enormen Sprung nach vorn bedeutet, sind 230 der 579 OZG-Leistungen noch gar nicht digitalisiert.

Immerhin: Bei gefragten Services gibt es Prioritäten. Alle 13 der sogenannten „Fokus-Services“ – darunter Anträge für Elternbeld und Eheschließungen – sind inzwischen in mindestens zehn Prozent der Kommunen digital verfügbar. Zwei besonders wichtige Dienste, Bürgergeld- und Einbürgerungsanträge, funktionieren sogar bundesweit digital.

Trotzdem bleibt die Bürger-Ungeduld groß: 90 Prozent der Deutschen wünschen sich, dass ihre Kommunen bei der Digitalisierung deutlich mehr Tempo machen. Die Nachfrage ist da – 78 Prozent würden ihren Personalausweis gerne online beantragen, 79 Prozent den Führerschein und 74 Prozent ihre Ummeldung digital erledigen.

Doch die Realität ernüchtert: Nur 13 Prozent haben bisher erfolgreich einen digitalen Verwaltungsservice genutzt. Häufigste Hürden? Der gewünschte Online-Service existiert schlicht nicht, Termine vor Ort bleiben Pflicht oder die Plattformen sind zu kompliziert.

OZG 2.0 und BundID: Das digitale Rückgrat nimmt Gestalt an

Die Regierung reagiert mit neuen Gesetzen und Technik. Das im Juni 2024 verabschiedete OZG 2.0 soll die nächste Digitalisierungswelle einleiten. Kernstück ist das „Once-Only-Prinzip“: Künftig können Behörden – mit Zustimmung der Bürger – benötigte Daten und Dokumente sicher untereinander austauschen. Geburtsurkunden mehrfach einreichen? Das wird Geschichte.

Technisch steht die BundID im Mittelpunkt – der zentrale digitale Identitätsaccount für alle Bürger. Bereits über vier Millionen Nutzer haben sich 2024 registriert, mehr als 1.200 Services lassen sich inzwischen darüber aufrufen. Immer mehr Bundesländer geben ihre eigenen ID-Systeme zugunsten der BundID auf. Das OZG 2.0 soll diese zur universellen „DeutschlandID“ für alle öffentlichen Dienste ausbauen.

Besonders praktisch: das sichere digitale Postfach der BundID. Hier landen offizielle Bescheide und Mitteilungen – der Grundstein für vollständig digitale Behördenkommunikation.
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Föderalismus als Digitalisierungsbremse?

Das größte Hindernis liegt im System selbst: Deutschlands föderale Struktur mit Bund, 16 Ländern und knapp 11.000 Kommunen macht einheitliche digitale Lösungen zur Mammutaufgabe. Funktionierende digitale Services entstehen in einem Bundesland oder einer Kommune – und bleiben dort.

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst bringt es auf den Punkt: „Wir könnten viel schneller sein, wenn wir nicht überall das digitale Rad neu erfinden, sondern funktionierende Lösungen schnell ins ganze Land bringen würden.“

Die Bürger sehen das genauso: 69 Prozent der Deutschen finden, der Bund sollte mehr Einfluss auf die Digitalisierung in Ländern und Kommunen haben. 65 Prozent sind überzeugt, dass Deutschland eine grundlegende Föderalismusreform braucht, um die digitalen Blockaden zu überwinden.

Rennen gegen die Zeit und steigende Erwartungen

Deutschland läuft in der öffentlichen Digitalisierung anderen EU-Staaten hinterher – trotz seiner Stärken in Hochtechnologie und Forschung. Länder wie Estland machen vor, wie moderne Digitalverwaltung funktioniert.

Das OZG 2.0 und das „Once-Only-Prinzip“ sind direkte Antworten auf diese Kritik. Entscheidend wird die Umsetzung des Registermodernisierungsgesetzes: Bis Ende 2028 sollen rund 50 Behördenregister über die Steuer-ID verknüpft werden. Diese für Bürger unsichtbare „digitale Klempnerarbeit“ ist das Fundament einer nutzerfreundlichen Digitalverwaltung.

Ohne diese tiefgreifende Datenintegration bleiben auch schicke Online-Portale limitiert und nerven Nutzer weiterhin mit Forderungen nach Papierdokumenten.

Ausblick: Rechtsanspruch auf digitale Services kommt

Die Marschroute steht fest: Priorität haben die 16 meistgenutzten „Fokus-Services“ wie Fahrzeugzulassung und Baugenehmigungen. Die BundID wird zur umfassenden DeutschlandID ausgebaut – das einheitliche, sichere Tor zu allen Behördendiensten.

Der größte Wandel kommt 2029: Dann tritt der Rechtsanspruch auf digitale Bundesverwaltungsleistungen in Kraft. Diese Deadline setzt alle Verwaltungsebenen unter Dauerdruck, nicht nur digitale Services zu starten, sondern auch verlässlich, barrierefrei und nutzerfreundlich zu gestalten.

Ob Deutschland den Sprung zur modernen, bürgerorientierten Digitalverwaltung schafft? Die nächsten Jahre werden entscheidend.

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