Digitalbotschafter: Senioren erhalten Hilfe im digitalen Alltag
Kommunen wie Neustadt und Haiger bauen niedrigschwellige Unterstützungsangebote für ältere Menschen aus. Ehrenamtliche Digitalbotschafter vermitteln Smartphone-Grundlagen und Cybersicherheit in persönlichen Sprechstunden.
Freiwillige in Neustadt, Haiger und Bensheim zeigen, wie digitale Inklusion funktioniert: Mit persönlicher Betreuung bringen sie älteren Menschen Smartphone-Grundlagen und Cybersicherheit näher. Ein Trend, der sich deutschlandweit ausbreitet.
Immer mehr Kommunen ergreifen die Initiative, um die digitale Kluft zwischen den Generationen zu schließen. Diese Woche starteten gleich mehrere Städte neue Programme: Neustadt an der Weinstraße und Haiger bauen ihre ehrenamtlichen Unterstützungsangebote aus. Das Ziel? Senioren sollen sich sicher in der digitalen Welt bewegen können – von der WhatsApp-Nachricht bis zur sicheren Online-Banking-Überweisung.
Heute öffnet die Stadtbibliothek Neustadt ihre Türen für eine offene Sprechstunde. Von 14 bis 16 Uhr stehen “Digitalbotschafter” bereit, um Fragen zu beantworten und konkrete Probleme zu lösen. Die Teilnehmer bringen einfach ihre eigenen Geräte mit. Anmeldung? Nicht nötig. Kosten? Keine. Genau diese Niedrigschwelligkeit macht den Unterschied.
Vertrauen statt Klassenzimmer
Das Digitalbotschafter-Konzept setzt auf direkten Kontakt statt Frontalunterricht. Die Idee dahinter: Wer sich vor der Technik fürchtet, braucht Geduld und ein vertrautes Gesicht – keine PowerPoint-Präsentation. Die Freiwilligen nehmen sich Zeit für jedes individuelle Problem, ob es nun um die Installation einer App geht oder um die Frage, wie man unseriöse E-Mails erkennt.
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Die persönliche Betreuung zeigt Wirkung. Viele ältere Menschen zögern, in formellen Kursen Fragen zu stellen. Hier jedoch entstehen entspannte Gespräche, bei denen kein Problem zu klein erscheint. Diese Atmosphäre senkt die Hemmschwelle erheblich.
Hessen baut landesweites Netzwerk auf
Am 1. November wurde Haiger offiziell Teil des hessischen Projekts “Digital im Alter – Di@-Lotsen”. Die Landesregierung fördert damit den systematischen Aufbau lokaler Anlaufstellen. Das Konzept: Geschulte Freiwillige bieten regelmäßige Sprechstunden in ihrer Gemeinde an.
Auch Bensheim macht mit. Am 12. November findet dort die nächste offene Beratungsstunde statt. Was zeigt dieser Trend? Die Unterstützung beschränkt sich nicht auf Großstädte. Gerade in kleineren Kommunen entstehen engmaschige Netze, die niemanden zurücklassen wollen.
Warum das Thema jetzt so wichtig ist
Die Digitalisierung wartet nicht. Bankfilialen schließen, Behördengänge verlagern sich ins Netz, Enkel verschicken Fotos per Messenger. Wer da nicht mitkommt, verliert den Anschluss – nicht nur technisch, sondern auch sozial. Die Programme reagieren auf eine echte Notlage.
Gleichzeitig stärken sie den Zusammenhalt. Wenn jüngere Freiwillige ältere Menschen unterstützen, entstehen Beziehungen über Generationen hinweg. Die Community gewinnt doppelt: durch digitale Kompetenz und durch persönliche Verbindungen. Das Erfolgsgeheimnis liegt in dieser Kombination aus Wissensvermittlung und menschlicher Begegnung.
Vom lokalen Erfolg zur bundesweiten Bewegung
Die aktuellen Entwicklungen in Neustadt und Haiger fügen sich in einen größeren Trend ein. Zwar existieren Bundesprogramme und Fördertöpfe aus dem Bundesseniorenministerium. Doch die eigentliche Arbeit passiert vor Ort, in Bibliotheken und Gemeindezentren. Dort kennt man sich, dort vertraut man einander.
Diese dezentrale Struktur erweist sich als Stärke. Statt große, anonyme Schulungen anzubieten, setzen die Kommunen auf bekannte Gesichter aus der Nachbarschaft. Der Digitalbotschafter von nebenan wirkt weniger einschüchternd als ein externer Trainer. Vertrauen entsteht durch Nähe.
Wie geht es weiter?
In den kommenden Wochen folgen weitere Veranstaltungen, unter anderem in Rellingen und Kirchhain. Die Herausforderung besteht nun darin, diese erfolgreichen Modelle zu verstetigen und auszuweiten. Das hessische Di@-Lotsen-Netzwerk könnte dabei als Blaupause dienen – auch für andere Bundesländer sowie für Österreich und die Schweiz.
Damit das funktioniert, braucht es kontinuierlich neue Freiwillige. Außerdem müssen Kommunen und Länder die Finanzierung sichern. Partnerschaften mit Bibliotheken und Volkshochschulen helfen zusätzlich. Je schneller die Digitalisierung voranschreitet, desto wichtiger werden diese Brückenbauer. Sie sorgen dafür, dass keine Generation auf der Strecke bleibt.
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