EU startet Offensive gegen Fachkräftemangel
Pilotprojekt Kompetenzgarantie soll Durchbruch bringen
Europa reagiert auf die Krise am Arbeitsmarkt: Neue Initiativen sollen Erwachsenenbildung und Arbeitsmarktpolitik erstmals systematisch verknüpfen. Der Fokus liegt auf schneller Umschulung und gezielter Weiterbildung für Zukunftsjobs.
Die „Union der Kompetenzen“, im Frühjahr vorgestellt, markiert den Wendepunkt. Statt separater Bildungsziele wird lebenslanges Lernen jetzt als Herzstück einer modernen Wirtschaftspolitik verstanden. Besonders Österreich prescht mit radikalen Reformforderungen vor.
Das ehrgeizigste Vorhaben: Die Kompetenzgarantie unterstützt Arbeitnehmer bei Restrukturierungen oder Arbeitslosigkeit mit schnellen Übergängen in neue Berufsfelder. Parallel entstehen EU-Kompetenzakademien für praxisorientierte Ausbildungen in Zukunftsbranchen.
Die Strategie wurde durch die „Herning Declaration“ der EU-Bildungsminister vom 12. September konkretisiert. 17 Maßnahmen sollen die berufliche Bildung attraktiver machen – von der Kreislaufwirtschaft bis zu erneuerbaren Energien.
Österreich fordert radikalen Kurswechsel
„Menschen mit geringem Bildungsweg brauchen systematische Verknüpfung von Erwachsenenbildung und Arbeitsmarktintegration“, erklärt Manuela Vollmann von „arbeit plus“. Die Organisation fordert Modellregionen, wo diese Verzahnung unter Einbindung aller Akteure erprobt wird.
Das Ziel: Nachhaltige Vermittlung in qualifizierte Jobs statt schnellstmöglicher, aber oft nicht dauerhafter Arbeitsaufnahme. Bestehende Förderungen wie der unbefristete „Schulungszuschlag“ und die „Umweltstiftung“ für Green Jobs zeigen bereits erste Erfolge.
Deutschland setzt auf „Qualifizierungsgeld“
Die Bundesregierung etabliert mit der „Nationalen Weiterbildungsstrategie“ eine neue Lernkultur. Bildungszeit und Bildungsteilzeit erleichtern Beschäftigten die Weiterbildung während der Arbeitszeit.
Das neue Qualifizierungsgeld zahlt Lohnersatz in Höhe des Kurzarbeitergeldes während Weiterbildungsmaßnahmen. Eine direkte Antwort auf den technologischen Wandel, der klassische Berufsbilder fundamental verändert.
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Warum jetzt die große Wende?
Der doppelte Übergang – digital und grün – erfordert Kompetenzen, die durch Erstausbildung allein nicht mehr gedeckt werden. Der strukturelle Fachkräftemangel zieht sich durch alle Branchen und wird durch den demografischen Wandel verschärft.
Experten sehen nur einen Ausweg: Proaktive Qualifizierungspolitik statt reaktive Arbeitslosenbekämpfung. Die Herausforderung liegt in der Umsetzung – von der Anerkennung ausländischer Abschlüsse bis zu flexiblen, modularen Bildungsangeboten.
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Entscheidende Phase beginnt
Die nächsten 12 bis 24 Monate werden zeigen, ob die Strategien greifen. Auf EU-Ebene stehen Pilotprojekte wie die Kompetenzgarantie und der Aufbau der Akademien im Fokus. In Österreich entscheidet die Politik über die geforderten Modellregionen.
Langfristig soll eine neue Normalität entstehen: Weiterbildung als selbstverständlicher Bestandteil jeder Berufsbiografie. Bei Erfolg könnten die Initiativen nicht nur den Fachkräftemangel lindern, sondern auch die soziale Mobilität in Europa stärken.