EU warnt Mitarbeiter vor Smartphone-Tracking durch Apps
Eine Recherche enthüllt den Handel mit präzisen Bewegungsprofilen von EU- und NATO-Mitarbeitern durch Alltags-Apps. Die EU-Kommission warnt ihre Angestellten vor dieser Sicherheitsbedrohung.
Eine neue Recherche enthüllt den massenhaften Handel mit präzisen Standortdaten von EU- und NATO-Personal. Die EU-Kommission reagiert mit einer internen Warnung an ihre Angestellten. Alltägliche Smartphone-Apps werden zur Sicherheitsbedrohung.
Wetter-App als Spionage-Werkzeug
Die “Databroker Files” – eine gemeinsame Recherche von netzpolitik.org, dem Bayerischen Rundfunk und europäischen Medienpartnern – legen offen, wie Datenhändler metergenaue Bewegungsprofile verkaufen. Die Daten stammen oft von harmlosen Apps wie Wetterdiensten oder Spielen.
Die Journalisten erhielten Testdatensätze, die erschreckend präzise Einblicke lieferten: vom Wohnort über das Fitnessstudio bis zum exakten Büro im Berlaymont-Gebäude, dem Hauptsitz der EU-Kommission. Allein auf dem NATO-Gelände in Brüssel wurden 9.600 Handy-Ortungen von über 500 verschiedenen Geräten identifiziert.
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Brüssel schlägt Alarm
Die EU-Kommission zeigt sich “besorgt” und verschickt neue Richtlinien zum Umgang mit Werbe-Tracking an ihre Mitarbeitenden. CDU-Politiker Axel Voss mahnt, die Bedrohung müsse angesichts der geopolitischen Lage ernst genommen werden.
Die spanische Abgeordnete Lina Gálvez Muñoz geht weiter: Sie fordert, das Thema als “vorrangige Sicherheitsbedrohung” zu behandeln – nicht nur als Datenschutzproblem. Alexandra Geese von den Grünen verlangt mit Blick auf Russland sogar ein Verbot der massenhaften Profilbildung.
Die NATO bestätigt das Bewusstsein für die Risiken durch die “Datenerfassung durch Dritte”.
Das Problem beginnt bei der App-Installation
Bei der Installation vieler Apps werden Nutzer um Zugriff auf Standort, Kontakte oder andere sensible Informationen gebeten. Viele klicken auf “Erlauben”, ohne die Konsequenzen zu überdenken.
Die Folgen:
* Präzise Bewegungsprofile über Monate hinweg
* Weitergabe an Hunderte unbekannter Akteure
* Keine echte Transparenz trotz DSGVO
Android und iOS bieten zwar differenziertere Einstellungen – etwa die einmalige Standortfreigabe. Doch das Werbe-Ökosystem ist darauf ausgelegt, Daten zu sammeln, zu bündeln und weiterzuverkaufen. Die gesetzlich vorgeschriebene “informierte Einwilligung” existiert in der Praxis kaum.
Von Werbedaten zu geheimdienstlicher Aufklärung
Der Datenhandel hat sich zur sicherheitspolitischen Schwachstelle entwickelt. Geheimdienste nutzen kommerziell verfügbare Standortdaten für ihre Zwecke – Experten sprechen von “Advertising-based Intelligence” (ADINT).
Für ausländische Mächte wie China oder Russland sei es “nur logisch”, diese Datenquellen zu nutzen: zur Verfolgung militärischer Bewegungen, zum Ausspionieren hochrangiger Beamter oder zur Erpressung. Die “Databroker Files” beweisen, dass die DSGVO den Handel mit sensiblen Informationen bisher nicht wirksam unterbindet.
Was jetzt passieren muss
Zivilgesellschaftliche Organisationen und Datenschutzexperten fordern ein generelles Verbot von Tracking und Profilbildung für Werbezwecke. Ob die Politik diesem Druck nachgibt, bleibt abzuwarten.
Bis dahin liegt die Verantwortung auch bei den Nutzern selbst. Datenschutzbeauftragte raten:
- App-Berechtigungen regelmäßig überprüfen
- Standortzugriff nur bei zwingender Notwendigkeit erlauben
- Kritisch hinterfragen, welche Daten eine App wirklich braucht
Die jüngsten Enthüllungen zeigen: Jede erteilte Berechtigung kann weitreichende Folgen für die persönliche und nationale Sicherheit haben.
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