Eustress: Wie positiver Stress zur Geheimwaffe wird
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass bewältigbarer Stress motivierend wirkt und Leistungsfähigkeit steigert - im Gegensatz zu krankmachendem Dauerstress.
68 Prozent der Deutschen wollen Stress vermeiden – dabei übersehen sie dessen kraftvolle Kehrseite. Während chronischer Druck krank macht, kann die richtige Art von Stress zu Höchstleistungen anspornen und sogar das Wohlbefinden steigern. Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen Eustress – und erklärt, wie wir ihn gezielt nutzen können.
Der entscheidende Unterschied liegt in unserer Bewertung: Empfinden wir eine Herausforderung als bewältigbar, wirkt Stress plötzlich nicht mehr lähmend, sondern motivierend. Doch wie funktioniert dieser Mechanismus? Und lässt sich negativer Stress tatsächlich in positive Energie umwandeln?
Die zwei Gesichter des Stresses
Der Mediziner Hans Selye prägte bereits in den 1930er-Jahren eine grundlegende Unterscheidung: Distress überfordert und schadet der Gesundheit, Eustress fordert heraus und fördert die Leistung. Physiologisch schüttet der Körper in beiden Fällen dieselben Hormone aus – Adrenalin und Cortisol.
Der springende Punkt? Unsere Interpretation der Situation. Lampenfieber vor einem Auftritt, Aufregung vor dem Wettkampf oder Vorfreude auf die eigene Hochzeit – all das sind Beispiele für Eustress. Wir spüren Kontrolle und Zuversicht, statt uns ohnmächtig zu fühlen.
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Das Ergebnis: ein Gefühl der Zufriedenheit nach gemeisterter Herausforderung.
Was die Forschung über positiven Stress weiß
Die Unterscheidung ist keine Gefühlssache, sondern biologisch messbar. Chronischer Distress schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kurzfristiger Eustress hingegen kann die Abwehrkräfte sogar stärken.
Der Körper schaltet in einen Modus erhöhter Aufmerksamkeit. Konzentration und Leistungsfähigkeit steigen. Dieser Zustand wird oft als “Flow” beschrieben – völliges Aufgehen in einer anspruchsvollen Tätigkeit.
Entscheidend ist die psychologische Komponente: Unsere Überzeugung, über die nötigen Ressourcen zu verfügen, bestimmt die Stressreaktion. Nicht der Stressor selbst ist das Problem, sondern unsere Reaktion darauf.
Vom Problemdenken zum Chancenblick
Die gute Nachricht: Stresswahrnehmung lässt sich trainieren. Der Schlüssel liegt in der bewussten Perspektivänderung. Was als Bedrohung erscheint, kann zur Chance für persönliches Wachstum werden.
Kognitive Umstrukturierung durchbricht negative Gedankenmuster. Statt “Das schaffe ich nie” sagen Sie sich: “Ich kann das meistern.” Diese Affirmationen klingen simpel, wirken aber nachweislich.
Weitere wirksame Strategien:
- Anspruchsvolle, aber erreichbare Ziele setzen – die Aufgabe wird als machbare Herausforderung wahrgenommen
- Auf eigene Stärken besinnen – welche Fähigkeiten stehen zur Verfügung?
- Erfolge bewusst wahrnehmen – auch kleine Fortschritte zählen
Fünf Wege zu mehr positivem Stress im Alltag
Eustress lässt sich aktiv fördern. Es geht darum, Situationen zu schaffen, die fordern ohne zu überfordern:
Neue Fähigkeiten erlernen: Eine Sprache, ein Instrument, eine Sportart – jeder Fortschritt stärkt das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
Achtsamkeit praktizieren: Kurze Pausen, Meditation oder Atemübungen schaffen mentale Klarheit und das Gefühl von Kontrolle.
Struktur schaffen: Ein Journal oder To-Do-Listen helfen, den Überblick zu behalten. Das Abhaken erledigter Aufgaben erzeugt Erfolgserlebnisse.
Soziale Unterstützung aktivieren: Austausch mit Freunden, Familie oder Kollegen baut Druck ab und öffnet neue Perspektiven.
Die Komfortzone verlassen: Neue Erfahrungen wie Reisen oder berufliche Projekte können gezielt Eustress auslösen.
Wenn eine Gesellschaft lernt, Stress neu zu denken
In Österreich fühlen sich sieben von zehn Menschen häufig gestresst – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen für Deutschland ähneln sich. Besonders jüngere Generationen fordern eine bessere Work-Life-Balance.
Doch ein Paradigmenwechsel zeichnet sich ab: Statt Stress nur zu vermeiden, rückt der Aufbau von Resilienz in den Fokus. Unternehmen und Gesundheitsexperten erkennen das Potenzial positiven Stressmanagements.
Die “Stress@Work Studie” der Freien Universität Berlin, die im Januar startete, wird neue Erkenntnisse liefern. Welche Strategien funktionieren im Arbeitsalltag besonders gut? Wie lassen sich Herausforderungen so gestalten, dass Menschen daran wachsen?
Der Blick nach vorn: Stress als Wachstumschance
Die Zukunft der Stressbewältigung liegt nicht in der Eliminierung von Belastungen, sondern im klugen Umgang damit. Individualisierte Ansätze, die persönliche Wahrnehmung und eigene Ressourcen berücksichtigen, werden wichtiger.
Langfristig könnten Bildungseinrichtungen und Arbeitgeber Programme entwickeln, die gezielt förderliche Herausforderungen schaffen. Das würde nicht nur die psychische Gesundheit des Einzelnen stärken, sondern zu einer motivierteren und leistungsfähigeren Gesellschaft beitragen.
Die Botschaft ist klar: Stress ist nicht der Feind. Die richtige Art von Stress kann zum Verbündeten werden – wenn wir lernen, ihn als das zu sehen, was er sein kann: ein Antrieb zu persönlicher Bestleistung.
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