FinanzOnline-Betrug: Kriminelle erbeuten über 500.000 Euro
Kriminelle plündern Bankkonten durch kombinierte SMS- und Telefonbetrugsmasche mit gefälschten FinanzOnline-Nachrichten, wobei ein Einzelfall 500.000 Euro Schaden verursachte.
Betrüger plündern österreichische Konten mit gefälschten FinanzOnline-Nachrichten. Das Landeskriminalamt Oberösterreich warnt vor einer neuen Phishing-Welle, bei der Kriminelle SMS und WhatsApp nutzen, um Bankdaten zu stehlen.
Die perfide Masche kombiniert klassische Phishing-Techniken mit aggressivem Telefon-Betrug. Allein am vergangenen Freitag entstand ein Schaden von über einer halben Million Euro – bei einem einzigen Opfer.
So funktioniert die neue Betrugsmasche
Die Täter versenden gefälschte Nachrichten, die angeblich von FinanzOnline stammen. Der Inhalt: Die “FinanzOnline-ID” laufe demnächst ab und müsse verlängert werden. Ein beigefügter Link führt zu einer gefälschten Webseite.
Der entscheidende Schritt folgt am Telefon. Die Betrüger rufen ihre Opfer an und setzen sie unter massiven Druck. Mit erfundenen Dringlichkeiten drängen sie zur Installation einer Fernzugriffs-Software.
Die fatalen Folgen: Sobald die Software läuft, kontrollieren die Kriminellen Computer oder Smartphone vollständig. Sie verfolgen jede Eingabe mit und verschaffen sich Zugang zu Banking-Apps und Online-Konten.
Polizei warnt: 500.000 Euro Schaden an einem Tag
Der Rekord-Schadensfall vom vergangenen Freitag zeigt die Dimension der Bedrohung. Das Landeskriminalamt reagiert mit eindringlichen Warnungen: Offizielle Stellen wie das Bundesministerium für Finanzen fordern niemals per SMS zur Dateneingabe auf.
Die wichtigsten Schutzregeln:
- Niemals Links in verdächtigen Nachrichten anklicken
 - Keine Software auf telefonische Anweisung installieren
 - Fernzugriff auf Geräte grundsätzlich verweigern
 - Bei Zweifeln direkt bei der echten Behörde nachfragen
 
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Warum FinanzOnline zum perfekten Köder wird
FinanzOnline genießt als offizielles Steuerportal enormes Vertrauen bei Millionen Österreichern. Die Betrüger nutzen diese Glaubwürdigkeit gezielt aus. Nachrichten zu Steuern und Fristen wirken besonders überzeugend – schließlich haben viele Bürger Erfahrungen mit komplexen Behördenprozessen.
Neue Qualität des Betrugs: Anders als frühere Phishing-Wellen setzt die aktuelle Methode auf persönlichen Kontakt. Der Anruf nach der SMS vermittelt trügerische Legitimität und macht es schwerer, den Betrug zu durchschauen.
Experten sprechen von “hybridem Social Engineering” – einer psychologisch ausgefeilten Kombination aus digitaler und persönlicher Manipulation.
Dauerhaft erhöhte Wachsamkeit erforderlich
Die Täter werden ihre Methoden weiter perfektionieren. Behörden wie das Bundeskriminalamt und “Watchlist Internet” verstärken ihre Aufklärungsarbeit.
Der beste Schutz: Ausschließlich die offizielle FinanzOnline-App nutzen oder die Webseite direkt im Browser eingeben. Niemals Links aus unaufgeforderten Nachrichten folgen.
Banken arbeiten an besseren Erkennungssystemen für betrügerische Transaktionen. Letztendlich bleibt jedoch jeder Nutzer selbst die wichtigste Verteidigungslinie gegen den digitalen Betrug.


