Formycon Aktie: Doppelstrategie für den Eylea-Jäger
Formycon erweitert seine Vermarktungsstrategie für das Biosimilar FYB203 durch eine zusätzliche Partnerschaft mit Horus Pharma. Die Dual-Brand-Strategie soll die Marktdurchdringung in Europa optimieren und neue Einnahmequellen erschließen.
Formycon setzt alles auf eine Karte – und verdoppelt gleichzeitig seine Chancen. Das Biotech-Unternehmen hat seine Vermarktungsstrategie für das Biosimilar FYB203 überraschend ausgebaut und mit Horus Pharma einen zweiten starken Partner an Bord geholt. Statt mit einem einzigen Vermarkter geht der Eylea-Nachahmer nun mit einer Zwei-Marken-Strategie in den europäischen Wettkampf. Kann dieser Schachzug den abgestürzten Titel wiederbeleben?
Überraschungscoup mit Horus Pharma
Die strategische Erweiterung kommt nur acht Monate nach der bereits geschlossenen Partnerschaft mit Teva Pharmaceuticals. Während Teva das Präparat unter dem Namen Ahzantive® in weiten Teilen Europas vertreibt, wird der französische Ophthalmologie-Spezialist Horus Pharma dasselbe Produkt künftig unter dem Markennamen Baiama® in ausgewählten Märkten – darunter Frankreich – vermarkten.
Diese semi-exklusive Lizenzvereinbarung durch die Klinge Biopharma GmbH, Formycons Lizenznehmer, verfolgt ein klares Ziel: die maximale Marktdurchdringung. Durch die Kombination von Tevas breiter Distribution und Horus‘ spezialisierter Expertise in der Augenheilkunde positioniert sich Formycon optimal im Kampf um Marktanteile gegen Bayers Blockbuster Eylea.
Doppelte Einnahmequellen – aber zu welchem Preis?
Finanziell scheint der Deal auf den ersten Blick vielversprechend. Formycon profitiert gleich mehrfach:
- Beteiligung an allen Vorauszahlungen, Meilensteinen und Umsatzbeteiligungen von Horus Pharma im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich
- Zusätzliche Servicezahlungen für die Koordination der gesamten Lieferkette
- Volumenabhängige Gewinnbeteiligung durch die Supply-Chain-Verantwortung
Doch die entscheidende Frage bleibt: Reicht diese erweiterte Strategie aus, um den dramatischen Kursverfall der letzten Monate zu stoppen? Die Aktie notiert aktuell bei 22,90 Euro – ein Bruchteil des 52-Wochen-Hochs von 62,80 Euro vom Januar 2025. Seit Jahresanfang verzeichnet der Titel ein Minus von fast 58%.
Kann die Dual-Brand-Strategie den Abwärtstrend durchbrechen?
Der Markt honoriierte die Nachricht zumindest kurzfristig mit leichten Kursgewinnen. Doch die Herausforderungen bleiben enorm. Das Originalpräparat Eylea von Bayer ist nach wie vor einer der umsatzstärksten Blockbuster im Ophthalmologie-Bereich. Der Wettbewerbsdruck durch Biosimilars nimmt zwar zu, aber der Weg zu signifikanten Marktanteilen ist steinig.
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Die kommenden Wochen werden zeigen, ob diese doppelte Vermarktungsstrategie tatsächlich den erhofften Umsatzschub bringt. Alle Augen richten sich nun auf die Neunmonatszahlen am 13. November und mögliche Updates beim Deutschen Eigenkapitalforum Ende November.
Für Anleger bleibt es eine Zitterpartie: Einerseits zeigt das Unternehmen mit der Zulassung in den USA, Europa und Großbritannien sowie der jetzt erweiterten Vermarktungsstrategie operative Fortschritte. Andererseits kämpft die Aktie weiterhin mit massivem Gegenwind – und steht aktuell nur knapp 6% über ihrem 52-Wochen-Tief.
Die Doppelstrategie ist gesetzt. Jetzt muss sie liefern.
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