Formycon Aktie: US-Deal stärkt Story
Formycon schließt exklusive Vertriebspartnerschaft mit Zydus für Nordamerika und erhält Vorauszahlungen. Die Kommerzialisierung des wichtigen Biosimilars nimmt konkrete Formen an.
Formycon schließt in einer Woche gleich zwei wichtige Vertriebspartnerschaften für sein Keytruda-Biosimilar FYB206 ab – darunter einen exklusiven Deal für die USA und Kanada mit Zydus Lifesciences. Damit nimmt die Kommerzialisierungsstrategie für einen der umsatzstärksten Wirkstoffe der Welt deutlich klarere Konturen an. Spannend ist nun, ob diese Schritte reichen, um den zuletzt schwachen Aktienkurs wieder nachhaltig zu stabilisieren.
Kurs schwach, Strategie deutlich klarer
An der Börse ist von Euphorie wenig zu sehen: Die Aktie notiert heute bei rund 23,35 Euro und liegt damit auf Sicht von zwölf Monaten mehr als 50 % im Minus. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf gut 57 %.
Auffällig ist jedoch die Gegenbewegung der letzten Wochen. Trotz der jüngsten Korrektur von rund 9 % in sieben Tagen liegt der Titel auf 30-Tage-Sicht wieder im Plus. Der Kurs pendelt aktuell leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 22,96 Euro, während der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch bei gut 63 % bleibt. Der RSI von 41 signalisiert weder Überkauf noch Überverkauf – der Markt tastet sich heran.
Zydus-Deal: Schlüssel zum US-Markt
Kern der aktuellen Nachrichtenlage ist der exklusive Lizenz- und Liefervertrag mit Zydus Lifesciences für die USA und Kanada, der am 9. Dezember gemeldet wurde. Dieser Markt ist für Pembrolizumab (Keytruda-Referenz) entscheidend und zentral für das Umsatzpotenzial von FYB206.
Die Vereinbarung umfasst drei wesentliche wirtschaftliche Pfeiler:
- Upfront-Zahlung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich noch 2025
- Meilensteinzahlungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bei Entwicklungs- und Zulassungsfortschritten
- Gewinnbeteiligung in Form eines „Mid-Double-Digit Share“ (mittlerer zweistelliger Prozentsatz) an den Bruttoerlösen nach Markteintritt
Damit sichert sich Formycon nicht nur kurzfristig zusätzliche Liquidität, sondern vor allem einen potenziell attraktiven Anteil an künftigen Umsätzen in der wichtigsten Region für das Referenzprodukt.
Bereits am 4. Dezember hatte das Unternehmen eine vergleichbare Partnerschaft mit MS Pharma für die MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) bekannt gegeben. Zusammen markieren diese Abschlüsse eine klare „Stufe 2“ in der Kommerzialisierungsstrategie von FYB206: Nach Entwicklung und klinischer Neuausrichtung folgen nun gezielt regionale Vermarktungspartner.
Keytruda-Biosimilar als Hebel
Keytruda gehört mit einem globalen Umsatz von rund 29,5 Milliarden US-Dollar (2024) zu den Top-Blockbustern weltweit. Ein erfolgreiches Biosimilar in diesem Feld kann daher zum echten Wachstumstreiber werden.
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Die Zusammenarbeit mit Zydus ist strategisch besonders relevant, weil:
- Zydus bereits über eine etablierte Präsenz im US-Markt verfügt,
- das Unternehmen den Aufbau eines Onkologie-Biosimilar-Portfolios vorantreibt und
- die Vertragskonditionen, insbesondere die Gewinnbeteiligung, auf eine starke Verhandlungsposition von Formycon schließen lassen.
Für Formycon bedeutet dies auch eine Bestätigung der eigenen Pipeline-Daten, nachdem im Februar 2025 die klinische Strategie für FYB206 angepasst wurde. Die Deals legen nahe, dass Partner die Qualität und das Potenzial der Entwicklung positiv einschätzen.
Auf Analystenseite ist das Bild dagegen noch unklar. mwb research hatte sein Rating im Februar 2025 ausgesetzt, um die neuen Rahmenbedingungen zu bewerten. Ein Update liegt bislang nicht vor, weshalb sich der Markt aktuell vor allem an den operativen Fortschritten orientiert.
Nächster Fokus: Phase‑III-Daten
Mit der Vergabe der Rechte für Nordamerika und MENA ist die Vermarktungslandkarte für FYB206 ein gutes Stück kompletter, die klinische Entwicklung bleibt aber der entscheidende Hebel.
Die nächsten Meilensteine:
- Ergebnisse der Phase‑III‑Studie für FYB206 sind für das erste Quartal 2026 geplant
- Anschließend soll die Biologics License Application (BLA) bei der US‑Arzneimittelbehörde FDA eingereicht werden
Kurzfristig kann die Aktie weiter von der dichten Nachrichtenfolge profitieren, zumal der Kursbereich um 24 Euro als technische Hürde im Markt Beachtung findet. Mittelfristig dürfte der Wert aber vor allem daran gemessen werden, ob die Phase‑III‑Daten und die spätere FDA-Einreichung den jetzt geschaffenen kommerziellen Rahmen tatsächlich mit Substanz füllen.
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