iOS 26.1 veröffentlicht: Apple bringt Liquid Glass zur Räson
iOS 26.1 bietet Ausstieg aus dem umstrittenen Liquid Glass-Design und schließt über 50 Sicherheitslücken. Praktische Verbesserungen wie verhindertes Kamera-Aktivieren folgen.
Nur sechs Wochen nach dem umstrittenen Designwechsel rudert Apple zurück – und liefert gleichzeitig einen Ausblick auf die Zukunft. Am Montag erschien iOS 26.1 mit einem Notausstieg aus der radikalen Transparenz-Ästhetik, keine 24 Stunden später folgte bereits die erste Beta von iOS 26.2 für Entwickler. Was nach Hektik aussieht, ist Strategie: Der iPhone-Konzern reagiert auf massives Nutzerfeedback und zeigt, wohin die Reise geht.
Die zentrale Neuerung? Ein simpler Schalter, der Tausende Beschwerden verstummen lassen dürfte. Wer mit den durchsichtigen Oberflächen der “Liquid Glass”-Optik hadert, kann jetzt auf “Getönt” umschalten – und bekommt undurchsichtigere Interface-Elemente, die sich besser lesen lassen. Aus radikal wird zahm, aus visionOS-Anleihe wird Kompromiss.
Unfallverhütung auf dem Sperrbildschirm
Doch nicht nur die Optik wurde entschärft. Zwei praktische Änderungen dürften Millionen iPhone-Nutzer aufatmen lassen: Die versehentliche Kamera-Aktivierung durch Links-Wischen auf dem Sperrbildschirm lässt sich nun erstmals deaktivieren. Keine nervigen Foto-Starts mehr in der Hosentasche.
Noch wichtiger: Wecker und Timer verlangen jetzt ein “Slide to Stop”-Geste statt eines simplen Tipps. Wer morgens im Halbschlaf nach dem Snooze-Button greift, schaltet nicht mehr versehentlich den gesamten Alarm aus. Eine kleine Änderung mit großer Wirkung für Langschläfer.
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Sicherheitslücken im Dutzend geschlossen
Unter der Oberfläche steckt die eigentlich wichtigste Nachricht: Apple hat über 50 Sicherheitslücken gestopft, darunter kritische Schwachstellen in WebKit und beim Diebstahlschutz. Experten sprechen von einem “substanziellen Update”, das niemand aufschieben sollte. Allein diese Fixes rechtfertigen die Installation – die kosmetischen Verbesserungen sind Bonus.
Kleinere Ergänzungen runden das Paket ab: Der MiniPlayer in Apple Music reagiert nun auf Wischgesten, die Fitness-App erlaubt manuelles Workout-Tracking. Und das App-Icon für Apple TV erstrahlt in neuem, bunteren Design – nachdem der Name bereits vom “Plus” befreit wurde.
Beta-Vorschau: Erdbeben-Warnungen und Transparenz-Feintuning
Was bringt iOS 26.2? Die Entwickler-Beta gewährt einen Blick auf Dezember. Im Mittelpunkt steht diesmal nicht Design, sondern Sicherheit: Ein neuer Bereich “Erweiterte Sicherheitswarnungen” soll Erdbeben-Alerts und andere Gefahrenmeldungen präziser und schneller ausliefern. Die ungefähre Geräteposition wird genutzt, um die Relevanz von Warnungen besser einzuschätzen.
Für Design-Enthusiasten gibt es dennoch Neuigkeiten: Ein separater Transparenz-Regler speziell für die Sperrbildschirm-Uhr erlaubt noch feinere Anpassungen. Von nahezu durchsichtig bis komplett opak – Apple lernt offenbar schnell, dass Nutzer Kontrolle über radikale Designentscheidungen verlangen.
Im Code schlummern weitere Hinweise: AirDrop könnte künftig PIN-Codes für längere Freigabefenster mit Nicht-Kontakten unterstützen. Der aktuelle 10-Minuten-Riegel würde damit fallen. Außerdem wurden die Schlafwerte aus watchOS 26 nachjustiert, damit die Bewertungen realistischer ausfallen.
Apple Intelligence spricht Dänisch
Parallel treibt Apple die globale Expansion seiner KI-Features voran. iOS 26.1 bringt Apple Intelligence auf Dänisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch und Türkisch – unter anderem. Die Live-Übersetzung für AirPods lernt Chinesisch (vereinfacht und traditionell), Japanisch, Koreanisch und Italienisch. In der iOS 26.2-Beta erhalten EU-Nutzer erstmals Zugang zur AirPods-Übersetzung.
Ein klares Signal: Die fortschrittlichsten iPhone-Funktionen sollen nicht anglophonen Märkten vorbehalten bleiben. Für den deutschen Sprachraum bedeutet das allerdings vorerst nur indirekte Verbesserungen – Deutsch war bereits bei früheren Updates integriert.
Strategie der schnellen Iteration
Was auf den ersten Blick nach hektischer Nachbesserung aussieht, entpuppt sich als durchdachte Taktik. Apple führt mutige Designs ein – und bietet sofort Auswege für Skeptiker. Das Liquid Glass-Toggle in iOS 26.1 und der noch präzisere Regler in iOS 26.2 zeigen: Der Konzern will visionäre Ästhetik durchsetzen, aber niemanden zwingen.
Die rasche Beta-Veröffentlichung nur einen Tag nach dem öffentlichen Update ist ungewöhnlich, aber clever. Entwickler können frühzeitig testen, Nutzer sehen, dass es weitergeht. Und die Sicherheits-Features wie verbesserte Katastrophenwarnungen demonstrieren, dass es nicht nur um Oberflächenpolitur geht.
Verfügbarkeit und Empfehlung: iOS 26.1 läuft auf iPhone 11 und neuer. Die Installation ist dringend empfohlen – allein wegen der Sicherheitsfixes. iOS 26.2 dürfte Mitte Dezember erscheinen, rechtzeitig vor den Feiertagen. Bis dahin werden Beta-Tester weitere versteckte Features ans Licht bringen.
Bleibt die Frage: Reicht der Transparenz-Schalter aus, um die Liquid Glass-Kritiker zu versöhnen? Oder war die Design-Revolution von iOS 26 letztlich ein Schritt zu weit, den Apple nun scheibchenweise zurücknehmen muss? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Kompromiss trägt.
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