KI-Betrug: Neue Phishing-Welle täuscht Millionen
Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität mit perfekten Phishing-Mails und Stimmenklonen. Sicherheitsexperten warnen vor drastisch gestiegenen Schäden, besonders Senioren sind betroffen.
Cyberkriminelle nutzen künstliche Intelligenz für perfekte Betrugsmaschen. Mit gefälschten Captcha-Seiten und Stimmenklonen richten sie Schäden in Millionenhöhe an – besonders Senioren sind im Visier.
Eine neue Generation von KI-gestützten Betrugsangriffen überflutet das Internet und macht es schwerer denn je, echte von falschen Websites zu unterscheiden. Sicherheitsexperten warnen vor einer dramatischen Eskalation: Kriminelle missbrauchen Entwicklungsplattformen wie Vercel und Netlify, um täuschend echte Captcha-Seiten zu erstellen, die nichtsahnende Nutzer in die Falle locken.
Die Zahlen sind alarmierend. Allein im ersten Quartal 2025 entstanden durch KI-generierte Betrugsmaschen Schäden von über 170 Millionen Euro. Rund 82 Prozent aller Phishing-E-Mails werden mittlerweile mit künstlicher Intelligenz erstellt – eine Entwicklung, die vor allem ältere und technisch weniger versierte Menschen trifft.
Perfide Masche: Fake-Captchas als Türöffner
Seit August beobachten Sicherheitsexperten einen drastischen Anstieg einer besonders raffinierten Betrugsmasche. Kriminelle versenden E-Mails mit alarmierenden Betreffzeilen wie „Passwort zurücksetzen erforderlich“ und leiten Opfer auf vermeintliche Captcha-Tests weiter. Was harmlos aussieht, ist in Wahrheit die Eingangsschleuse zu ausgefeilten Datendiebstählen.
Das Perfide: Diese gefälschten Sicherheitsabfragen nutzen die Glaubwürdigkeit bekannter Web-Plattformen. Automatische Sicherheitsscanner erkennen nur die harmlos aussehende Captcha-Seite, nicht aber die dahinterliegende Betrugswebsite. Microsoft-Sicherheitsexperten identifizierten bereits komplexe Schadcodes, die „definitiv nicht von Menschen geschrieben wurden“ – ein klares Zeichen für den Einsatz großer Sprachmodelle bei der Programmierung.
Stimmenklone sorgen für emotionalen Betrug
Die Bedrohung geht weit über gefälschte Websites hinaus. Mit wenigen Sekunden Audiomaterial aus sozialen Netzwerken können Betrüger mittlerweile perfekte Stimmenklone erstellen. Diese nutzen sie für sogenannte „Vishing“-Anrufe, bei denen sie sich als verzweifelte Enkelkinder oder andere Verwandte ausgeben.
Das FBI schlägt Alarm: Deepfake-Betrug ist seit 2022 um über 2000 Prozent gestiegen. Die Täter imitieren nicht nur Familienangehörige, sondern auch Behördenvertreter und Firmenbosse. Die emotionale Manipulation gepaart mit erschreckend echter Stimmennachahmung macht diese Maschen hocheffektiv.
Senioren besonders gefährdet
Während KI-Betrug grundsätzlich jeden treffen kann, stehen vor allem ältere Menschen im Fokus der Kriminellen. Sie gelten als technisch weniger versiert, finanziell attraktiver und vertrauensvoller. Die Folgen sind verheerend: Laut FBI-Statistik verloren über 60-Jährige 2023 mehr als 2,9 Milliarden Euro durch Online-Betrug – Tendenz stark steigend.
Die neuen KI-Maschen sind grammatikalisch perfekt und inhaltlich präzise. Sie beziehen sich auf aktuelle Aktivitäten oder Social-Media-Interaktionen der Opfer. Traditionelle Warnsignale wie Rechtschreibfehler gehören der Vergangenheit an.
IT-Abteilungen überfordert
Eine aktuelle Lenovo-Studie offenbart das Ausmaß der Hilflosigkeit: 65 Prozent der IT-Verantwortlichen geben zu, dass ihre derzeitigen Abwehrmaßnahmen gegen KI-Angriffe unzureichend sind. Das Problem: Defensive Technologien können nicht mit der Geschwindigkeit der Angreifer-KI mithalten, die in Echtzeit lernt und neue Angriffsmuster entwickelt.
Die Demokratisierung von Cybercrime-Tools wie FraudGPT ermöglicht es selbst unerfahrenen Kriminellen, hochsophistizierte Angriffe zu starten. Experten sprechen von einem fundamentalen Wandel der Bedrohungslandschaft – vergleichbar mit dem Aufkommen automatisierter Schadsoftware.
Was Verbraucher jetzt tun können
Sicherheitsexperten empfehlen drastische Verhaltensänderungen: Jede dringende Geld- oder Informationsanfrage sollte unabhängig verifiziert werden – selbst wenn sie von vertrauenswürdigen Quellen zu stammen scheint. Das bedeutet: Rückruf unter bekannter Nummer oder Verwendung vorab vereinbarter „Codewörter“ bei Familiennotfällen.
Anzeige: Für alle, die ihr Smartphone gegen KI-gestützte Betrugsmaschen absichern möchten: Viele Android-Nutzer übersehen diese 5 Sicherheitsmaßnahmen – besonders bei WhatsApp, Online-Banking und PayPal. Der kostenlose Ratgeber zeigt in einfachen, bebilderten Schritten, wie Sie Ihr Android ohne teure Zusatz-Apps wirksam schützen. Jetzt das kostenlose Android-Sicherheitspaket sichern
Die Zukunft wird ein Wettrüsten zwischen Angreifer- und Verteidiger-KI. Nur durch kontinuierliche Aufklärung und neue Sicherheitsgewohnheiten können sich Verbraucher vor der nächsten Betrugs-Innovation schützen.