Kraft Heinz Aktie: Fragiler Boden?
Kraft Heinz teilt sich nach zehn Jahren und 60% Wertverlust wieder in zwei Unternehmen auf. Warren Buffett räumt Fehler ein, während Analysten die Pläne kritisch bewerten.
Zehn Jahre nach der spektakulären 46-Milliarden-Dollar-Fusion macht Kraft Heinz das Undenkbare: Der Lebensmittelriese will sich wieder in zwei eigenständige Unternehmen aufteilen. Was Warren Buffett 2015 als Meisterstück feierte, entpuppt sich nun als kostspieliger Fehler. Die Aktie stürzte nach der Ankündigung um über 7% ab – und selbst der Starinvestor gibt offen zu: „Es war nicht gerade eine brillante Idee, sie zusammenzufügen.“
Buffett capituliert – Berkshire verliert Milliarden
Selten hat sich Warren Buffett so öffentlich zu einer Fehlentscheidung bekannt. Der Berkshire-Chef, dessen Firma mit 27,5% größter Aktionär bei Kraft Heinz ist, zeigte sich enttäuscht über die Aufspaltung: „Ich glaube nicht, dass die Trennung das Problem lösen wird.“ Sein designierter Nachfolger Greg Abel hatte sogar versucht, die Aufspaltung zu verhindern – vergeblich.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit der Fusion 2015 verlor die Kraft Heinz-Aktie rund 60% ihres Wertes. Berkshire musste bereits im zweiten Quartal 2025 eine Abschreibung von 3,76 Milliarden Dollar verkraften.
Zwei Unternehmen, geteilte Hoffnungen
Die geplante Aufspaltung soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein und zwei fokussierte Konzerne hervorbringen:
Global Taste Elevation Co. übernimmt das internationale Geschäft mit Kondimenten und haltbaren Mahlzeiten. Mit Marken wie Heinz, Philadelphia und Kraft Mac & Cheese soll das Unternehmen 15,4 Milliarden Dollar Umsatz erzielen.
North American Grocery Co. konzentriert sich auf den nordamerikanischen Markt mit Oscar Mayer, Kraft Singles und Lunchables. CEO Carlos Abrams-Rivera wird diese Sparte mit 10,4 Milliarden Dollar Umsatz leiten.
Doch der Preis ist hoch: Kraft Heinz rechnet mit bis zu 300 Millionen Dollar an Synergieverlust durch die Trennung.
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Analysten zwischen Hoffnung und Skepsis
Wall Street reagiert verhalten optimisch. Morgan Stanley stufte die Aktie von „Sell“ auf „Hold“ hoch und hob das Kursziel auf 29 Dollar an. Analyst Megan Alexander sieht ihre negative These „weitgehend eingetreten“ und die aktuellen Gewinnschätzungen als „realistischer“ an.
Doch andere warnen vor zu viel Euphorie. Jefferies-Analyst Scott Marks bezweifelt das „wahre Wachstums- und Margenpotenzial beider neuen Unternehmen“. Besonders das nordamerikanische Lebensmittelgeschäft kämpfe mit sinkender Rentabilität und schwächelndem Konsum.
Ende einer Ära oder Neuanfang?
Die Aufspaltung reiht sich in einen Trend der Lebensmittelindustrie ein: Auch Keurig Dr Pepper und Kellogg haben sich kürzlich geteilt. Der Sektor kämpft mit veränderten Verbrauchergewohnheiten, Inflation und zunehmendem Konkurrenzdruck durch Handelsmarken.
Ob die Trennung Kraft Heinz wieder auf Erfolgskurs bringt, wird sich zeigen. Eines ist sicher: Das einst als Traumhochzeit gefeierte Zusammengehen ist endgültig gescheitert.
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