LibreOffice: Kostenlose Büro-Software fordert Microsoft heraus
Kostenlose Office-Software wie LibreOffice und OnlyOffice gewinnen durch verbesserte Funktionen und KI-Integration an Bedeutung. Das österreichische Militär migrierte 16.000 Arbeitsplätze und zeigt den Trend zu digitaler Souveränität.
Die Zeiten von teuren Office-Abos könnten gezählt sein. Immer mehr Unternehmen und Behörden setzen auf kostenlose Alternativen – mit überraschendem Erfolg.
Ein Wandel bahnt sich an in der digitalen Bürowelt: Während Microsoft weiter auf kostenpflichtige Abonnements setzt, gewinnen freie Office-Pakete wie LibreOffice und OnlyOffice rasant an Boden. Das österreichische Militär wagte den großen Sprung und stellte kürzlich 16.000 Arbeitsplätze von Microsoft Office auf LibreOffice um. Ein Paukenschlag, der Signalwirkung haben dürfte.
Die jüngsten Updates zeigen: Diese kostenlosen Alternativen sind längst keine Amateur-Software mehr. Sie bieten moderne Funktionen, KI-Integration und vor allem eines – vollständige Kontrolle über die eigenen Daten.
LibreOffice wird schneller und kompatibler
Das Flaggschiff der Open-Source-Gemeinde überrascht mit Version 25.8 durch deutliche Leistungssteigerungen. Die Entwickler haben die Ladezeiten um bis zu 30 Prozent verkürzt – besonders bei komplexen Dokumenten und Tabellen macht sich das bemerkbar.
Für Anwender, die regelmäßig mit Microsoft-Office-Nutzern zusammenarbeiten, bringt das Update eine bessere Darstellung von DOCX-, XLSX- und PPTX-Dateien. Formatierungsfehler gehören damit weitgehend der Vergangenheit an. Die Tabellenkalkulation Calc erhielt moderne Funktionen wie TEXTSPLIT
und VSTACK
– Features, die bisher Excel vorbehalten waren.
Zusätzlich unterstützt LibreOffice nun den PDF-2.0-Standard vollständig und bietet verbesserte Barrierefreiheit durch überarbeitete Benutzeroberflächen.
OnlyOffice setzt auf künstliche Intelligenz
OnlyOffice geht mit Version 9.0 einen anderen Weg und integriert KI-Funktionen direkt in die Büro-Software. Die künstliche Intelligenz analysiert automatisch Tabellendaten, generiert Makros auf Befehl und extrahiert sogar Text aus gescannten PDF-Dokumenten.
Das neue Design bietet moderne Hell- und Dunkel-Modi für angenehmeres Arbeiten. Praktisch: Die Software unterstützt jetzt auch Markdown- und Visio-Dateien – Formate, die in der IT-Branche weit verbreitet sind.
Besonders die Echtzeit-Zusammenarbeit wurde verbessert. Teams können nun gemeinsam an PDF-Formularen arbeiten, ohne dass Konflikte entstehen.
Warum Behörden auf Open Source setzen
Das österreichische Militär ist kein Einzelfall. Europaweit wechseln immer mehr öffentliche Einrichtungen zu freier Software – aus strategischen Gründen.
Digitale Souveränität lautet das Stichwort. Wer LibreOffice nutzt, ist nicht von amerikanischen Cloud-Diensten abhängig und behält die volle Kontrolle über sensible Daten. Das spart nicht nur Millionen bei den Lizenzkosten, sondern schützt auch vor Vendor-Lock-in-Effekten.
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Gleichzeitig steigen die Kosten für Microsoft-365-Abonnements kontinuierlich. Was früher einmalig gekauft wurde, wird heute als dauerhaftes Abo vermarktet – ein Modell, das besonders größere Organisationen teuer zu stehen kommt.
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Der Markt wird sich wandeln
Die Entwicklung zeigt: Kostenlose Office-Software ist erwachsen geworden. Die Community-getriebene Entwicklung reagiert schnell auf Nutzerwünsche und bringt regelmäßig innovative Features hervor.
Für die kommenden Monate ist mit weiteren KI-Integrationen und verbesserter Cloud-Anbindung zu rechnen. Erfolgreiche Großmigrationen wie in Österreich werden als Blaupause dienen und weitere Organisationen zum Umstieg ermutigen.
Microsoft dürfte dieser Konkurrenzdruck nicht entgehen. Die Zeit der Quasi-Monopolstellung im Büro-Software-Markt könnte ihrem Ende entgegengehen.