LyondellBasell Industries Aktie: Ruhe trügerisch?
Der Chemiekonzern LyondellBasell verzeichnet einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang. Analysten reagieren mit Kurszielsenkungen, während das Management auf langfristige Projekte setzt.
LyondellBasell steckt in einer schwierigen Phase: Schwache Nachfrage, steigende Inputkosten und intensiver Wettbewerb haben zu einem deutlichen Gewinnrückgang geführt. Analysten reagierten mit Herabstufungen und niedrigeren Kurszielen. Können die angekündigten Nachhaltigkeitsinitiativen und Großprojekte die unmittelbaren operativen Probleme ausgleichen?
Analysten & Zahlen
Die Analystenstimmung ist vorsichtig: Konsensempfehlung bleibt „Hold/Neutral“, gleichzeitig senkten mehrere Institute ihre Kursziele (Mizuho auf 49 US$, Fermium auf 50 US$). Die durchschnittlichen 12‑Monats‑Ziele liegen grob im Bereich von etwa 53–57 US$.
Operativ war das dritte Quartal 2025 belastend: Der Umsatz fiel auf 7,73 Mrd. US$ (minus 10 % gegenüber dem Vorjahr) und es wurde ein EBITDA‑Verlust von 835 Mio. US$ ausgewiesen. Mizuho senkte seine EBITDA‑Schätzung für das Dezemberquartal deutlich auf 403 Mio. US$ (zuvor 612 Mio.). Diese Zahlen spiegeln die anhaltende Überkapazität in wichtigen petrochemischen Ketten wider und die begrenzte Preissetzungsmacht bei Polyethylen.
Kurzfristig bleibt die Aktie unter Druck: Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf rund 46 %, und der Kurs notiert fast 50 % unter dem 52‑Wochen‑Hoch. Der RSI und die erhöhte Volatilität deuten auf weitergehende Unsicherheit hin.
Strategie und Ausblick
Das Management setzt auf eine Mischung aus Effizienzmaßnahmen, Cash‑Verbesserung und strategischen Investitionen. Positiv zu vermerken ist die hohe Cash‑Conversion von 135 % im dritten Quartal und die Erwartung, 2025 rund 600 Mio. US$ an Cashflow zu generieren. Zudem wird eine vierteljährliche Dividende von 1,37 US$ je Aktie gezahlt (fällig am 8. Dezember 2025).
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Langfristig plant LyondellBasell den Aufbau einer großen Produktionsanlage in Saudi‑Arabien (gemeinsames Projekt mit Sipchem) mit einer Kapazität von rund 1,5 Mio. t/Jahr; Produktionsbeginn ist für 2032 avisiert. Außerdem betont das Unternehmen seine Recycling‑ und Low‑Carbon‑Strategie als Antwort auf regulatorische und nachfragespezifische Trends.
Kurzfristig dürften die strukturellen Probleme (schwache Nachfrage, hohe Inputkosten, Margendruck durch Überkapazitäten) das Ergebnisbild dominieren. Mittel- bis langfristig hängen die Erholungschancen stark davon ab, ob Effizienzmaßnahmen, die Recycling‑Strategie und das Großprojekt in Saudi‑Arabien die Margen nachhaltig verbessern können — der unmittelbare Wirkungsspielraum dieser Initiativen bleibt jedoch begrenzt.
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