Microsoft 365 Copilot: Schluss mit OpenAI-Monopol
Microsoft integriert erstmals Anthropics Claude-Modelle in 365 Copilot und beendet die Exklusivität mit OpenAI. Der Multi-Modell-Ansatz gibt Unternehmen mehr Wahlfreiheit bei KI-Tools und reduziert die Abhängigkeit.
Microsoft durchbricht die Exklusivität seiner KI-Partnerschaft mit OpenAI und integriert erstmals Anthropics Claude-Modelle in Microsoft 365 Copilot. Der Schritt markiert eine strategische Wende hin zu einem „Multi-Modell-Ansatz“ und gibt Unternehmen mehr Wahlfreiheit bei ihren KI-Tools.
Ab sofort können Nutzer bestimmter Copilot-Funktionen zwischen OpenAIs neuesten Modellen und Anthropics Claude Sonnet 4 sowie Claude Opus 4.1 wählen. Damit reduziert der Tech-Riese seine Abhängigkeit von OpenAI, in das Microsoft über 13 Milliarden Dollar investiert hat. Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, da Branchenberichte von zunehmenden Spannungen zwischen den beiden KI-Pionieren sprechen.
Neue Wahlfreiheit für Unternehmens-KI
Bisher stützte sich Microsoft 365 Copilot ausschließlich auf OpenAI-Modelle für Funktionen in Word, Excel und Teams. Die Anthropic-Integration ändert diese Dynamik fundamental. Der erste Rollout konzentriert sich auf zwei Kernbereiche: den „Researcher“-Agenten und Microsoft Copilot Studio.
Anzeige: Passend zum Thema Microsoft 365: Wussten Sie, dass Sie Word, Excel & Co. auch völlig kostenlos nutzen können – legal, ohne Installation und ohne Abo? Ein kompakter Gratis-Report zeigt Schritt für Schritt Anmeldung, OneDrive-Speicherung und Zusammenarbeit im Browser – und spart schnell 70–100 € pro Jahr. Jetzt kostenlosen Office-Guide sichern
Der Researcher-Agent, der komplexe, mehrstufige Analysen sowohl aus internen Unternehmensdaten als auch externen Quellen durchführt, kann nun wahlweise von OpenAI- oder Anthropic-Modellen angetrieben werden. Entwickler in Copilot Studio erhalten Zugang zu Claude Sonnet 4 und Claude Opus 4.1, um die passenden Modelle für Workflow-Automatisierung oder komplexe Reasoning-Aufgaben auszuwählen. Ein einfaches Dropdown-Menü ermöglicht den Wechsel zwischen den Modellen.
Schrittweise Einführung über Beta-Program
Der Zugang zu den neuen Anthropic-Modellen erfolgt über Microsofts „Frontier Program“ – ein Beta-Programm für lizenzierte Copilot-Kunden. Administratoren müssen die Funktion im Microsoft 365 Admin Center aktivieren. Wichtig: Bei Nutzung dieser Modelle werden Daten mit Anthropic geteilt, da diese außerhalb von Microsofts eigenen Umgebungen gehostet werden.
Charles Lamanna, Microsofts President of Business & Industry für Copilot, erklärte, die Claude-Integration unterstreiche das Engagement, „die beste KI-Innovation der gesamten Branche in Microsoft 365 Copilot zu bringen“. CEO Satya Nadella betonte auf X: „Unser Multi-Modell-Ansatz geht über reine Auswahl hinaus. Es geht darum, die beste KI der Branche für Copilot zu nutzen – optimiert für die Arbeit und zugeschnitten auf jedes Unternehmen.“
Diversifizierung im umkämpften Markt
Die Anthropic-Partnerschaft ist das bisher deutlichste Zeichen für Microsofts Strategie, auf ein breiteres KI-Anbieter-Spektrum zu setzen. Der Schritt wird als Versuch gewertet, technische Vielfalt sicherzustellen und Wettbewerbsvorteile im sich intensivierenden KI-Markt zu wahren. Während die OpenAI-Partnerschaft weiterhin zentral bleibt, wird die Beziehung weniger exklusiv.
Auch OpenAI selbst expandiert: Das Unternehmen arbeitet nun mit Oracle und anderen zusammen, statt sich allein auf Microsofts Azure-Plattform zu verlassen. Mit der Modellauswahl positioniert sich Microsoft als flexiblere KI-Plattform für Unternehmen – ein Differenzierungsmerkmal, während Firmen mehr Kontrolle über ihre KI-Tools fordern.
Reife Branche verlangt maßgeschneiderte Lösungen
Die Integration eines direkten OpenAI-Konkurrenten in Microsofts Flaggschiff-KI-Produkt spiegelt eine sich wandelnde Branche wider. Unternehmen bewegen sich über erste Experimente hinaus und suchen KI-Lösungen, die für spezifische Geschäftsergebnisse optimiert sind. Microsofts Unterstützung für Anthropic-Modelle – die hauptsächlich auf Rivale Amazon Web Services laufen – zeigt, wie verflochten der KI-Markt geworden ist.
Branchenanalysten sehen darin einen strategischen Schwenk: Microsoft kann seine Risiken streuen und vielfältigere Kundenbedürfnisse bedienen. Als zentrale Schnittstelle für verschiedene führende KI-Modelle könnte Microsoft Unternehmen anziehen, die Lock-in-Effekte eines einzelnen Anbieters fürchten.
Anzeige: Für alle, die in Excel schneller zum Ergebnis kommen wollen: Holen Sie sich kostenlose, sofort einsetzbare Vorlagen für Budget, Projekte, Fahrtenbuch und mehr – inklusive E‑Mail‑Kurs mit Praxistipps. Spart Zeit und funktioniert in allen Excel-Versionen. Jetzt Gratis‑Vorlagen herunterladen
Ausblick: Mehr Modelle, tiefere Integration
Microsoft deutet an, dass dies erst der Beginn seines Multi-Modell-Ansatzes ist. Charles Lamanna kündigte an, dass „Anthropic-Modelle noch mächtigere Erfahrungen in Microsoft 365 Copilot bringen werden“ – ein Hinweis auf tiefere Integrationen. Das Unternehmen plant bereits, Modelle von Meta und Elon Musks xAI über Azure anzubieten.
Vorerst bleiben OpenAI-Modelle die Standardoption in Copilot, doch die Wahlfreiheit bedeutet einen Paradigmenwechsel. Unternehmen können künftig KI-Fähigkeiten verschiedener Branchenführer in einem einheitlichen Workflow kombinieren. Dieser verstärkte Wettbewerb dürfte Innovation beschleunigen und Unternehmen dabei helfen, anspruchsvollere, maßgeschneiderte KI-Lösungen zu entwickeln.