Microsoft 365: Teams-Zwang endet nach EU-Eingriff
Microsoft muss Teams von Office entkoppeln und setzt gleichzeitig auf teure KI-Features. Konkurrenten wie Google und Slack wittern ihre Chance im fragmentierten Markt.
Microsoft steht vor einem Wendepunkt. Nach jahrelangem Antitrust-Druck aus Brüssel muss der Konzern seine Teams-App vom Office-Paket trennen – und setzt gleichzeitig auf teure KI-Features. Während Konkurrenten wie Google und Slack die Gunst der Stunde nutzen, testet Microsoft mit seinem 30-Euro-Copilot die Schmerzgrenze seiner Unternehmenskunden.
Die EU-Kommission zwang Microsoft erstmals dazu, seine jahrelange Bündelungsstrategie aufzugeben. Gleichzeitig macht der Konzern mit Copilot ein Milliardenspiel um die KI-Zukunft im Büroalltag auf.
EU bricht Microsofts Paket-Strategie auf
2020 reichte Slack Beschwerde in Brüssel ein: Microsoft missbrauche seine Marktmacht, indem es Teams automatisch mit Office 365 bündelt. Nach vierjähriger Untersuchung gab die EU-Kommission den Konkurrenten recht.
Um eine Milliardenstrafe zu vermeiden – bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes wären möglich gewesen – lenkte Microsoft ein. Seit diesem Jahr verkauft der Konzern seine Büro-Software auch ohne Teams, weltweit und zu reduzierten Preisen.
Die Auflagen gelten sieben Jahre lang. Für Microsoft bedeutet das: Erstmals seit Jahrzehnten kann das Unternehmen nicht mehr auf die bequeme Integration seiner Produkte setzen. Teams muss nun als eigenständige Lösung überzeugen.
Copilot-Wette: 30 Euro extra für KI-Unterstützung
Während Microsoft regulatorisch unter Druck gerät, setzt der Konzern voll auf künstliche Intelligenz. Der KI-Assistent Copilot durchzieht inzwischen das gesamte Office-Portfolio: Von automatischen Meeting-Zusammenfassungen bis hin zur Excel-Datenanalyse.
Der Preis hat es in sich: 30 Euro pro Nutzer monatlich – zusätzlich zum regulären Abo. Das bedeutet für Unternehmen eine Kostensteigerung von 83 Prozent beim beliebten E3-Tarif.
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Viele Firmenkunden zeigen sich überrascht von der Preisgestaltung. Microsofts Erfolg hängt nun davon ab, ob die KI-Features genug Produktivitätsgewinn bringen, um die hohen Zusatzkosten zu rechtfertigen.
Konkurrenz wittert ihre Chance
Die Zwangstrennung von Teams und die teuren KI-Zusätze schaffen neue Möglichkeiten für die Konkurrenz. Gleich mehrere Rivalen positionieren sich geschickt:
Google Workspace hat nach eigenen Angaben bereits mehr Nutzer als Microsoft – zumindest bei der Gesamtzahl der Unternehmen. Während Microsoft traditionell die umsatzstarken Großkunden dominiert, punktet Google mit engerer Integration ins eigene Ökosystem und günstigeren Preisen.
Slack feiert den regulatorischen Sieg als Signal gegen Microsofts „wettbewerbswidriges Verhalten“. Die zur Salesforce-Familie gehörende Plattform will jetzt direkter mit dem entkoppelten Teams konkurrieren.
Zoom expandiert über Videokonferenzen hinaus. Mit KI-Features wie dem „AI Companion“ positioniert sich das Unternehmen als umfassende Arbeitsplatz-Plattform – in direkter Konkurrenz zu Microsoft.
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Der Markt wird fragmentierter
Die Büro-Software-Landschaft steht vor einem Umbruch. Microsoft muss sich erstmals seit Jahren ohne den Vorteil der Produktbündelung behaupten. Teams konkurriert nun auf Augenhöhe mit Slack und anderen Anbietern.
Die teure KI-Strategie bleibt ein Risiko: Greifen Unternehmen zu, könnte Microsoft seine Dominanz für Jahre zementieren. Lehnen sie ab oder finden günstigere Alternativen ausreichend, öffnet sich ein Fenster für die Konkurrenz.
Für die Kunden ist die neue Konkurrenzsituation positiv: Mehr Wahlfreiheit, verstärkte Innovation und tendenziell sinkende Preise dürften die Folge sein. Der Monopol-ähnliche Status von Microsoft 365 gehört der Vergangenheit an.