Microsoft öffnet Windows 11 für EU-Nutzer
Dank des EU-Digitalmarktgesetzes müssen Nutzer in Europa zentrale Microsoft-Dienste wie Browser und Suchmaschine nicht mehr nutzen. Das Unternehmen ermöglicht erstmals die vollständige Deinstallation.
Millionen Europäer können erstmals Microsoft-Apps komplett entfernen. Das Digitalmarktgesetz der EU zwingt den Tech-Riesen zu drastischen Änderungen.
Microsoft vollzieht eine Kehrtwende in der EU: Ab sofort können Nutzer in Europa zentrale Windows-Funktionen wie den Edge-Browser und Bing-Suche dauerhaft deinstallieren. Die Änderungen betreffen alle 27 EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein und Norwegen – eine direkte Folge des europäischen Digitalmarktgesetzes (DMA).
Zum ersten Mal in der Windows-Geschichte erhalten Nutzer die Kontrolle über vorinstallierte Microsoft-Dienste zurück. Was jahrelang undenkbar schien, wird zur Realität: Der Software-Konzern muss sein geschlossenes Ökosystem öffnen und Konkurrenten den direkten Zugang zu Windows-Nutzern ermöglichen.
Edge fliegt raus: Browser-Monopol am Ende
Die wohl spektakulärste Neuerung: Edge lässt sich nun vollständig von Windows 11 entfernen. Microsoft hatte jahrelang argumentiert, der Browser sei unverzichtbarer Systembestandteil. Diese Begründung gilt nicht mehr.
In den Windows-Einstellungen finden EU-Nutzer jetzt die Deinstallations-Option für Edge. Parallel dazu lockert Microsoft seine Kontrolle über die Windows-Suche. Die „Web-Suche von Microsoft Bing“ verschwindet auf Wunsch komplett. Stattdessen können Drittanbieter ihre Suchmaschinen direkt in Windows integrieren.
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Diese Änderungen beenden Microsofts Strategie, die Windows-Dominanz zur Förderung eigener Web-Dienste zu nutzen. Konkurrenten wie Google oder DuckDuckGo erhalten erstmals gleichberechtigten Zugang.
Microsoft Store wird optional
Noch radikaler: Selbst der Microsoft Store lässt sich deinstallieren. Ein beispielloser Schritt für das Unternehmen. Microsoft versichert, dass bereits installierte Store-Apps weiterhin Updates erhalten – auch ohne den Store selbst.
Die Deinstallations-Liste umfasst weitere Microsoft-Apps: Camera, Cortana und Photos können europäische Nutzer ebenfalls entfernen. Zur besseren Übersicht kennzeichnet Windows eigene Systemkomponenten jetzt mit dem „System“-Tag.
Selbst das Widget-Board öffnet sich für externe Nachrichtendienste. Microsofts exklusive Nachrichten-Bewerbung gehört der Vergangenheit an.
Wegweisend für die Tech-Branche
Microsofts DMA-Compliance markiert einen Wendepunkt. Das Digitalmarktgesetz zielt darauf ab, „Gatekeeper“ wie Microsoft an der unfairen Bevorzugung eigener Dienste zu hindern. Die EU-Kommission schafft aktiv Raum für kleinere Entwickler und alternative Services.
Ähnliche Veränderungen erleben andere Tech-Giganten: Apple muss in der EU Drittanbieter-App-Stores auf iOS zulassen. Der europäische Regulierungsdruck könnte globale Standards setzen und Verbraucherforderungen nach mehr Wahlfreiheit auch in anderen Märkten befeuern.
Ausblick: Modulares Windows im Kommen
Die DMA-Implementierung startete Anfang 2024 and erreicht alle EU-Nutzer über laufende Windows-Updates. Microsoft betreibt eine eigene DMA-Compliance-Website für Transparenz.
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Entscheidend wird die Nutzerakzeptanz: Wie viele Europäer werden tatsächlich Edge deinstallieren oder Standard-Suchmaschinen wechseln? Die Antwort bestimmt den langfristigen Erfolg der Regulierung.
Langfristig deutet sich ein modulares Windows-System an. Browser-, Suchmaschinen- und News-Anbieter erhalten direkten Zugang zu bisher abgeschotteten Windows-Nutzern. Diese erzwungene Offenheit könnte das Ende geschlossener Betriebssystem-Ökosysteme einläuten – zumindest in Europa.