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03.11.2025 - 21:51 Uhr

Microsoft-Auflagen: EU-Alternativen im Aufwind

Neue Regeln, alte Probleme

Microsoft muss Teams entkoppeln – und öffnet damit europäischen Konkurrenten neue Chancelfen. Seit dem 1. November gelten weltweit neue Lizenzregeln für Office 365. Doch die wahre Diskussion dreht sich längst um einen anderen Punkt: digitale Souveränität.

Was zunächst nach einem technischen Update klingt, entpuppt sich als Wendepunkt für Europas digitale Unabhängigkeit. Die EU-Kommission zwang den Tech-Riesen dazu, seine Büro-Software wieder ohne das integrierte Teams anzubieten. Eine scheinbar kleine Änderung mit großen Folgen.

Seit dem vergangenen Samstag können Unternehmen weltweit zwischen Microsoft 365 mit und ohne Teams wählen. Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum erhalten dabei besondere Garantien für Preisrabatte während der Übergangszeit.
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Die Maßnahme folgt jahrelangem Regulierungsdruck aus Brüssel. Microsoft hatte Teams so eng mit seinen Office-Produkten verzahnt, dass Konkurrenten kaum noch eine Chance hatten. Jetzt herrscht zumindest formal wieder Wahlfreiheit.

Doch löst das die eigentlichen Probleme europäischer Organisationen? Eher nicht.

Der Kern des Problems: Wo landen unsere Daten?

Die wirkliche Herausforderung liegt tiefer. US-Gesetze wie der CLOUD Act erlauben amerikanischen Behörden den Zugriff auf Daten von US-Unternehmen – egal wo diese gespeichert sind. Das kollidiert frontal mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Eine aktuelle Accenture-Studie vom 30. Oktober zeigt: 62 Prozent der europäischen Organisationen suchen aktiv nach souveränen Lösungen. In Deutschland steigt dieser Wert sogar auf über 70 Prozent.

Besonders pikant: Ein Microsoft-Manager gab kürzlich vor dem französischen Senat zu, dass das Unternehmen europäischen Kunden keine vollständige Datensouveränität garantieren könne.

Deutsche Alternativen auf dem Vormarsch

In diesem Umfeld gewinnen europäische Anbieter an Boden. Das deutsche Unternehmen Nextcloud und der britische Konkurrent Collabora setzen auf Open-Source-Prinzipien. Ihre Kunden können die gesamte Büro-Software auf eigenen Servern betreiben.

Der entscheidende Unterschied: Diese Anbieter folgen einem grundlegend anderen Geschäftsmodell. Statt einer Einheitslösung aus der Public Cloud bieten sie maßgeschneiderte Deployments bei lokalen europäischen Partnern.

Die Partnerschaft zwischen Nextcloud und dem deutschen Cloud-Anbieter IONOS zeigt, wohin die Reise geht: ein vollständig souveränes Ökosystem von der Anwendung bis zum Rechenzentrum.

Kritik am EU-Framework

Nicht alle sind von den europäischen Bemühungen überzeugt. Der Branchenverband CISPE warnte am 27. Oktober vor dem neuen Cloud Sovereignty Framework der EU. Das Regelwerk sei so vage formuliert, dass es paradoxerweise den US-Hyperscalern in die Hände spielen könnte.

Diese Kritik zeigt: Politische Frameworks allein reichen nicht aus. Europa braucht ein starkes Ökosystem eigener Technologieanbieter, die echte Alternativen zu den Marktführern bieten.

Was kommt als Nächstes?

Microsofts Kurswechsel markiert einen Wendepunkt. Europäische Organisationen stehen vor der Wahl: Bleiben sie bei angepassten US-Lösungen oder wagen sie den Schritt zu wirklich souveränen EU-Alternativen?

Das im September in Kraft getretene EU-Datengesetz soll Anbieterwechsel erleichtern und Vendor Lock-in reduzieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich der Trend zu digitaler Souveränität beschleunigt.

Eines steht fest: Der Markt für europäische Büro-Software war noch nie so vielversprechend wie heute. Microsoft hat mit seinen Zugeständnissen möglicherweise mehr erreicht als beabsichtigt – eine Renaissance der europäischen Tech-Szene.

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