Microsoft behebt kritischen Windows 11 Netzwerk-Bug
Ein neuer Windows 11 Insider Build korrigiert die durch September-Updates verursachten Verbindungsprobleme mit veralteten SMBv1-Netzwerkressourcen und stellt die Kompatibilität wieder her.
Windows-Update zerstörte veraltete SMBv1-Verbindungen – neuer Insider-Build bringt Lösung.
Microsoft hat mit einem neuen Windows 11 Insider Preview Build eine wichtige Korrektur für einen Netzwerk-Fehler veröffentlicht, der seit den jüngsten September-Updates zahlreiche Anwender betrifft. Build 27954 für den Canary Channel behebt ein Problem, das den Zugriff auf Netzlaufwerke über das veraltete SMBv1-Protokoll verhinderte.
Die Probleme entstanden nach der Installation der Windows-Sicherheitsupdates vom 9. September 2025. Nutzer konnten plötzlich nicht mehr auf freigegebene Dateien und Ordner zugreifen, wenn diese das 30 Jahre alte Server Message Block Version 1 (SMBv1) über NetBIOS verwenden. Das Update vom gestrigen Donnerstag zeigt: Microsoft reagiert schnell auf solche Störungen – auch wenn sie ein längst überholtes Protokoll betreffen.
Sicherheitsupdate mit ungewollten Folgen
Das Problem traf verschiedene Windows-Versionen, von Windows 11 bis Windows 10. Besonders betroffen waren Umgebungen mit älteren Netzwerkspeichern (NAS-Geräten) oder Industrieanlagen, die noch auf SMBv1 angewiesen sind. Microsoft bot zunächst eine Notlösung an: Administratoren sollten den TCP-Port 445 freigeben, um die Verbindung über direktes TCP statt NetBIOS zu erzwingen.
Diese Übergangslösung funktionierte zwar, war aber nur ein Pflaster auf ein größeres Problem. Denn sie verdeutlichte, wie viele Systeme trotz aller Warnungen noch immer das unsichere Protokoll nutzen.
Build 27954 bringt gezielte Reparatur
Der neue Canary-Build adressiert das Problem direkt. Laut den offiziellen Release-Notizen enthält das Update eine Korrektur für den „Fehler, der den Zugriff auf Netzwerkressourcen verhinderte, die das veraltete SMBv1-Protokoll über NetBIOS verwenden.“
Nutzer des Canary Channels – Microsofts experimentellste Testumgebung – können den Build bereits installieren. Ob und wann die Korrektur in stabile Windows-Versionen fließt, ist noch offen. Die Aufnahme in den Testkanal signalisiert jedoch: Ein offizieller Fix ist in Arbeit.
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Das Sicherheitsrisiko SMBv1
Server Message Block ermöglicht Dateifreigaben und Druckerzugriff im Netzwerk. Während moderne Systeme auf die sicheren Protokolle SMBv2 und SMBv3 setzen, stammt SMBv1 noch aus den 1980ern. Dem Protokoll fehlen elementare Sicherheitsfeatures – es ist anfällig für Man-in-the-Middle-Angriffe und andere Bedrohungen.
Microsoft versucht SMBv1 seit 2017 systematisch zu eliminieren. Bei Windows 10 und neueren Serverversionen ist es standardmäßig deaktiviert. Windows 11 setzte diesen Kurs 2022 fort. Trotzdem hält sich das Protokoll hartnäckig in bestimmten Umgebungen.
Balanceakt zwischen Sicherheit und Kompatibilität
Der aktuelle Vorfall zeigt Microsofts Dilemma: Aggressive Sicherheitsverbesserungen versus Rückwärtskompatibilität. Das September-Update sollte wahrscheinlich die Sicherheit erhöhen, zerbrach dabei aber funktionierende – wenn auch unsichere – Verbindungen.
Die schnelle Reaktion mit einem Insider-Fix beweist Pragmatismus. Microsoft erkennt an: Auch wenn SMBv1 langfristig verschwinden muss, dürfen bestehende Arbeitsabläufe nicht abrupt unterbrochen werden. Der Fix ist kein Freibrief für das alte Protokoll, sondern eine Notwendigkeit für die Betriebsstabilität.
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Tempo der Auslieferung noch unklar
Nach erfolgreichem Test im Canary Channel wandert die Korrektur voraussichtlich in die Dev- und Beta-Kanäle, bevor sie als optionales Preview-Update und schließlich als reguläres Sicherheitsupdate erscheint. Einen konkreten Zeitplan nannte Microsoft bisher nicht.
Die Botschaft bleibt klar: SMBv1 muss weg. Microsoft plant, die entsprechenden Programmdateien künftig komplett aus Windows zu entfernen. Für betroffene Anwender ist der aktuelle Fix nur ein Aufschub – die Migration zu modernen, sicheren Alternativen bleibt unausweichlich.