Microsoft macht Copilot zur Pflicht: Automatische Installation auf Millionen PCs
Microsoft integriert GPT-5 in Copilot und startet automatische Installation für Unternehmen. Die KI-Offensive wird durch Milliardeninvestitionen in Rechenzentren unterstützt und setzt Konkurrenten unter Druck.
Microsoft drängt seine KI-Assistentin Copilot massiv in die Unternehmenswelt. Ab Oktober wird die Anwendung automatisch auf Millionen Windows-Geräten installiert – ein radikaler Strategiewechsel, der KI zum unverzichtbaren Standard im Arbeitsalltag machen soll.
Diese aggressive Offensive folgt der erfolgreichen Integration von OpenAIs neuestem GPT-5-Modell in das Microsoft 365-Ökosystem im August. Was bedeutet das für deutsche Unternehmen und ihre Mitarbeiter?
GPT-5 als neue Intelligenz-Schicht
Den Grundstein für diese ambitionierte Ausweitung legte Microsoft am 7. August 2025 mit der offiziellen Integration von OpenAIs GPT-5 in Microsoft 365 Copilot. Bereits am Tag der Veröffentlichung stellte der Konzern das fortschrittlichste KI-Modell seinen Unternehmenskunden zur Verfügung.
Die technische Innovation dahinter: eine „Zwei-Gehirn-Architektur“. Ein intelligenter Router analysiert jede Nutzeranfrage und wählt automatisch das effizienteste KI-Modell aus. Einfache Aufgaben bearbeitet ein schnelles Modell, komplexe Analysen übernimmt die leistungsstarke GPT-5-Engine.
Dieses System gewährleistet sowohl Geschwindigkeit bei Routineaufgaben als auch tiefgreifende analytische Fähigkeiten für anspruchsvolle Dokumentenanalysen oder strategische Inhalte. Die GPT-5-Integration kostet bestehende Copilot-Nutzer keinen Aufpreis – sie ist im monatlichen Abonnement von 30 Dollar pro Nutzer enthalten.
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Automatische Installation: KI wird zur Standardausstattung
Der entscheidende Wandel beginnt im Oktober 2025: Microsoft wechselt von der bisherigen Opt-in-Strategie zu einer automatischen Standardinstallation. Für die meisten Microsoft 365-Abonnenten außerhalb der EU wird Copilot künftig im Hintergrund aufgespielt.
Doch das Unternehmen berücksichtigt auch Bedenken der IT-Verantwortlichen. Administratoren können die automatische Installation über das Microsoft 365 Apps Admin Center, den Gruppenrichtlinien-Editor oder die Windows-Registry verhindern. Microsoft rät Unternehmen, ihre Support-Teams vorzubereiten und Mitarbeiter über die Änderungen zu informieren.
Diese Maßnahme zielt darauf ab, die KI-Adoption zu beschleunigen und Copilot als selbstverständlichen Bestandteil des Arbeitsplatzes zu etablieren.
Milliarden-Investition in KI-Infrastruktur
Hinter der Software-Offensive steht eine gewaltige Infrastruktur-Investition. Diese Woche kündigte Microsoft eine Rekordinvestition von 25 Milliarden Euro in Großbritannien an, verteilt auf die Jahre 2025 bis 2028. Das Geld fließt in den Ausbau von KI- und Cloud-Rechenzentren, einschließlich des leistungsstärksten britischen Supercomputers.
Parallel dazu nahm Microsoft am 18. September 2025 das neue Fairwater-Rechenzentrum in Wisconsin in Betrieb – laut Konzernangaben das weltweit leistungsstärkste KI-Rechenzentrum. Die Anlage ist mit modernsten NVIDIA-GPUs für das Training großer KI-Modelle ausgestattet.
Diese massiven Kapitalausgaben verdeutlichen den enormen Rechenaufwand, den fortschrittliche KI-Modelle wie GPT-5 erfordern.
Konkurrenz unter Druck
Microsofts Strategie ist eindeutig: Copilot soll allgegenwärtig werden. Mit der GPT-5-Integration und der automatischen Desktop-Installation festigt das Unternehmen seine dominante Position im Unternehmens-KI-Markt.
Diese aggressive Herangehensweise setzt Konkurrenten wie Google Workspace erheblich unter Druck, ihre eigenen KI-Integrationen zu beschleunigen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Berichten zufolge nutzen bereits über 60 Prozent der Fortune-500-Unternehmen Microsoft Copilot.
Die Strategie adressiert auch das wachsende Problem der „Schatten-IT“ – Mitarbeiter verwenden Consumer-KI-Tools ohne Unternehmens-Sicherheitsstandards. Microsoft bietet mit Copilot eine mächtige, integrierte und sichere Alternative als vertrauenswürdigen Standard-KI-Anbieter.
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Ausblick: Richtung autonome KI-Agenten
Die nächste Entwicklungsphase fokussiert sich auf erweiterte Copilot-Funktionen. Auf der Microsoft Ignite-Konferenz im November 2025 werden weitere Ankündigungen zur Zukunft der Arbeitsplatz-KI erwartet.
Analysten rechnen mit einem verstärkten Fokus auf „Agenten“ – spezialisierte KI-Tools, die komplexe, mehrstufige Aufgaben übernehmen und mit größerer Autonomie arbeiten können. Die Entwicklung führt von der assistierenden KI hin zu einer KI, die ganze Arbeitsabläufe eigenständig verwaltet.
Microsoft positioniert Copilot dabei als das zentrale Nervensystem für Produktivität – eine Plattform, die Arbeit nicht nur versteht und zusammenfasst, sondern aktiv orchestriert.