Microsoft-Sicherheitsupdate legt veraltete SMB-Verbindungen lahm
Das jüngste Sicherheitsupdate von Microsoft führt zu Verbindungsproblemen bei veralteten SMBv1-Systemen und unterstreicht die Dringlichkeit der Migration zu modernen Protokollen.
Das September-Sicherheitsupdate von Microsoft verursacht weitreichende Verbindungsprobleme bei Systemen, die noch das veraltete SMBv1-Protokoll nutzen. Die eigentlich zur Sicherheitssteigerung entwickelten Patches blockieren Verbindungen zu SMBv1-Freigaben über das NetBIOS-Protokoll – und führen damit das Risiko veralteter Technologien schmerzhaft vor Augen.
Betroffen sind sämtliche aktuelle Windows-Versionen: Windows 11, Windows 10 (22H2/21H2), Windows Server 2025 und Windows Server 2022. Laut Microsoft-Service-Warnung können Verbindungsfehler auftreten, sobald Client oder Server das neueste Sicherheitsupdate installiert haben. Während Privatnutzer kaum noch SMBv1 verwenden, trifft das Problem Unternehmen mit veralteten Systemen umso härter.
Microsoft arbeitet unter Hochdruck an Lösung
Der Kern des Problems liegt in der Interaktion zwischen dem September-Update und SMBv1-Verbindungen über NetBIOS. Microsoft bestätigte in einem Support-Bulletin: „Nach Installation des September-Sicherheitsupdates kann es zu Fehlern beim Zugriff auf freigegebene Dateien und Ordner über das SMBv1-Protokoll kommen.“
Eine dauerhafte Lösung soll bis Ende September oder Anfang Oktober verfügbar sein. Als Überbrückung empfiehlt Microsoft Administratoren, Datenverkehr über TCP-Port 445 zuzulassen. Dadurch wird das problematische NetBT-Protokoll umgangen und die SMB-Verbindung auf direktes TCP umgestellt.
Der aktuelle „Patch Tuesday“ war außergewöhnlich umfangreich: 80 bis 86 Schwachstellen wurden behoben, darunter kritische Remote-Code-Execution-Lücken und Privilege-Escalation-Schwachstellen. Besonders brisant: Eine bereits öffentlich bekannte SMB-Sicherheitslücke (CVE-2025-55234), die Angreifern erweiterte Nutzerrechte verschaffen könnte.
SMBv1: Ein Sicherheitsrisiko aus der digitalen Steinzeit
Die aktuellen Probleme enthüllen ein viel größeres Dilemma: SMBv1 hätte längst verschwinden müssen. Microsoft setzte das Protokoll bereits 2014 auf die Abschussliste und installiert es seit Windows 10 Version 1709 nicht mehr standardmäßig.
Was macht SMBv1 so gefährlich? Das Protokoll verzichtet auf essenzielle Sicherheitsfeatures späterer Versionen: keine Verschlüsselung, kein Schutz vor Man-in-the-Middle-Attacken, keine Absicherung gegen Downgrade-Angriffe. Diese Schwächen sind nicht nur theoretisch – sie ermöglichten 2017 die verheerenden WannaCry- und NotPetya-Ransomware-Attacken, die Hunderttausende Computer weltweit lahmlegten und Milliardenschäden verursachten.
Zeit für den finalen Abschied
Könnte dieses Update der ersehnte Weckruf sein? Cybersicherheitsexperten sehen in den Verbindungsproblemen einen „schmerzhaften, aber notwendigen“ Schub in Richtung besserer Sicherheitshygiene. Jedes SMBv1-System im Netzwerk bleibt eine tickende Zeitbombe – ein Einfallstor für Angreifer mit bekannten Schwachstellen.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Mit dem Ende des Windows-10-Supports im Oktober 2025 drängt Microsoft Unternehmen ohnehin zum Umstieg auf Windows 11. Ereignisse wie die SMBv1-Störung unterstreichen, wie wichtig aktuelle Systeme und Protokolle für stabile IT-Umgebungen sind.
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Die Kosten eines Sicherheitsvorfalls durch veraltete Protokolle übersteigen die Upgrade-Investitionen bei Weitem.
Der einzige Weg: Migration zu SMBv3
Microsoft wird zwar kurzfristig den Verbindungsfehlern entgegenwirken, doch die langfristige Botschaft bleibt unmissverständlich: SMBv1 muss vollständig aus allen Netzwerken verschwinden. Unternehmen sollten diesen Vorfall als finalen Warnschuss verstehen.
System-Administratoren müssen jetzt handeln: Netzwerke auf SMBv1-abhängige Geräte prüfen, Upgrade-Pläne entwickeln und die Microsoft-Überbrückung nur als temporäre Lösung betrachten. In einer sich verschärfenden Bedrohungslandschaft ist die Abhängigkeit von einem Protokoll mit bekannten, schwerwiegenden Schwachstellen schlicht unverantwortlich.
Das Ende von SMBv1 ist längst überfällig – dieses Update könnte endlich den notwendigen Wandel beschleunigen.
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