Microsoft: Video-Bug trifft Windows 11-Nutzer hart
DRM-Schutz wird zum Stolperstein für Blu-ray und DVD
Windows 11 steht vor einem größeren Problem: Microsofts jüngste Updates sorgen bei vielen Anwendern für Videoausfälle. Das Unternehmen bestätigte diese Woche, dass sowohl die Ende August veröffentlichten Vorab-Updates als auch der September-Patch Tuesday zu erheblichen Wiedergabeproblemen bei geschützten Inhalten führen. Die Folge? Einfrieren und schwarze Bildschirme bei der Videowiedergabe.
Betroffen sind primär Nutzer der Windows 11-Version 24H2, die Updates KB5064081 oder KB5065426 installiert haben. Microsoft arbeitet nach eigenen Angaben an einer dauerhaften Lösung, doch ein konkreter Zeitplan steht noch aus.
Das Kernproblem liegt im Bereich des digitalen Rechtemanagements (DRM). Anwendungen, die das Enhanced Video Renderer (EVR) Framework mit HDCP-Durchsetzung nutzen, sind besonders betroffen. Dazu zählen hauptsächlich Programme für Blu-ray- und DVD-Wiedergabe sowie einige digitale TV-Tuner.
Die gute Nachricht für Streaming-Fans: Netflix, Prime Video und andere große Dienste funktionieren weiterhin problemlos. Diese nutzen andere Schutzverfahren, die von dem Bug nicht betroffen sind.
Microsoft beschreibt das Problem als Regression in der Kommunikation zwischen Medien-Apps, Grafiktreibern und dem DRM-Subsystem des Betriebssystems. Wer seine physischen Medien nicht abspielen kann, muss vorerst auf eine Lösung warten – das Deinstallieren der Sicherheitsupdates würde das System verwundbar machen.
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80 Sicherheitslücken geschlossen – neue Probleme entstanden
Während der DRM-Bug Schlagzeilen macht, schloss Microsoft im September immerhin 80 Sicherheitslücken across Windows, Office und Azure. Darunter befanden sich mehrere kritische Schwachstellen mit Remote-Code-Execution-Risiko.
Doch die Update-Serie brachte weitere Ärgernisse mit sich:
- SMB v1-Protokoll: Probleme beim Zugriff auf freigegebene Dateien und Ordner
- PowerShell Direct: Verbindungsabbrüche bei PSDirect-Sessions
- EA-Games: Abstürze bei Spielen mit bestimmten Anti-Cheat-Engines
Microsoft stellte bereits Workarounds bereit, etwa die Freigabe des TCP-Ports 445 für SMB-Probleme.
Notfall-Updates für kritische Office-Ausfälle
Parallel zu den Sicherheitspatches veröffentlichte Microsoft mehrere zusätzliche Updates. Das optionale Preview-Update KB5065790 behebt unter anderem eingefrorene Anmeldebildschirme und RDP-Probleme bei Multi-Monitor-Setups.
Besonders brisant: Der Notfall-Patch KB5068221 musste außerhalb des regulären Update-Zyklus erscheinen. Dieser behebt kritische Ausfälle von Office-Anwendungen in virtualisierten App-V-Umgebungen – ein Problem, das Enterprise-Kunden besonders hart traf.
Balanceakt zwischen Sicherheit und Stabilität
Die aktuelle Update-Problematik verdeutlicht ein grundsätzliches Dilemma: Microsoft muss kritische Sicherheitslücken schnell schließen, ohne die Systemstabilität zu gefährden. Der DRM-Bug ist besonders ärgerlich, da er zahlende Kunden beim Zugriff auf rechtmäßig erworbene Inhalte behindert.
Das Problem mit dem veralteten Enhanced Video Renderer zeigt zudem, wie technische Altlasten moderne Betriebssysteme belasten können. Obwohl EVR durch neuere Technologien ersetzt wurde, sind einige Anwendungen noch darauf angewiesen.
Betroffene Nutzer haben derzeit wenige Optionen: Entweder sie warten auf den offiziellen Fix oder verwenden alternative Software. Das Deinstallieren der Sicherheitsupdates ist keine empfehlenswerte Lösung.
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Microsoft wird die Lösung voraussichtlich zunächst als optionales „C“-Release testen, bevor sie in den nächsten Patch Tuesday integriert wird. Windows Insider erhalten wie üblich ersten Zugang zu den Test-Updates.