Nigeria: 7 Millionen Jugendliche sollen digitale Skills erhalten
Nigeria lanciert ein umfassendes Digitalisierungsprogramm für junge Menschen, während weltweit kostenlose Computer-Workshops den enormen Nachholbedarf an Grundkenntnissen belegen.
Die nigerianische Regierung startet ein Großprojekt zur digitalen Bildung ihrer jungen Bevölkerung. Parallel dazu zeigen kostenlose Workshops weltweit: Die Nachfrage nach Computer-Grundkenntnissen ist riesig – und die Lücken im digitalen Wissen gefährden zunehmend wirtschaftliche Teilhabe.
Bundesjugendminister Ayodele Olawande kündigte gestern in Abuja eine umfassende Initiative an, die sieben Millionen junge Nigerianer mit digitalen und beruflichen Kompetenzen ausstatten soll. Das Programm kombiniert Berufsausbildung mit IT-Training und setzt auf eine Partnerschaft mit deutschen Institutionen, darunter die IHK Gießen-Friedberg. Das Ziel? Eine Generation von Innovatoren und Unternehmern statt bloßer Arbeitssuchender.
„Wir wollen keine Jobsuchenden produzieren, sondern Köpfe fördern, die unsere Wirtschaft aktiv mitgestalten”, betonte Olawande. Die Regierung plant dafür eine digitale Lernplattform nach dem Vorbild globaler Anbieter wie Coursera. Über die Nigerian Youth Academy (NIYA) sollen die Inhalte landesweit zugänglich werden – ein ambitionierter Schritt in einem Land mit enormem Nachwuchs, aber begrenzter digitaler Infrastruktur.
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Lokale Workshops: Wo der Bedarf am dringendsten ist
Während große staatliche Programme anlaufen, packen Gemeinden vor Ort bereits an. Heute finden in mehreren Städten kostenlose Computer-Workshops statt – ein Zeichen für den akuten Bedarf an digitalen Grundkenntnissen.
Im Tandy Community Center in St. Louis, Missouri, läuft ein „Computer-Basics-Workshop” speziell für Anfänger. Desktop-Navigation, E-Mail-Versand, grundlegende Software-Bedienung – Fertigkeiten, die für viele längst selbstverständlich sind, für andere aber echte Barrieren darstellen.
In Philadelphia bietet die örtliche Bibliothek einen „Gadget Help Desk” für Menschen, die mit Tablets, Smartphones oder Laptops nicht zurechtkommen. Der achtwöchige Einsteigerkurs „Computer Skills for Beginners” ist komplett ausgebucht, zusätzliche Schulungen zu Microsoft Word werden angeboten. Die Wartelisten sprechen Bände: Bei Erwachsenen und Senioren herrscht enormer Nachholbedarf.
Digitale Kluft: Ein globales Phänomen
Die aktuellen Initiativen sind kein Zufall. Sie reagieren auf eine kritische Entwicklung: Je stärker Alltag und Arbeitswelt digitalisiert werden, desto drastischer wirken sich fehlende Computer-Kenntnisse aus. Wer E-Mails nicht beherrscht oder Online-Formulare nicht ausfüllen kann, verliert den Anschluss – an Behördenservices, Jobs, wirtschaftliche Chancen.
Auch andere Regierungen haben das erkannt. Die britische Regierung investierte bereits im Juni 187 Millionen Euro in eine nationale Kompetenzoffensive, die digitale Skills und KI-Grundlagen in Schulen und Gemeinden bringen soll. Der Druck auf Staaten wächst, ihrer Bevölkerung die Werkzeuge für die digitale Ökonomie bereitzustellen.
Nicht nur Regierungen handeln. IBMs SkillsBuild-Programm stellt kostenlose Online-Kurse und Zertifikate zu Technologie-Themen bereit – für Schüler wie für Erwachsene. Solche privaten Initiativen ergänzen staatliche Anstrengungen und zeigen: Digitale Inklusion ist eine Gemeinschaftsaufgabe.
Blick nach vorn: Plattformen plus Präsenzangebote
Die Zukunft der digitalen Bildung dürfte hybrid aussehen. Nigerias Ansatz – eine skalierbare Lernplattform kombiniert mit praktischer Ausbildung vor Ort – könnte Modellcharakter entwickeln. Große digitale Angebote erreichen Millionen, lokale Workshops liefern die persönliche Unterstützung, die viele Lernende brauchen.
Was als „grundlegende Computer-Kenntnisse” gilt, wird sich dabei weiter verschieben. Bibliotheken in Chicago bieten bereits Einführungen in Künstliche Intelligenz für Senioren an. Je schneller sich Technologie entwickelt, desto wichtiger wird lebenslanges Lernen.
Entscheidend bleibt die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor. Nur wenn Trainings relevant bleiben und tatsächlich erreichen, wen sie erreichen sollen, lässt sich die digitale Kluft schließen. Nigerias Sieben-Millionen-Plan ist ein Anfang. Doch die weltweiten Warteschlangen vor Bibliotheks-Workshops zeigen: Der Bedarf ist noch viel größer.
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