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05.11.2025 - 09:25 Uhr

Norbert Hofer: Garagenprojekt sorgt für Wirbel

FPÖ-Politiker Norbert Hofer investiert in Garagenprojekt mit Photovoltaik, über dessen Flächenwidmung er als Gemeinderat mitentscheiden soll. Der Fall zeigt strukturelle Probleme bei der Trennung von Politik und Wirtschaft.

FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer investiert in ein Garagenprojekt in Pinkafeld – und gerät damit in die Kritik. Als Gemeinderat soll er über die Flächenwidmung mitentscheiden, von der er selbst profitieren würde. Die Kontroverse zeigt exemplarisch, wie schwierig die Trennung von Politik und Geschäft sein kann.

Das Projekt: Garagen und Photovoltaik

Auf einer Liegenschaft in Pinkafeld sollen Fertiggaragen als Lager- und Abstellflächen entstehen. Die Dächer würden mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Das Grundstück gehört bislang einer Privatperson. Hofer bringt es gemeinsam mit zwei Geschäftspartnern in ein gemeinsames Unternehmen ein – allerdings nur, wenn die Umwidmung genehmigt wird.

Der Kaufvertrag tritt erst bei rechtskräftiger Widmung in Kraft. Hofer betont, seine Beteiligung am Unternehmen sei gering und er übernehme keine aktive Rolle. Die Begründung für das Projekt: In Pinkafeld fehle es an Lagerraum. Der zusätzliche Solarstrom könne den steigenden Bedarf durch andere Bauprojekte decken.

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Der Entwurf zur Änderung des Flächenwidmungsplans liegt derzeit öffentlich aus. Stellungnahmen sind möglich. Der entscheidende Beschluss steht im Gemeinderat an.

Interessenkonflikt oder korrekte Abwicklung?

Kritiker sehen einen klaren Interessenkonflikt: Wie kann ein Gemeinderat über eine Angelegenheit abstimmen, von der er persönlich profitiert? Hofer kündigt an, an der Abstimmung nicht teilzunehmen. Er verweist darauf, dass das Verfahren transparent ablaufe und den gesetzlichen Vorgaben entspreche.

Nach dem Gemeinderatsbeschluss muss die zuständige Landesabteilung die Widmung genehmigen. Hofer zeigt sich zuversichtlich: “Jede parteipolitische Einflussnahme ist zweifelsfrei ausgeschlossen.” Die Landesbehörde prüfe sachlich und unparteiisch.

Doch genügt das? Die Causa steht beispielhaft für eine Grauzone, in der sich kommunalpolitische Mandate und wirtschaftliche Interessen überschneiden. Bürgerinitiativen fordern seit Jahren klarere Regeln.

Österreichweites Problem: Politik und Bauprojekte

Pinkafeld ist kein Einzelfall. In Millstatt kämpft eine Bürgerinitiative gegen ein Immobilienprojekt von zwei ÖVP-Gemeinderäten, das ein historisches Areal bedrohen könnte. Solche Fälle nähren Misstrauen: Werden politische Verbindungen genutzt, um Investoreninteressen durchzusetzen?

Die Raumordnung in Österreich wird stark von Gemeinden und Investoren geprägt. Übergeordnete Nachhaltigkeitsziele bleiben oft auf der Strecke. Fachmarktzentren und Gewerbeparks wuchern, während Ortskerne veröden.

Flächenfraß: Elf Hektar pro Tag versiegelt

Laut einem WWF-Bodenreport vom Juni 2025 verliert Österreich täglich rund elf Hektar Boden durch Verbauung. Die Folgen:

  • Umweltschäden: Versiegelte Flächen können kein Wasser aufnehmen
  • Landwirtschaftsverluste: Ackerland verschwindet unwiederbringlich
  • Katastrophenschutz: Hochwasserrisiko steigt

Umweltorganisationen fordern eine Obergrenze für den Bodenverbrauch und steuerliche Anreize gegen Versiegelung. Doch bislang fehlt eine verbindliche Bodenschutzstrategie.

Neue Gesetze, alte Probleme

Im ersten Halbjahr 2025 novellierten mehrere Bundesländer ihre Raumordnungsgesetze. Oberösterreich und Tirol verankerten die digitale Kundmachung von Flächenwidmungsplänen und präzisierten Regeln zur Vertragsraumordnung. Gemeinden können nun bei Umwidmungen stärkere Auflagen durchsetzen – etwa die Errichtung von Infrastruktur.

Ein Fortschritt. Doch reicht das aus? Experten bezweifeln, dass einzelne Länder den Flächenfraß stoppen können. Nötig sei ein koordiniertes Vorgehen von Bund, Ländern und Gemeinden.

Entscheidung wird zum Testfall

Die Abstimmung im Pinkafelder Gemeinderat wird genau beobachtet. Unabhängig vom Ausgang hat der Fall bereits jetzt die Sensibilität für Interessenkonflikte in der Kommunalpolitik geschärft.

Die Entscheidung der Landesregierung zeigt, wie gut die Kontrollmechanismen funktionieren. Werden wirtschaftliche Entwicklung und öffentliche Interessen in ein nachhaltiges Gleichgewicht gebracht? Oder siegen private Interessen?

Projekte wie jenes in Pinkafeld werden auch künftig als Prüfsteine dienen. Die Frage bleibt: Wie viel Boden darf Österreich noch verlieren?

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