Notion startet KI-Revolution: Aus Software werden digitale Kollegen
Notion, Microsoft und Google führen autonome KI-Agenten ein, die komplette Arbeitsabläufe übernehmen. Die Systeme nutzen GPT-5 und Gemini für Projekte von Präsentationserstellung bis Datenanalyse.
Die Produktivitätssoftware erlebt gerade einen revolutionären Wandel. Diese Woche haben sich Tech-Giganten einen Wettlauf um die Zukunft der Büroarbeit geliefert – mit autonomen KI-Agenten, die komplette Arbeitsabläufe übernehmen können. Was bisher Science-Fiction war, wird zur Realität: Programme, die mitdenken, vorausplanen und eigenständig handeln.
Vorreiter Notion hat mit „Notion 3.0“ den ersten Schritt in eine neue Ära gemacht. Die sogenannten „Agents“ können nahezu alles, was ein menschlicher Nutzer auch schafft – nur schneller und präziser. Parallel dazu rüsten Microsoft mit seinem 365 Copilot und Google mit Gemini-powered Workspace massiv auf. Der Kampf um die intelligenteste Bürosoftware ist eröffnet.
Von Helferlein zu vollwertigen Kollegen
Die neueste KI-Generation macht einen gewaltigen Sprung. Statt nur Texte zu verfassen oder Dokumente zusammenzufassen, übernehmen die neuen „agentischen“ KI-Systeme mehrstufige Aufgaben quer durch alle Anwendungen.
Notions neue Agents können laut Mitgründer und COO Akshay Kothari komplette Projekte stemmen: Launch-Pläne erstellen, in Aufgaben unterteilen, an Teammitglieder verteilen und dabei sogar die ersten Dokumente entwerfen. Das System nutzt GPT-5 und Claude Sonnet 4, verbindet sich mit Slack, Google Drive und Zendesk und erstellt fundierte, gut belegte Berichte.
Microsoft und Google ziehen nach
Microsoft hat seinen 365 Copilot in den vergangenen Wochen massiv aufgerüstet. GPT-5-Integration sorgt für tieferes Verständnis und detailliertere Antworten. Besonders praktisch: Die neue Copilot-Seitenleiste in Outlook fasst E-Mail-Ketten zusammen und plant Meetings per Sprachbefehl.
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Eine Funktion beeindruckt besonders: Copilot erstellt komplette PowerPoint-Präsentationen direkt aus Excel-Dateien – inklusive Folien und Diagrammen. Für Vielbeschäftigte gibt es Audio-Zusammenfassungen von Word-Dokumenten.
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Google kontert mit smarter Formel-Generierung in Sheets seit dem 24. September. Gemini kann jetzt Daten direkt in Tabellenzellen generieren, kategorisieren und analysieren – auf sieben weiteren Sprachen. Mit Google Vids verwandelt die KI bestehende Slides-Präsentationen in Videos inklusive KI-generiertem Script, Sprachausgabe und Hintergrundmusik.
Wenn Software zum Teammitglied wird
Der Wettlauf zeigt: KI soll in der gesamten digitalen Arbeitswelt mitspielen – von E-Mails über Dokumente bis zu Projektboards. Slack hat Canvas-Dokumente eingeführt, die sich aus Unterhaltungen und Dateien selbst erstellen.
Das Bemerkenswerte: Was früher nur Konzerne konnten, steht jetzt jedem zur Verfügung. Analysten berichten von einem enormen Anstieg bei KI-Agent-Projekten 2025.
Doch die wachsende Autonomie birgt Risiken. Wenn Agenten eigenständig in verknüpften Anwendungen handeln, entstehen neue Sicherheitslücken, warnen Experte.
Die Zukunft: Ihr persönliches KI-Team
Notion plant bereits „Custom Agents“ – spezialisierte KI-Assistenten für Teamaufgaben, die zeitgesteuert oder bei bestimmten Ereignissen aktiviert werden. Die Vision: ein ganzes Team digitaler Spezialisten für Routineaufgaben.
In den nächsten 12 bis 18 Monaten werden diese KI-Agenten noch vorausschauender und selbstständiger. Die Grenze zwischen Software und Assistent verschwindet. Die Ära des Programmnutzens geht zu Ende – die Ära der digitalen Partnerschaft beginnt.
