PayPal verkauft Milliarden-Portfolio und investiert in Afrika
PayPal reduziert sein Kreditrisiko durch Verkauf von 7 Milliarden Dollar an BNPL-Forderungen und investiert gleichzeitig 100 Millionen Dollar in Expansionsprojekte in Afrika und dem Nahen Osten.
PayPal krempelt seine Strategie um: Der Zahlungsriese trennt sich von 7 Milliarden Dollar seiner US-Kreditforderungen und pumpt gleichzeitig 100 Millionen Dollar in den Nahen Osten und Afrika. Ein klares Signal für weniger Risiko und mehr globales Wachstum.
Die beiden am Mittwoch verkündeten Finanzmanöver zeigen eine neue PayPal unter CEO Alex Chriss. Während das Unternehmen seine bilanzintensive Kreditsparte verschlankt, setzt es aggressiv auf aufstrebende Märkte und Zukunftstechnologien. Das Ziel: mehr Flexibilität für Innovationen in einem zunehmend umkämpften Markt.
Weniger Risiko, mehr Kapital für Innovation
PayPal überträgt rund 6,5 Milliarden Euro seiner „Pay in 4“-Kreditforderungen an den Vermögensverwalter Blue Owl Capital. Der zweijährige Deal betrifft das beliebte „Jetzt kaufen, später zahlen“-Programm in den USA. PayPal behält dabei die Kundenbeziehung und übernimmt weiterhin Kreditprüfung und Betreuung.
„Ein bilanzschlankes Modell für Kredite“ nennt Finanzchefin Jamie Miller diese Strategie. Dahinter steckt Kalkül: PayPals BNPL-Geschäft explodiert förmlich – 2024 wurden global über 31 Milliarden Euro abgewickelt, ein Plus von 21 Prozent. Gleichzeitig sind die durchschnittlichen Warenkörbe bei Ratenzahlungen um über 80 Prozent höher als bei normalen Transaktionen.
Durch den Verkauf wird PayPal das Finanzierungsrisiko los und kann sich auf das konzentrieren, was es am besten kann: Kunden gewinnen und Produkte entwickeln. Das frei werdende Kapital soll direkt in „strategische Initiativen und Innovation“ fließen.
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Offensive in Nahost und Afrika
Mit 95 Millionen Euro startet PayPal eine Investitionsoffensive in Afrika und dem Nahen Osten. Das Geld fließt in eine Mischung aus Minderheitsbeteiligungen, Übernahmen und Venture-Kapital. Ziel: lokale Unternehmen beim Wachstum unterstützen und Millionen neue Nutzer in die digitale Wirtschaft integrieren.
„Der Nahe Osten und Afrika beherbergen einige der dynamischsten Unternehmen der Welt“, begründet CEO Chriss die Strategie. Die Region ist bereits im Fokus: Im April eröffnete PayPal ein Regionalbüro in Dubai und schloss eine Partnerschaft mit dem Geldtransfer-Spezialisten TerraPay.
Die Zahlen sprechen für sich: Der digitale Zahlungsmarkt in der Region soll 2025 über 235 Milliarden Euro erreichen. Für PayPal eine Riesenchance – wenn die Execution stimmt.
„PayPal World“: Ein globales Zahlungsnetzwerk entsteht
Das ambitionierteste Projekt läuft bereits: „PayPal World“ soll die größten digitalen Geldbörsen der Welt miteinander verknüpfen. Die im Juli angekündigte Plattform will fast zwei Milliarden Nutzer verbinden – von Indiens UPI über Chinas Tenpay Global bis zu Lateinamerikas Mercado Pago.
Besonders interessant: Erstmals werden PayPal und die Schwester-App Venmo miteinander kompatibel. Nutzer können dann problemlos grenzüberschreitend Geld verschicken. „Die Herausforderung des internationalen Geldtransfers ist unglaublich komplex – diese Plattform macht es für Milliarden von Verbrauchern und Unternehmen kinderleicht“, verspricht Chriss.
Als technologisches Rückgrat soll PayPals eigene Kryptowährung PYUSD dienen. Ein gewagter Schritt in die Zukunft des Zahlungsverkehrs.
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Strategiewechsel mit System
Diese Neuausrichtung ist alles andere als zufällig. PayPal reduziert bewusst sein direktes Kreditrisiko und macht sich gleichzeitig fit für die nächste Wachstumsphase. Das durch den BNPL-Verkauf frei werdende Kapital fließt sofort in renditestarke Wachstumsmärkte.
Dazu kommt eine mehrjährige Kooperation mit Google für KI-gestützten „autonomen Handel“. PayPal positioniert sich damit nicht mehr nur als Zahlungsdienstleister, sondern als unverzichtbare Handelsinfrastruktur. Angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Apple Pay ein kluger Schachzug.
Die Strategie ist klar: weniger Risiko, mehr Innovation, globale Expansion. Ob sie aufgeht, zeigt sich in den kommenden Jahren.