Petrobras Aktie: Streikrisiko wächst
Ein landesweiter Arbeitskampf bei Petrobras erhöht den Druck in Tarif- und Pensionsfragen, während der Konzern parallel alte Offshore-Plattformen stilllegt und verwertet.
Brasiliens Ölkonzern Petrobras startet mit einem heiklen Mix aus Arbeitskampf und Strategiewechsel in die neue Woche. Während landesweit Mitarbeiter die Arbeit niederlegen, treibt das Management parallel den Rückbau alter Offshore-Anlagen voran. Im Kern geht es um Kosten, Pensionen und die Frage, wie viel Spielraum der milliardenschwere Investitionsplan in so einem Umfeld tatsächlich bietet.
Arbeitskonflikt eskaliert
Auslöser der aktuellen Unsicherheit ist ein landesweiter Streik, der heute, am Montag, 15. Dezember 2025, begonnen hat. Die Gewerkschaften, darunter die einflussreiche FUP (United Federation of Oil Workers), haben das jüngste Gegenangebot von Petrobras zum neuen Tarifvertrag abgelehnt und als „respektlos“ bezeichnet.
Im Mittelpunkt des Konflikts stehen zwei Themen:
– Änderungen an der Vergütungsstruktur der Beschäftigten
– Die Lösung eines angeblichen Defizits im Petros-Rentenfonds
Damit trifft der Arbeitskampf einen neuralgischen Punkt: Personalkosten und Pensionsverpflichtungen sind zentrale Stellschrauben in der Langfristplanung des Konzerns. Die nun gestartete Mobilisierung erhöht den Druck auf das Management, hier nachzubessern – mit potenziellen Folgen für künftige Kostenprognosen.
Der Streik fällt zudem in eine Phase, in der Petrobras einen umfangreichen strategischen Plan über 109 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2026 bis 2030 umsetzen will. Arbeitsniederlegungen sind im brasilianischen Ölsektor zwar nichts Ungewöhnliches, doch das Timing verschärft die Wahrnehmung des Risikos.
Produktion: Kurzfristig stabil, aber Risiko steigt
Trotz des Streikbeginns rechnen Beobachter kurzfristig nicht mit einem Einbruch der Förderung. Petrobras hat nach vorliegenden Berichten Notfallpläne aktiviert, um den Betrieb der wichtigsten Anlagen zu sichern. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Öl- und Gasproduktion in den nächsten Tagen weitgehend stabil zu halten.
Gleichzeitig bleibt die Lage fragil. Sollte sich der Streik über längere Zeit hinziehen, könnte das:
– die operative Effizienz beeinträchtigen
– die Kosten für Übergangslösungen erhöhen
– den Druck auf die Geschäftsführung verstärken, beim Tarifpaket und insbesondere beim Pensionsfonds nachzugeben
Der Fokus der Gewerkschaften auf das Defizit des Petros-Pensionsfonds ist kein neues Thema, hat aber nun eine neue Eskalationsstufe erreicht. Für Anleger ist entscheidend, ob Petrobras gezwungen wird, Personal- und Pensionskosten neu zu kalkulieren und damit die jüngst kommunizierte strategische Planung anzupassen.
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Kursseitig spiegelt sich die Unsicherheit bislang nur moderat wider: Die Aktie liegt seit Jahresbeginn deutlich im Minus, notiert aktuell aber noch rund 8 % über dem 52‑Wochen‑Tief.
Alte Plattformen werden recycelt
Parallel zum Arbeitskonflikt hält Petrobras an seinem Decommissioning-Programm fest. Heute wurde offiziell eine Auktion für die nachhaltige Verwertung zweier Offshore-Plattformen gestartet: P‑19 und P‑26, beide bereits außer Betrieb.
Die Eckpunkte der Auktion:
– Betroffene Assets: Plattformen P‑19 und P‑26
– Materialvolumen: Rund 40.000 Tonnen Stahl insgesamt
– Verfahren: Nachhaltiges Recycling im Einklang mit den ESG-Vorgaben des Konzerns
Mit diesem Schritt baut Petrobras ältere Anlagen weiter ab, bereinigt das Asset-Portfolio und versucht, aus nicht mehr produktiver Infrastruktur noch zusätzlichen Wert zu generieren. Gerade vor dem Hintergrund hoher Investitionen in neue Projekte ist die konsequente Stilllegung und Verwertung alter Plattformen ein Baustein, um Kapital effizienter einzusetzen.
Ein komplexes Bild für Anleger
Unterm Strich steht Petrobras aktuell zwischen interner Spannung und strategischer Umsetzung. Auf der einen Seite sorgt der landesweite Streik mit den ungeklärten Fragen rund um Vergütung und Petros-Rentenfonds für politischen und operativen Gegenwind. Auf der anderen Seite zeigt die Auktion der Plattformen P‑19 und P‑26, dass der Konzern seinen Kurs beim Rückbau alter Assets und bei ESG-Themen fortsetzt.
Für die nächsten Tage sind vor allem zwei Punkte entscheidend: Wie lange die Arbeitsniederlegung anhält und ob das Management bei Pensionen und Vergütung substanzielle Zugeständnisse macht. Davon hängt ab, ob der milliardenschwere Investitionsplan 2026–2030 unverändert durchgezogen werden kann oder ob Petrobras seine Kosten- und Strategieleitplanken anpassen muss.
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