PORR und STRABAG: Österreichs Bauriesen starten grüne Revolution
PORR setzt auf Standards: Weniger Bürokratie, mehr Effizienz
Österreichs größte Bauunternehmen geben Gas bei der Klimawende. PORR erhält heute als erstes Unternehmen das ÖGNI-Basiszertifikat für nachhaltige Baustellen. Parallel testet STRABAG einen wasserstoffbetriebenen Radlader-Prototyp. Beide Vorstöße sollen die Branche näher an die Klimaneutralität 2040 bringen.
Die Baubranche steht unter Druck: 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen gehen auf ihr Konto. Doch jetzt bewegt sich etwas. Mit zertifizierten Bauprozessen und alternativen Antrieben wollen die österreichischen Marktführer zeigen, wie klimaneutrales Bauen funktioniert.
Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) zeichnet PORR mit dem Basiszertifikat für nachhaltige Baustellen aus – eine Premiere in Österreich. Das Zertifikat bestätigt: PORR erfüllt grundlegende Nachhaltigkeitsstandards systematisch auf all ihren Baustellen.
Was wird bewertet? Die ÖGNI prüft nach dem System der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) drei Bereiche:
– Ökologie: Monitoring von Energie- und Wasserverbrauch, Lärm- und Staubschutz
– Ökonomie: Optimierte Baustellenorganisation und Ressourcenschonung
– Soziales: Arbeitssicherheit und Kommunikationskonzepte
Der Clou: PORR muss künftig nur noch projektspezifische Besonderheiten nachweisen – nicht mehr jeden Standard von Grund auf. Das spart Zeit, Geld und Nerven bei der Zertifizierung einzelner Projekte.
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“PORR zeigt Best Practice und beweist, dass systematische Nachhaltigkeit funktioniert”, lobt Peter Engert, Vorstand der ÖGNI. Ab 2025 will PORR das System auf weitere Märkte ausweiten.
STRABAG testet Wasserstoff-Power: 100 Tonnen CO2 weniger pro Jahr
Im Steinbruch Gratkorn läuft bereits ein spektakulärer Test: STRABAG erprobt den weltweit ersten Großradlader mit Wasserstoffmotor. Der Liebherr L 566 H soll zwei Jahre lang beweisen, ob die Technologie praxistauglich ist.
Die Zahlen sind beeindruckend: 37.500 Liter Diesel und damit 100 Tonnen CO2 spart die Maschine pro Jahr ein. Für STRABAG ein wichtiger Hebel – 40 Prozent der Konzern-Emissionen entstehen durch den Maschinenpark.
Grünen Wasserstoff liefert die Energie Steiermark. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gab bereits den Startschuss für das Pilotprojekt. “Um 2040 klimaneutral zu werden, brauchen wir solche Lösungen”, erklärt ein STRABAG-Sprecher.
Warum Wasserstoff statt Batterie? Bei schweren Baumaschinen stößt die Elektrifizierung schnell an Grenzen – der Energiebedarf ist einfach zu hoch.
Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor
Beide Initiativen kommen nicht von ungefähr. Die EU-Taxonomie-Verordnung verschärft die Regeln, Investoren achten verstärkt auf Nachhaltigkeit. Wer nicht mitgeht, verliert Aufträge.
Zertifizierte Bauprojekte erzielen höhere Preise und finden schneller Käufer. Gleichzeitig müssen die Klimaziele erreicht werden – auch wenn der Fachkräftemangel die Sanierungsrate bremst.
Das STRABAG-Projekt hat Signalwirkung für die gesamte Branche. Funktioniert der Wasserstoff-Radlader, könnten bald weitere Unternehmen nachziehen. Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff und Tankinfrastruktur würde steigen.
Die nächsten Schritte sind bereits geplant
PORR will die Basiszertifizierung schrittweise auf alle Heimmärkte ausweiten. Nachhaltigkeit soll fester Bestandteil aller Konzern-Prozesse werden.
Bei STRABAG entscheiden die kommenden zwei Jahre über die Zukunft der Wasserstoff-Technologie. Läuft alles glatt, könnte eine breitere Umstellung des Fuhrparks folgen.
Die Message ist klar: Österreichs Bauindustrie nimmt die Klimawende selbst in die Hand – mit messbaren Standards und innovativer Technik.


