Rocket Lab- vs. AST SpaceMobile-Aktie: Bewährte Technik gegen visionäre Disruption
Rocket Lab überzeugt mit starkem Umsatzwachstum und bewährter Technik, während AST SpaceMobile trotz enttäuschender Quartalszahlen auf revolutionäres Satellitennetz setzt. Der Vergleich zeigt gegensätzliche Risikoprofile.
Die boomende Weltraumwirtschaft entwickelt sich zu einer Multi-Billionen-Dollar-Industrie und weckt enormes Anlegerinteresse. Zwei zentrale Unternehmen navigieren durch diese neue Grenze, allerdings auf völlig unterschiedlichen Pfaden: Rocket Lab USA hat sich als zuverlässiger Startanbieter und Satellitenhersteller etabliert, während AST SpaceMobile ein revolutionäres direktes Smartphone-Satellitennetzwerk entwickelt. Während Rocket Lab kontinuierlich wächst und Rekorderlöse verbucht, kämpft AST SpaceMobile noch mit der Markteinführung – die jüngsten Quartalszahlen verfehlten die Erwartungen deutlich und ließen den Kurs um über 9% abstürzen.
Geschäftsmodelle im Duell: Der Architekt gegen den Disruptor
Rocket Lab und AST SpaceMobile bedienen grundverschiedene Segmente der Raumfahrtbranche. Rocket Lab fungiert als End-to-End-Raumfahrtunternehmen und bietet die essenzielle Infrastruktur für die wachsende Weltraumwirtschaft. Das Geschäft teilt sich in zwei Kernbereiche: Die „Launch Services“ mit der hocherfolgreichen Electron-Rakete für kleine Satelliten und der in Entwicklung befindlichen größeren Neutron-Rakete, sowie die „Space Systems“-Sparte für Satellitendesign, Komponentenherstellung und Orbit-Management. Dieses vertikal integrierte Modell machte Rocket Lab zum zweithäufigsten US-Raketenstarter.
AST SpaceMobile verfolgt einen völlig anderen Ansatz: Das Unternehmen will das erste weltraumbasierte Mobilfunknetz aufbauen, das direkt mit handelsüblichen Smartphones kommuniziert – ohne Modifikationen. Das Ziel ist ehrgeizig: globale Konnektivitätslücken schließen, wo terrestrische Netze nicht hinreichen. Große „BlueBird“-Satelliten sollen als Mobilfunkmasten im niedrigen Erdorbit fungieren. Statt Konkurrenz zu betreiben, kooperiert AST SpaceMobile mit Mobilfunkanbietern wie AT&T und Verizon über Umsatzbeteiligungsmodelle.
Finanzvergleich: Bewiesene Umsätze gegen Zukunftsversprechen
Die unterschiedlichen Strategien spiegeln sich drastisch in den Bilanzen wider. Rocket Lab kann auf bewiesene und rasant wachsende Umsätze verweisen. Im zweiten Quartal 2025 meldete das Unternehmen Rekordumsätze von 144 Millionen Dollar – ein Plus von 36% gegenüber dem Vorjahr. Bedeutende Verträge wie der 515-Millionen-Dollar-Deal mit der Space Development Agency befeuern das Wachstum. Trotz Investitionen in die Neutron-Rakete und andere Wachstumsinitiativen expandieren die Bruttomargen stetig.
AST SpaceMobile befindet sich hingegen noch in der Pre-Revenue-Phase. Die Bewertung basiert fast ausschließlich auf Zukunftspotenzial. Im zweiten Quartal erzielte das Unternehmen lediglich 1,16 Millionen Dollar Umsatz – deutlich unter den Analystenschätzungen von über 5 Millionen Dollar. Der Nettoverlust belief sich auf fast 100 Millionen Dollar. Dennoch hält das Management an der Prognose von 50 bis 75 Millionen Dollar Umsatz für das zweite Halbjahr 2025 fest.
Kennzahl | Rocket Lab USA | AST SpaceMobile |
---|---|---|
Marktkapitalisierung | ~22,57 Mrd. Dollar | ~17,71 Mrd. Dollar |
Umsatz (Q2 2025) | 144 Mio. Dollar | 1,16 Mio. Dollar |
Nettoverlust (Q2 2025) | 66,4 Mio. Dollar | 99,4 Mio. Dollar |
Verschuldungsgrad | 0,72 | 0,42 |
Analystenkonsens | Moderate Kaufempfehlung | Halten/Kaufen |
Aktuelle Entwicklungen: Kontinuierliche Ausführung gegen schwankende Erwartungen
Die jüngsten Nachrichten verdeutlichen die unterschiedlichen Entwicklungsstadien beider Unternehmen. Rocket Lab setzt seine stetige Erfolgsgeschichte fort: Im August 2025 startete erfolgreich die 70. Electron-Mission, im September wurden zwei Raumsonden für NASA-Mars-Missionen ausgeliefert. Die wiederverwendbare Neutron-Rakete macht Fortschritte – der erste Start ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Im März 2025 unterzeichnete Rocket Lab ein unverbindliches Angebot für die Übernahme des deutschen Laserkommunikationsunternehmens Mynaric.
AST SpaceMobile erlebt hingegen erhebliche Kursvolatilität. Nach den enttäuschenden Q2-Zahlen brach die Aktie um 9,4% an einem einzigen Tag ein. UBS stufte daraufhin die Bewertung von „Kaufen“ auf „Neutral“ herab. Das Unternehmen konzentriert sich intensiv auf den Aufbau seiner Satellitenkonstellation: Bis 2026 sollen 45 bis 60 Satelliten starten, um den kommerziellen Service zu etablieren. Noch Ende 2025 will AST SpaceMobile intermittierenden Service in den USA beginnen.
Zukunftsaussichten: Bewährtes skalieren gegen neue Märkte erschaffen
Rocket Labs Zukunft liegt in der Skalierung bewährter Erfolge. Der Hauptkatalysator ist die Neutron-Rakete – ein größeres, wiederverwendbares Fahrzeug für Mega-Konstellationen und Tiefraum-Missionen. Ein erfolgreicher Neutron-Start würde Rocket Labs adressierbaren Markt dramatisch erweitern. Strategische Schritte wie die potenzielle Mynaric-Übernahme zielen darauf ab, der führende integrierte Anbieter der Raumfahrtindustrie zu werden.
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AST SpaceMobiles Zukunft hängt vollständig von der erfolgreichen Satelliten-Konstellation ab. Das Unternehmen verfügt über einen finanzierten Plan für kontinuierlichen Service in Schlüsselmärkten und Partnerschaften mit über 50 Mobilfunkanbietern weltweit. Der Erfolg basiert auf technischer Leistung, der Bewältigung regulatorischer Hürden und dem Management enormer Kapitalanforderungen. Bei Erfolg winkt jedoch ein riesiger Markt mit Milliarden von Mobilfunknutzern in schlecht vernetzten Gebieten.
Chancen und Risiken: Zwei völlig verschiedene Investmentprofile
Rocket Lab USA
Chancen | Risiken |
---|---|
Bewährte Erfolgsbilanz und wachsende Umsätze | Verzögerungen bei der Neutron-Entwicklung |
Diversifiziertes Geschäftsmodell | Intensive Konkurrenz im Startmarkt |
Starker Auftragsbestand | Hoher Kapitalbedarf belastet Profitabilität |
Wachsende Nachfrage nach kleinen Satelliten | Potenzielle Startfehlschläge |
AST SpaceMobile
Chancen | Risiken |
---|---|
Riesiger adressierbarer Markt | Hohes technisches und Ausführungsrisiko |
First-Mover-Vorteil bei Smartphone-Service | Enormer und andauernder Kapitalbedarf |
Starke Partnerschaften mit Telekom-Riesen | Regulatorische Hürden und Spektrum-Vergabe |
Disruptive Technologie mit Wachstumspotenzial | Konkurrenz durch andere Satellitenanbieter |
Wer hat die besseren Karten?
Die Entscheidung zwischen Rocket Lab und AST SpaceMobile hängt von der Risikobereitschaft und langfristigen Vision der Anleger ab. Rocket Lab bietet ein weniger riskantes Investment in das fundamentale Wachstum der Weltraumwirtschaft. Mit bewährter Technologie, stetig steigenden Umsätzen und diversifiziertem Geschäftsmodell zeigt das Unternehmen einen klareren Weg zur Profitabilität. Die kommende Neutron-Rakete birgt enormes Aufwärtspotenzial bei bereits solider Basis.
AST SpaceMobile verkörpert das klassische High-Risk-High-Reward-Investment. Das Unternehmen betritt nicht nur einen Markt, sondern versucht einen völlig neuen zu erschaffen. Die potenziellen Renditen sind astronomisch, falls der Netzwerkaufbau gelingt und die Technologie erfolgreich monetarisiert wird. Doch die operativen, finanziellen und regulatorischen Herausforderungen sind immens – wie die jüngsten Quartalszahlen und Kurskapriolen verdeutlichen.
Letztendlich müssen Investoren zwischen dem Architekten der Weltraum-Infrastruktur und dem Disruptor wählen, der die globale Kommunikation revolutionieren will. Während Rocket Lab das Fundament der Raumfahrtindustrie mitbaut, wagt AST SpaceMobile den Sprung ins Unbekannte – mit entsprechend unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen.
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