SAP Aktie: Allmähliches Dilemma?
Die EU-Kommission hat Kartellermittlungen gegen SAP eingeleitet, da der Konzern Kunden zu unfairen Wartungsbedingungen zwingen soll. Der Aktienkurs verzeichnete daraufhin deutliche Verluste.
Die Walldorfer haben ein Problem: Brüssel nimmt Deutschlands wertvollstes Unternehmen ins Visier. Die EU-Kommission hat am Donnerstag Kartellermittlungen gegen SAP eingeleitet – der Vorwurf wiegt schwer. Der Kurs reagierte prompt mit einem Absturz um bis zu 2,6 Prozent auf 223,70 Euro.
Damit setzt sich der Abwärtstrend fort, der bereits im Sommer begonnen hatte. Seit Mitte Juli haben die Papiere bereits 16,5 Prozent an Wert verloren. Der einst stolze Titel des wertvollsten europäischen Börsenunternehmens ist längst an den niederländischen Chipausrüster ASML abgetreten.
Wartungsgeschäft im Fokus der Wettbewerbshüter
Was wirft Brüssel SAP konkret vor? Die Kommission verdächtigt den Softwarekonzern, bei Wartungs- und Supportdiensten für seine ERP-Software unfaire Praktiken anzuwenden. Der Kernvorwurf: SAP soll Kunden zwingen, Wartungsarbeiten ausschließlich vom Konzern selbst durchführen zu lassen.
Noch brisanter wird es bei den Preisgestaltungen. Kunden müssen laut den Ermittlern für alle SAP-Softwarelösungen dieselbe Art von Wartungsleistungen zu identischen Konditionen wählen. Eine günstigere Kombination verschiedener Anbieter? Unmöglich gemacht.
Kunden zahlen für ungenutzte Lizenzen
Die Liste der Vorwürfe ist lang: Wartungsverträge für ungenutzte Softwarelizenzen können nicht gekündigt werden – Kunden zahlen also für Leistungen, die sie gar nicht brauchen. Wer nach einer Pause wieder SAP-Services nutzen will, muss Wiederaufnahmegebühren und Nachzahlungen leisten.
Teresa Ribera, Vizepräsidentin der EU-Kommission, bringt es auf den Punkt: Man befürchte, dass SAP andere Anbieter auf dem europäischen Markt „unlauter einschränke“.
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SAP kämpft um Schadensbegrenzung
Der Konzern hat umgehend reagiert und die Vorwürfe zurückgewiesen. „SAP ist der Ansicht, dass die eigenen Richtlinien vollständig mit den Wettbewerbsregeln im Einklang stehen“, heißt es aus Walldorf. Man wolle eng mit der Kommission zusammenarbeiten und erwarte keine materiellen Auswirkungen auf die Finanzergebnisse.
Doch die Märkte sind skeptisch. Bei einem Jahresumsatz von 34,2 Milliarden Euro könnten empfindliche Strafen durchaus ins Gewicht fallen. Die Dauer der Untersuchung ist völlig offen – ein Damoklesschwert für die weitere Kursentwicklung.
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