Stellantis-Datenleck: Hacker erbeuten Millionen Kundendaten
Angriff über Salesforce-System
Stellantis wird Opfer eines schweren Cyberangriffs. Der Autoriese bestätigte am Wochenende, dass unbekannte Täter über einen externen Dienstleister Zugang zu Kundendaten in Nordamerika erhalten haben. Betroffen sind die Marken Jeep, Chrysler, Dodge und Ram.
Die berüchtigte Hackergruppe „ShinyHunters“ reklamiert den Angriff für sich und behauptet, über 18 Millionen Datensätze erbeutet zu haben. Stellantis selbst macht keine Angaben zur Zahl der betroffenen Kunden, bestätigt aber grundsätzlich den Vorfall.
Was wurde gestohlen? Die Cyberkriminellen verschafften sich Zugang zu Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Finanzielle Daten oder andere sensible Informationen seien nicht betroffen gewesen, teilte der weltweite fünftgrößte Autohersteller mit.
Der Angriff erfolgte nicht direkt auf Stellantis-Systeme, sondern über einen externen Kundendienst-Anbieter. Nach Angaben von „ShinyHunters“ handelt es sich um eine Salesforce-Instanz des Konzerns. Die Hackergruppe führt derzeit eine breit angelegte Kampagne gegen solche Cloud-Systeme durch.
„Nach der Entdeckung aktivierten wir sofort unsere Notfallprotokolle und leiteten eine umfassende Untersuchung ein“, erklärte Stellantis. Das Unternehmen informiere die Behörden und betroffene Kunden direkt.
Phishing-Gefahr steigt dramatisch
Sicherheitsexperten warnen vor den Folgen: Mit den gestohlenen Kontaktdaten können Kriminelle überzeugende Phishing-Angriffe starten. Stellantis rät seinen Kunden dringend zur Vorsicht bei unerwarteten E-Mails, SMS oder Anrufen.
Die Masche: Betrüger nutzen die echten Namen und Adressen, um authentisch wirkende Nachrichten zu versenden. Ziel ist es, weitere sensible Daten wie Passwörter oder Bankdaten abzugreifen.
Das Unternehmen empfiehlt, verdächtige Links nicht anzuklicken und bei Zweifeln direkt über offizielle Kanäle nachzufragen.
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Autowelt im Visier der Hacker
Der Stellantis-Angriff reiht sich in eine besorgniserregende Serie ein. Erst vor wenigen Wochen legte ein Cyberangriff den britischen Luxushersteller Jaguar Land Rover wochenlang lahm – Produktion und Verkauf standen still.
Das Problem: Die Autoindustrie wird zunehmend digital und vernetzt. Gleichzeitig entstehen durch externe Dienstleister neue Schwachstellen. Was als „schwächstes Glied“ in der Kette gedacht war, wird zum Einfallstor für Cyberkriminelle.
Für die Branche bedeutet das: Nicht nur die eigenen Systeme müssen geschützt werden, sondern die gesamte Lieferkette von Software-Anbietern bis zu Cloud-Diensten.
Die Ermittlungen bei Stellantis dauern an. Das Unternehmen kündigte an, seine Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und betroffene Kunden weiter zu unterstützen.