Telegram: Bezahlschranke gegen Spam für Premium-Nutzer
Preisgestaltung nach Wunsch
Telegram führt eine revolutionäre Funktion ein: Premium-Abonnenten können künftig Geld für Nachrichten von Unbekannten verlangen. Die neue „Posteingang-Bezahlschranke“ soll Spam drastisch reduzieren und Creator neue Einnahmequellen erschließen.
Die von Firmengründer Pavel Durov bestätigte Neuerung markiert einen strategischen Wendepunkt für die Plattform. Besonders öffentliche Personen und Content-Creator erhalten damit mehr Kontrolle über ihren digitalen Raum. Das Ziel: Nur noch wertvolle Nachrichten sollen durchkommen.
Premium-Nutzer können in den Privatsphäre-Einstellungen festlegen, was eine Direktnachricht von Unbekannten kosten soll – zwischen einem und 10.000 Telegram Stars. Die plattformeigene Währung schafft ein direktes Zahlungssystem innerhalb der App.
Dabei bleibt das System flexibel: Whitelist-Funktion ermöglicht es, bestimmte Nutzer oder Gruppen kostenlos schreiben zu lassen. Laut Telegram-Statement profitieren beide Seiten: „Nur wer Ihre Zeit wirklich schätzt, kann Sie erreichen“ – während Creator gleichzeitig „ihre Popularität monetarisieren“ können.
Die Idee stammt übrigens von prominenten Tech-Persönlichkeiten wie Binance-Gründer CZ, die nach Lösungen für überfüllte Posteingänge suchten.
Erweiterte Löschautomatik als Ergänzung
Parallel verstärkt Telegram seine bewährten Privatsphäre-Tools. Die Auto-Delete-Funktion, ursprünglich nur für „Secret Chats“ verfügbar, funktioniert inzwischen in allen Unterhaltungen. Nachrichten verschwinden automatisch nach 24 Stunden oder sieben Tagen.
Noch präziser wird’s mit benutzerdefinierten Zeiträumen von einem Tag bis zu einem Jahr. In Einzelchats können Nutzer sogar „Nach Datum löschen“ – praktisch für das Bereinigen bestimmter Zeiträume. In Gruppen und Kanälen behalten Administratoren die Kontrolle über diese Einstellungen.
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Creator-Economy im Fokus
Während WhatsApp auf Business-Kommunikation setzt, positioniert sich Telegram gezielt im Creator-Bereich. Prominente, Journalisten und Influencer können öffentlich erreichbar bleiben, ohne von Nachrichten-Lawinen überrollt zu werden.
Frühere Updates ergänzen das Konzept perfekt: Content-Schutz verhindert ungewolltes Weiterleiten, Screenshots oder das Speichern von Medieninhalten. Das Gesamtpaket macht Telegram zur Plattform für zahlende Communities statt nur zum Messenger.
Balanceakt zwischen Privatsphäre und Compliance
Die Neuerung kommt zu einem interessanten Zeitpunkt: 2024 kündigte Telegram an, bei Terrorverdacht IP-Adressen und Telefonnummern an Strafverfolgungsbehörden weiterzugeben. Durov begründete dies mit dem Kampf gegen Missbrauch der Plattform.
Die Bezahlschranke passt in diese Strategie: Nutzer moderieren selbst ihren digitalen Raum und entlasten damit Telegrams Content-Moderation. Im Vergleich zu Signal, das auf absolute Privatsphäre setzt, navigiert Telegram zwischen Privatsphäre, Wachstum und rechtlichen Anforderungen.
Ausblick: Telegram Stars überall?
Die Posteingang-Bezahlschranke dürfte erst der Anfang sein. Telegram Stars könnten bald auch für bezahlte Kanal-Inhalte oder Trinkgeld-Funktionen zum Einsatz kommen. Die Creator-Economy wird weiter ausgebaut.
Gleichzeitig bleibt die Herausforderung bestehen: sichere Kommunikation ermöglichen, ohne Missbrauch zu fördern. KI-gestützte Tools zur Problemerkennung stehen laut Durov auf der Agenda. Die Bezahlschranke zeigt bereits jetzt Telegrams Vision: kontrollierte, sichere und profitable Kommunikation für engagierte Nutzer.