Walgreens Aktie: Entwicklungen nachvollzogen
Sycamore Partners übernimmt Walgreens Boots Alliance für 23,7 Milliarden Dollar und zerschlägt den Apothekenriesen in fünf eigenständige Unternehmen. Aktionäre erhalten 11,45 Dollar je Aktie plus Zusatzrechte.
Der amerikanische Apotheken-Riese Walgreens Boots Alliance ist Geschichte. Nach 11 Jahren an der Börse verschwand das Unternehmen am 28. August 2025 für immer aus dem Nasdaq – gekauft von der Private-Equity-Gesellschaft Sycamore Partners für 23,7 Milliarden Dollar. Was folgt, ist eine radikale Zerschlagung in fünf separate Firmen.
Die Übernahme beendet nicht nur die Börsengeschichte eines 125 Jahre alten Traditionsunternehmens, sondern markiert auch eine tektonische Verschiebung im amerikanischen Apothekenmarkt. Aus der ehemaligen Walgreens Boots Alliance entstehen fünf eigenständige Unternehmen: Walgreens, The Boots Group, Shields Health Solutions, CareCentrix und VillageMD.
Management-Revolution noch am Übernahmetag
Sycamore Partners wartete keine Zeit ab: Noch am Tag der Übernahme wurde Mike Motz, ehemaliger CEO von Staples US Retail, als neuer Chef von Walgreens installiert. Der bisherige CEO Tim Wentworth muss weichen, bleibt aber als Direktor im Unternehmen.
John Lederer, ein früherer WBA-Direktor und Senior Advisor bei Sycamore, übernahm den Posten des Executive Chairman. Die Personalrochade zeigt Sycamores Strategie: Bewährte Einzelhandels-Experten mit Apotheken-Erfahrung sollen die Wende schaffen.
Stefan Kaluzny, Managing Director bei Sycamore Partners, begründete die Übernahme: „Als eigenständige Unternehmen unter privatem Eigentum werden sie ihre stolzen Traditionen fortführen und die Kundenbeziehungen vertiefen.“
Aktionäre erhalten 11,45 Dollar plus Zusatzchance
Die WBA-Aktionäre kassierten beim Closing 11,45 Dollar je Aktie in bar. Zusätzlich erhielten sie nicht übertragbare „Divested Asset Proceed (DAP)“-Rechte, die bis zu 3 Dollar pro Aktie wert sein könnten – abhängig von der künftigen Monetarisierung der VillageMD-Beteiligungen.
Der letzte Handelstag war der 27. August 2025, als die Aktie gegen 19:50 Uhr im nachbörslichen Handel gestoppt wurde. Am 29. August verschwand WBA endgültig vom Nasdaq. Der Schlusskurs von 11,98 Dollar war ein schwacher Abschied für eine Aktie, die 2015 noch bei 66,35 Dollar notierte.
Private Equity als Rettungsanker?
Die Übernahme war die Antwort auf Jahre des Niedergangs. WBA meldete im dritten Quartal 2025 einen Nettoverlust von 175 Millionen Dollar – ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch 344 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Dazu kamen knapp 7 Milliarden Dollar Langfristschulden per 31. Mai 2025.
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Stefano Pessina und seine Familie, die maßgeblich an der Entstehung von Walgreens Boots Alliance 2014 beteiligt waren, reinvestierten 100 Prozent ihrer Anteile in die Transaktion. „Dieser Meilenstein beginnt ein neues Kapitel für Walgreens, The Boots Group und die anderen Portfolio-Unternehmen“, erklärte Pessina.
Fünf Unternehmen statt einem Koloss
Die Aufspaltung soll jedem der fünf Unternehmen ermöglichen, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren – ohne die Zwänge und Berichtspflichten einer Aktiengesellschaft. Diese operative Flexibilität könnte die Turnaround-Initiativen beschleunigen, die unter dem Börsen-Status nur schwer umsetzbar waren.
Kann Sycamore Partners das schaffen, was als börsennotiertes Unternehmen nicht gelang? Die Private-Equity-Gesellschaft hat bereits erfolgreiche Sanierungen von Einzelhandelsketten wie Staples, Belk und Lane Bryant vorgewiesen und bringt spezialisierte Expertise in operativen Verbesserungen mit.
Die Privatisierung von Amerikas zweitgrößter Apothekenkette signalisiert das anhaltende Interesse von Private Equity an Healthcare-Assets – trotz regulatorischer Bedenken. Marktbeobachter erwarten beschleunigte Store-Optimierungen und Technologie-Investitionen, die unter dem Quartalsdruck der Börse blockiert waren.
Mit Walgreens als privater Entität können nun langfristige strategische Initiativen ohne Rücksicht auf die Volatilität der Aktienmärkte verfolgt werden. Der Erfolg dieser Transformation dürfte künftige Private-Equity-Ansätze bei anderen angeschlagenen Einzelhandels-Ketten im Gesundheitswesen beeinflussen.
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