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07.11.2025 - 17:03 Uhr

WhatsApp öffnet sich für Konkurrenz-Apps

Digital Markets Act zwingt Meta zum Handeln

WhatsApp testet in Europa erstmals die Kommunikation mit Drittanbieter-Apps – eine Revolution, die das Unternehmen nicht freiwillig vollzieht. Die Messenger-Plattform reagiert damit auf den Druck der EU-Gesetzgebung und könnte die Art, wie Millionen Menschen kommunizieren, grundlegend verändern.

In einer begrenzten Beta-Phase können ausgewählte Nutzer in der EU nun Nachrichten mit Nutzern anderer Chat-Dienste austauschen, ohne WhatsApp zu verlassen. Die neue Funktion erscheint in den aktuellen Beta-Versionen für Android (v2.25.33.8) und iOS (v2.5.32.10.72) und markiert einen historischen Wendepunkt: Erstmals bricht einer der großen Tech-Konzerne seine geschlossene Plattform auf.

Hinter dieser Öffnung steht kein strategischer Kurswechsel von Meta, sondern knallharte Regulierung. Das Digital Markets Act (DMA) der EU, seit März 2024 vollständig in Kraft, verpflichtet sogenannte “Gatekeeper” wie WhatsApp zur Interoperabilität. Das Ziel: Marktmonopole aufbrechen und Nutzern echte Wahlfreiheit geben.

Die EU-Kommission lässt den Tech-Riesen keine Alternative. Entweder WhatsApp öffnet seine Plattform für Wettbewerber – oder es drohen Strafen in Milliardenhöhe. Die Funktion bleibt vorerst auf Europa beschränkt, eine weltweite Ausweitung ist nicht geplant.

So funktioniert die plattformübergreifende Kommunikation

Beta-Tester berichten von einer bewusst übersichtlichen Implementierung. In den Kontoeinstellungen taucht die neue Option “Drittanbieter-Chats” auf – standardmäßig deaktiviert. Nutzer müssen aktiv zustimmen, was ihnen die volle Kontrolle über ihre Kommunikation gibt.

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Wer die Funktion aktiviert, kann Textnachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten und Dokumente mit externen Apps austauschen. WhatsApp bietet dabei zwei Darstellungsoptionen: Entweder landen die externen Chats in einem separaten Ordner oder sie erscheinen gemeinsam mit den regulären Konversationen.

Doch die erste Version zeigt klare Grenzen. Status-Updates, Sticker und verschwindende Nachrichten funktionieren in plattformübergreifenden Chats noch nicht. Bislang unterstützt der Test nur eine einzige Drittanbieter-App: BirdyChat. WhatsApp betont, die Partner nicht selbst auszuwählen – Entwickler müssen sich bewerben und strenge Sicherheitsstandards erfüllen.

Verschlüsselung als Knackpunkt

Kann WhatsApps Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in einem offenen System überhaupt funktionieren? Meta macht unmissverständlich klar: Keine Kompromisse bei der Sicherheit.

Drittanbieter müssen das Signal-Protokoll implementieren, den Industriestandard für sichere Verschlüsselung. Alternative Protokolle sind möglich, müssen aber gleichwertige Sicherheitsgarantien bieten. Das Prinzip bleibt: Nur Absender und Empfänger können die Nachricht lesen – selbst wenn sie über verschiedene Plattformen läuft.

Meta räumt allerdings ein: Sobald eine Nachricht auf den Servern eines Drittanbieters landet, endet die eigene Kontrolle. Die Sicherheit wird zur geteilten Verantwortung.

Schrittweise Erweiterung bis 2027

Der aktuelle Test beschränkt sich strikt auf Einzelchats. Metas Fahrplan für die DMA-Umsetzung sieht weitere Schritte vor: Gruppenchats mit anderen Plattformen sollen 2025 folgen, Sprach- und Videoanrufe erst 2027.

Diese bewusst langsame Vorgehensweise unterstreicht die technische Komplexität. Verschiedene Messaging-Architekturen sicher zu verbinden, erfordert sorgfältige Entwicklung und ausgiebige Tests. Die Ausweitung auf alle europäischen Nutzer dürfte noch Wochen oder Monate dauern.

Was bedeutet das für den Messenger-Markt?

Diese Entwicklung könnte die Machtverhältnisse im Messenger-Geschäft nachhaltig verschieben. Jahrelang profitierten WhatsApp, iMessage und Co. von Netzwerkeffekten: Je mehr Nutzer eine Plattform hat, desto wertvoller wird sie – und desto schwerer fällt der Wechsel zur Konkurrenz.

Kleinere Dienste wie Signal oder Telegram erhalten nun theoretisch Zugang zu WhatsApps Milliarden-Nutzerbasis. Ob sie diese Chance nutzen, hängt von ihrer Bereitschaft ab, die technischen und sicherheitstechnischen Hürden zu überwinden. Die DMA liefert zumindest den regulatorischen Anreiz.

Die Messaging-Branche beobachtet den europäischen Feldversuch mit Spannung. Hier entscheidet sich eine der größten Fragen der modernen Tech-Industrie: Lassen sich die digitalen Festungen tatsächlich schleifen? Die Antwort wird sich Nachricht für Nachricht entfalten.

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