WhatsApp startet Echtzeit-Übersetzung direkt im Chat
So funktioniert die Chat-Übersetzung
WhatsApp macht Schluss mit Sprachbarrieren: Der Messaging-Dienst führt eine Übersetzungsfunktion ein, die Nachrichten direkt auf dem Smartphone verarbeitet. Für über drei Milliarden Nutzer weltweit könnte das die Art der Kommunikation grundlegend verändern.
Die neue Funktion verspricht dabei etwas Besonderes: Alle Übersetzungen bleiben vollständig privat. Während andere Dienste Nachrichten zur Übersetzung an ihre Server senden, erledigt WhatsApp alles lokal auf dem Gerät. Die berühmte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt dabei unangetastet.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Nutzer halten eine Nachricht gedrückt und wählen „Übersetzen“ aus dem Kontextmenü. Beim ersten Mal lädt das System das entsprechende Sprachpaket herunter – danach funktioniert die Übersetzung auch ohne Internetverbindung.
iPhone-Besitzer starten mit einem Vorteil: Sie erhalten Zugang zu über 19 Sprachen, darunter Arabisch, Französisch, Deutsch, Japanisch, Chinesisch, Russisch und Spanisch. Android-Nutzer beginnen mit sechs Sprachen – Englisch, Spanisch, Hindi, Portugiesisch, Russisch und Arabisch.
Dafür bekommen Android-Nutzer eine exklusive Funktion: Sie können die automatische Übersetzung für ganze Chat-Verläufe aktivieren. Alle künftigen Nachrichten in diesem Gespräch werden dann sofort übersetzt.
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Datenschutz als Verkaufsargument
„Nachrichtenübersetzungen wurden entwickelt, um die Privatsphäre Ihrer Chats zu schützen“, erklärt Meta in einem Blog-Post. Das Unternehmen setzt damit bewusst auf lokale KI-Verarbeitung – ein Trend, den auch Apple mit seinen neuesten iOS-Updates vorantreibt.
Diese Strategie unterscheidet WhatsApp klar von Konkurrenten, die auf Server-basierte Übersetzungen setzen. Während dort theoretisch Dritte mitlesen könnten, bleiben bei WhatsApp alle Nachrichten geschützt.
Kampf um die Chat-Krone
Der Zeitpunkt ist strategisch gewählt: Apple hat kürzlich eigene Übersetzungsfunktionen in iMessage integriert. Meta kontert nun mit einer Lösung, die plattformübergreifend funktioniert und dabei Datenschutz großschreibt.
Besonders in mehrsprachigen Märkten wie Indien oder Brasilien könnte das Feature zum Gamechanger werden. Millionen Nutzer kommunizieren dort täglich zwischen verschiedenen Sprachen – nahtlose Übersetzung könnte WhatsApp noch tiefer im Alltag verankern.
WhatsApp plant den schrittweisen Ausbau auf weitere Sprachen und Nutzergruppen. Wann die Desktop-Version folgt oder ob iPhone und Android gleichziehen, bleibt offen. Klar ist: Die Welt wird für WhatsApp-Nutzer gerade ein Stück kleiner.