Wiener Büromarkt: ESG-Trend treibt Premium-Mieten auf Rekordniveau
Wien erlebt gespaltenen Büromarkt mit rückläufiger Gesamtvermietung, während nachhaltige Premium-Flächen Mietrekorde bis 29 Euro/m² erzielen. ESG-Zertifizierung wird zum entscheidenden Preisfaktor.
Der Wiener Büromarkt zeigt sich gespalten: Während die Gesamtvermietung im ersten Halbjahr 2025 um 20 Prozent zurückging, erreichten nachhaltige Premium-Flächen neue Mietrekorde von bis zu 29 Euro pro Quadratmeter. Der ESG-Boom verändert den Markt fundamental.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Rund 77.500 Quadratmeter wurden in der ersten Jahreshälfte vermietet – deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund sind fehlende Großabschlüsse, da viele Unternehmen ihre bestehenden Verträge verlängerten statt umzuziehen.
Gleichzeitig erreichten die Spitzenmieten für erstklassige Büros neue Höchststände. ESG-zertifizierte Flächen erzielen bis zu zehn Prozent höhere Mieten als herkömmliche Büros.
Nachhaltigkeit wird zum Preistreiber
„Unternehmen wollen nicht nur moderne Arbeitswelten schaffen, sondern auch nachhaltige Gebäude nutzen“, erklärt Barbara Linder von OTTO Immobilien. Diese Bereitschaft zeigt sich im Geldbeutel: Firmen zahlen bewusst mehr für klimafreundliche Büros mit stabilen Betriebskosten.
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Der Trend verstärkt die Zweiteilung des Marktes:
– Premium-Objekte mit ESG-Zertifizierung: Hohe Nachfrage, steigende Mieten
– Ältere Bestandsgebäude: Schwierige Vermietung, Preisdruck
Diese Entwicklung ist unumkehrbar. EU-Regularien und veränderte Unternehmensprioritäten machen nachhaltige Büros zur Notwendigkeit – sowohl für das Image als auch zur Mitarbeiterbindung.
Leerstand bleibt auf Rekordtief
Trotz neuer Fertigstellungen hält sich die Leerstandsquote auf historisch niedrigem Niveau von 3,6 Prozent. Für 2025 sind rund 113.000 Quadratmeter neue Büroflächen geplant.
Zu den Vorzeigeprojekten gehören das Leopold Quartier Office in Holz-Hybrid-Bauweise mit 24.000 Quadratmetern sowie das VIENNA TWENTYTWO und der CENTRAL HUB im TwentyOne-Gebiet.
Erholung für zweite Jahreshälfte erwartet
Immobilienexperten rechnen mit einer Belebung des Marktes. Mehrere größere Vertragsabschlüsse stehen kurz bevor und könnten die Vermietungsleistung wieder deutlich steigern.
Das Grundmuster bleibt bestehen: Wien führt mit 78 Prozent zertifizierter Neubauten zwischen 2020 und 2027 europaweit bei nachhaltigen Büroimmobilien. Eigentümer älterer Gebäude stehen vor der Wahl: Sanieren oder vom Markt verschwinden.
Die Dekarbonisierung des Gebäudebestands ist alternativlos geworden. Nur wer in Modernisierung investiert, bleibt langfristig wettbewerbsfähig.