Windows-Updates: Microsoft-Patch löst BitLocker-Sperrung aus
Windows-Sicherheitsupdates zwingen PCs in BitLocker-Wiederherstellung, was ohne Schlüssel zu komplettem Datenverlust führt. Betroffen sind Windows 11 und 10 mit Modern-Standby-Funktion.
Microsoft warnt vor einem kritischen Problem: Sicherheitsupdates zwingen PCs in den BitLocker-Wiederherstellungsmodus.
Ohne den 48-stelligen Wiederherstellungsschlüssel droht der komplette Datenverlust. Der Bug betrifft Windows 11 und Windows 10 – und zeigt einmal mehr die Risiken automatischer Updates. Während Microsoft an einer Lösung arbeitet, müssen Nutzer selbst aktiv werden. Parallel dazu behebt das Unternehmen endlich auch andere hartnäckige Fehler, darunter das berüchtigte Problem, dass „Aktualisieren und Herunterfahren” den Rechner einfach neu startet.
Oktober-Patches als digitale Falle
Seit Mitte Oktober häufen sich die Berichte: Nach Installation der Sicherheitsupdates vom 14. Oktober 2025 starten betroffene Rechner plötzlich in den blauen BitLocker-Wiederherstellungsbildschirm. Die Festplatte ist verschlüsselt – und ohne den richtigen Schlüssel kommt niemand mehr an seine Daten.
Betroffen sind Windows 11 in den Versionen 25H2 und 24H2 sowie Windows 10 Version 22H2. Microsofts Servicewarnung zufolge trifft es vor allem Intel-basierte Geräte mit Modern-Standby-Funktion. Diese Energiespartechnik, früher als Connected Standby bekannt, hält PCs im Netzwerk verbunden – doch genau hier liegt der Hund begraben. Die Updates werden fälschlicherweise als sicherheitskritische Systemänderung interpretiert.
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BitLocker ist eigentlich eine sinnvolle Schutzfunktion: Die Festplattenverschlüsselung springt normalerweise nur an, wenn verdächtige Hardware- oder Software-Änderungen auftreten. Doch diesmal schlägt sie blinden Alarm.
Was Nutzer jetzt tun sollten
Die gute Nachricht für Vorbereitete: Wer seinen BitLocker-Schlüssel griffbereit hat, muss ihn nur einmal eingeben. Danach läuft das System laut Microsoft wieder normal – die Daten bleiben intakt. Doch was ist mit allen anderen?
Viele Nutzer wissen nicht einmal, dass ihr Schlüssel automatisch im Microsoft-Konto gespeichert wird. Wer ihn nicht findet, steht vor dem digitalen Totalausfall. Kein Zugriff auf Fotos, Dokumente, Jahre digitaler Arbeit – unwiederbringlich verschlossen.
Für Unternehmensnutzer hat Microsoft immerhin eine Notlösung bereitgestellt: Die Known Issue Rollback (KIR)-Richtlinie ermöglicht IT-Administratoren, die problematischen Änderungen rückgängig zu machen. Der Kontakt zum Microsoft-Support ist allerdings Pflicht. Einen Zeitplan für einen dauerhaften Fix? Fehlanzeige.
Besonders brisant: Das ist nicht das erste Mal. Ähnliche BitLocker-Probleme gab es bereits im Mai 2025, Juli 2024 und August 2022. Ein Muster, das nachdenklich stimmt.
Lichtblick: Endlich Korrekturen für alte Nervtöter
Immerhin gibt es auch positive Nachrichten aus Redmond. Mit den November-Updates behebt Microsoft endlich den jahrelangen „Aktualisieren und Herunterfahren”-Bug. Seit Jahren starteten PCs nach dieser Option einfach neu, statt sich ordentlich abzuschalten – leere Laptop-Akkus und unnötiger Stromverbrauch inklusive.
Die Korrektur kam bereits Ende Oktober im optionalen Preview-Update KB5067036 und erreicht nun alle Nutzer über den November-Patch-Tuesday. Ebenfalls behoben: ein kurioses Problem, bei dem Spiele und Videos plötzlich mit Rotstich angezeigt wurden. Microsoft führte dies auf Fehler bei der HDR-Verarbeitung zurück.
Doch auch hier gibt es einen Haken: Das gleiche Update bringt einen neuen Bug mit sich. Der Task-Manager lässt sich manchmal nicht richtig schließen und läuft im Hintergrund weiter. Ein Schritt vor, ein halber zurück?
Verschlüsselung als Standardrisiko
Die Häufung der BitLocker-Probleme wirft grundsätzliche Fragen auf. Seit Windows 11 ist die Laufwerksverschlüsselung bei Neuinstallationen standardmäßig aktiviert – eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme. Doch dadurch steigt die Zahl potenziell betroffener Nutzer dramatisch.
Der aktuelle Vorfall zeigt überdeutlich: Jeder sollte seinen BitLocker-Wiederherstellungsschlüssel kennen und sicher aufbewahren. Das Microsoft-Konto ist die erste Anlaufstelle, alternativ kann der Schlüssel auf USB-Sticks gespeichert oder ausgedruckt werden.
Der nächste Patch-Tuesday am 11. November dürfte spannend werden. Hier erwarten Nutzer und IT-Verantwortliche die dauerhafte Lösung des BitLocker-Problems – und die breite Verteilung des „Herunterfahren”-Fixes. Bis dahin gilt: Wer die Oktober-Updates noch nicht installiert hat, sollte besser warten. Besonders bei Geräten mit Modern-Standby-Funktion ist Vorsicht geboten.
Die wichtigste Sofortmaßnahme bleibt aber: Wiederherstellungsschlüssel jetzt suchen und sichern. Bevor das böse Erwachen kommt.
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