ARD dementiert Einflussnahme von Scholz auf Einladung zum TV-Duell
Die ARD hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Teilnahme für eine TV-Runde an die Bedingung geknüpft hat, dass es zu einer Duell-Situation komme.
Das redaktionelle Konzept sei "vollständig unabhängig von jeglichen Bedingungen oder Einflussnahmen" der Politiker entwickelt worden, teilte eine Sprecherin der ARD dem "Tagesspiegel" am Mittwoch mit. Die Kritik von Grünen und AfD, deren Kanzlerkandidaten nicht eingeladen worden waren, wies die Sprecherin zurück. "Wir veranstalten ein Duell zwischen dem Amtsinhaber, Olaf Scholz (SPD), und dem Herausforderer mit den besten Aussichten auf die Nachfolge, Friedrich Merz (CDU)", erklärte sie. ARD und ZDF würden am 20. Februar jedoch eine sogenannte "Schlussrunde" mit den Spitzenkandidaten aller Parteien ausrichten."Auch die politischen Talkshows von ARD und ZDF ermöglichen den direkten Austausch", erklärte die ARD-Sprecherin. In einem Bericht von "Table Media" hatte es zuvor geheißen, Scholz habe Druck auf die Sender ausgeübt. Die Grünen hatten deshalb Aufklärung gefordert. "Das ist aus meiner Sicht erklärungsbedürftig", sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, am Mittwoch in Berlin. Der Wahlkampfmanager der Grünen, Andreas Audretsch, sagte dem "Tagesspiegel", ARD und ZDF sollten ihre Entscheidung "nochmal überdenken". In der aktuellen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest für die ARD liegt die SPD zwei Prozentpunkte vor den Grünen. In der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF ist es lediglich ein Prozent. Bei der ungewichteten "politischen Stimmung" liegt in letzterer Umfrage die SPD hinter den Grünen. In beiden Umfragen schneidet die AfD besser ab als SPD und Grüne, es mangelt der Partei jedoch an möglichen Koalitionspartnern.