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17.12.2024 - 14:59 Uhr

Caritas verteidigt "Stromspar-Check" gegen Kritik von Merz

Die Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat CDU-Chef Friedrich Merz für seine Äußerungen über das Caritas-Projekt "Stromspar-Check" scharf kritisiert.

"In der Debatte zur Vertrauensfrage haben wir leider genau die Polarisierung erlebt, vor der wir seit Monaten warnen", sagte die Caritas-Chefin dem "Stern" am Dienstag. "Diffamierend wurde hier über die Lebenssituation von Menschen mit geringem Einkommen getönt." Gerade diese Haushalte seien durch steigende Energiekosten überproportional belastet.

"Energieberatung ist hier doppelt notwendig: Zur Entlastung einkommensschwacher Haushalte und als Beitrag zum konkreten Klimaschutz", so Welskop-Deffaa. "Es ist unanständig, dieses nachweislich wirksame Projekt ins Lächerliche zu ziehen." Der Kanzlerkandidat der Union hatte in der Debatte den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angegriffen, weil dieser sich zuvor mehrfach lobend über das Caritas-Projekt geäußert hatte. "Stromsparhelfer" beraten Haushalte, die Sozialleistungen, Bürgergeld oder ein niedriges Einkommen beziehen, kostenlos dazu, wie sie Strom sparen können. Verfügt der Haushalt über einen veralteten, stromintensiven Kühlschrank, gibt es bis zu 400 Euro Zuschuss für den Kauf eines neuen Geräts. Die Berater sind dabei in der Regel selbst Langzeitarbeitslose, die geschult und mit der Maßnahme wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden. Das Projekt wird derzeit vom Bundesumweltministerium gefördert, war aber zuvor bei Habecks Wirtschaftsministerium angesiedelt. In der Debatte über die Vertrauensfrage hatte Merz Habeck deshalb am Montag angegriffen und dem Wirtschaftsminister vorgehalten, statt über innovative Ideen "über Kühlschränke und Wärmepumpen" zu reden. Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa forderte Merz nun dazu auf, sich selbst ein Bild von dem Projekt zu machen. "Gerne laden wir Herrn Merz ein, damit er den hoch innovativen Stromsparcheck in der Praxis erleben kann", sagte sie. Sie hoffe, dass die Debatte am Montag "einen Ausreißer darstellt und sich alle Akteure wieder auf einen faktenbasierten Wahlkampf" konzentrierten. "Arm und Reich dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden", so die Caritas-Chefin.

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