Immer mehr junge Menschen leiden an Depressionen
Immer mehr junge Menschen in Deutschland leiden an Depressionen.
Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen des Instituts für Gesundheitssystemforschung der Krankenkasse Barmer. Der Auswertung zufolge ist die Zahl der jungen Menschen mit Depressionen bundesweit zwischen den Jahren 2018 und 2023 gestiegen. Die größte Steigerung gab es mit rund 51 Prozent in Sachsen-Anhalt von 6.100 auf 9.200 Betroffene und die geringste mit einem Zuwachs von 17 Prozent in Baden-Württemberg von 41.500 auf 48.600 Betroffene. In Niedersachsen bekamen im vergangenen Jahr rund 46.000 junge Menschen zwischen fünf und 24 Jahren eine depressive Episode diagnostiziert, im Jahr 2018 waren es etwa 36.000 Betroffene.Das entspricht einem Zuwachs von rund 28 Prozent. "Diese Entwicklung ist alarmierend", sagte Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen. Depressionen seien eine ernstzunehmende und häufig unterschätzte Erkrankung. "Selbst wenn Betroffene oder Angehörige merken, dass etwas nicht stimmt, fällt ihnen konkrete Unterstützung mitunter schwer." Die Analyse zeigt nach Angaben der Krankenkasse, dass vor allem Mädchen und junge Frauen an Depressionen erkranken. Zwischen den Jahren 2018 und 2023 stieg die Zahl der ärztlich dokumentierten Depressionen bei weiblichen Betroffen in Niedersachsen demnach von etwa 24.000 auf rund 32.000. Bei Jungen und jungen Männern ist die Fallzahl von rund 12.600 auf 14.800 gestiegen. "Wir wissen schon lange, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Depressionen gibt. Die genauen Zusammenhänge sind komplex und erfordern weitere Forschung", sagte Sander.