Linke will sich im Wahlkampf auf hohe Preise und Mieten fokussieren
Das Wahlprogramm der Linken soll sich offenbar auf die Themen Mietendeckelung und steigende Preise fokussieren.
Die Entscheidung beruhe auch auf der Auswertung von 2.777 Haustürgesprächen, die Ehrenamtliche mit Bürgern von Ende Oktober bis Anfang Dezember nach Angaben der Partei in fast allen Bundesländern geführt haben, berichtet der "Spiegel". Maßgeblich waren für die Linke demnach besonders die Antworten von Menschen mit geringem Haushaltseinkommen von unter 1.500 Euro monatlich. "Was würden Sie - wenn Sie das Sagen hätten - konkret als Erstes ändern, damit ihr Leben leichter würde?", lautete eine der Fragen bei den Haustürgesprächen.Nach Angaben der Partei nannten in der Gruppe der Menschen mit geringem Haushaltseinkommen 15 Prozent der Befragten "Wohnen und Mieten" als wichtigstes politisches Problem und elf Prozent "Inflation und Preise". Ursprünglich wollte die Partei an den Haustüren von 100.000 Menschen klingeln, um neben dem Mietendeckel ein zweites sozialpolitisches Thema für den Wahlkampf zu identifizieren. Wegen der vorgezogenen Neuwahl sind es deutlich weniger geworden. Laut Partei haben Ehrenamtliche bis zum 4. Dezember an knapp 60.000 Türen geklopft und etwa 7.500 längere Unterhaltungen geführt. Nur 2.777 Gespräche wurden abgeschlossen und flossen in die Auswertung mit ein. Das Thema Mietendeckelung hatte die Partei bereits in den vergangenen Wochen gesetzt und zuletzt einen Mietenstopp für die kommenden sechs Jahre gefordert. "Uns interessiert nicht, was die Reichen oder Konzerne wollen, sondern was die Menschen wollen", sagte die Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner dem Nachrichtenmagazin. "Deswegen waren wir in den letzten Monaten im ganzen Land unterwegs, haben zugehört und die Menschen gefragt, was sich dringend ändern muss." Die Linke muss um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen, liegt in Umfragen seit Längerem unter fünf Prozent. Große Hoffnung setzt die Partei deshalb in den möglichen Gewinn dreier Direktmandate, die der Partei auch bei einem schlechten Zweitstimmenergebnis den Einzug ins Parlament sichern würden.