"Republica"-Gründer fühlte sich vom Kanzleramt überrumpelt
Auf der Digitalmesse "Republica" sind in diesem Jahr keine externen Moderatoren zugelassen.
Alle eingeladenen Politiker würden auch von den Veranstaltern moderiert, sagte Mitbegründer Markus Beckedahl dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Im vergangenen Jahr wurde Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von der Moderatorin Linda Zervakis befragt, die anscheinend eine Kostenpauschale aus dem Kanzleramt erhielt, was für erhebliche mediale Aufregung sorgte.
"Da wurden wir vom Kanzleramt überrumpelt", sagte Beckedahl. "Wir hatten Olaf Scholz eingeladen, mit uns zu debattieren. Er hatte zugesagt, wir hatten ihn bereits überall angekündigt." Nach einem halben Jahr Planung mit dem Kanzleramt sei dann zwei Wochen vorher einseitig angekündigt worden, dass es keine Diskussion mit den Republica-Machern geben werde, sondern dass Linda Zervakis den Kanzler befrage. Ein Rückzug sei da nicht mehr möglich gewesen, sagte Beckedahl. "Aber so etwas wird uns nicht noch einmal passieren." Beckedahl wird dieses Jahr Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) befragen, der im Kabinett auch für Digitales zuständig ist. Er habe bei Wissing bisher leider nicht wahrnehmen können, "dass er für das Digitale brennt", sagte Beckedahl dem RND. "Wenn er im Gespräch über Digitales eine Verkehrs-Metapher benutzen kann, leuchtet sein Gesicht auf und er fühlt sich wohl - das hätte ich gerne auch beim Digitalen." Die "Republica" wird von Montag bis Mittwoch in Berlin-Treptow stattfinden.
dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH