IG Metall droht VW mit weiterer Eskalation
Die IG Metall droht im laufenden Tarifstreit mit Volkswagen mit einer weiteren Eskalation.
"Heute gibt es von der Belegschaft eine Rute in Form eines bundesweiten Warnstreiks", sagte Verhandlungsführer Thorsten Gröger am Montag bei einer Kundgebung in Wolfsburg. "Überall, an allen Standorten, in allen Schichten legen die Beschäftigten von Volkswagen die Arbeit nieder, nicht zwei Stunden wie zuletzt, sondern vier Stunden." Wenn das nicht reichen sollte, dann folge auf das Silvesterfeuerwerk "eine Eskalation, die dieses Unternehmen noch nicht erlebt hat". "Ich will explizit betonen: Wir wollen das nicht", fügte er hinzu."Aber wer Zehntausende Menschen auf die Straße setzen will, versteht im Zweifel nur diese Sprache." Die Vertreter des Vorstandes hätten eine letzte Chance, 2024 die Weichen richtig zu stellen, dann könne man noch "höchst flexibel in dieser Woche oder in der nächsten Woche eine Lösung finden". Aber klar sei auch: "Wir wollen keine Lösung um der Lösung willen", so Gröger. IG-Metall-Chefin Christiane Benner richtete unterdessen einen Appell an die Politik: "Reißt euch endlich zusammen, wir können uns keine Hängepartie leisten", sagte sie. "Macht endlich Politik für die Menschen, die gerade um ihren Arbeitsplatz bangen." Die ganze Welt unterstütze ihre heimische Industrie - in China, in den USA, in Frankreich. "Nur wir hier in Deutschland leisten uns einen Affentanz um die Schuldenbremse", so Benner. "Das muss aufhören. Und zwar sofort, nicht erst nach der Wahl." An insgesamt neun Volkswagen-Standorten finden am Montag zum Start der vierten Verhandlungsrunde Warnstreiks statt. Die Gewerkschaft fordert in den Tarifgesprächen sieben Prozent mehr Lohn und 170 Euro mehr für die Auszubildenden. Im Rahmen eines "Zukunftsplans" hatte die Gewerkschaft vorgeschlagen, dass eine Erhöhung in einen "solidarischen Fonds" erfolgen könnte. Das Unternehmen lehnt Entgelterhöhungen dagegen generell ab und pocht wegen der derzeitigen Krise stattdessen auf Lohnkürzungen. Auch Werkschließungen und Entlassungen schließt der Konzern nicht aus.